Diese Uhr konnte ich für einen sehr günstigen Preis bei meinem Trödel-Kumpel erganttern. Es feht zwar Glas und Pendel, aber ansonsten ist sie vollständig, unbeschädigt und original. Was meint ihr zum Alter der Uhr? Sie hat fest stehende Federhäuser.
Ich werde mich nun langsam an die Überholung der Uhr machen und dann in einem kleinen Video vorstellen. Falls jemand von euch ein annähernd passendes Pendel hat wäre toll. Oder zumindest eine passende Linse.
Hier die ersten Bilder...sie stand in einer Raucherwohnung...
eine tolle Uhr, auch wenn Sie bei einem Raucher stand, aber ich bin fest davon überzeugt, wenn Du das Holz wieder aufgefrischt hast, daß sie in neuem Glanz erstrahlt. Habe leider keine Ersatzteile für solche Uhren. Ich wollte einfach nur meine Bewunderung für diese schöne Uhr kundtun.
Übrigends ein sehr schönes rundes Wiener 4/4-Werk, das Du bereits zerlegt hast. Bei Dir sind noch die Federn in den Federhäusern. Ich selbst habe beim Zerlegen eines Wiener Werkes (siehe Thread) ganz schön Mist gebaut, weil mir die Federn herausgesprungen sind.
Danke danke. Ich mag die Uhr auch sehr, auch wenn man ihr ihr Alter deutlich ansieht. Sie sei wohl von 1780-1800 wie man mir gesagt hat. Viele Hebel sind verschlissen, da half auch kein Nachpolieren mehr. Auch einen Zapfen von einem Windfang musste ich ersetzen; aber sie läuft mittlerweile wieder.
Ich habe sogar ein einigermaßen passendes Pendulenpendel gefunden mitdem sie jetzt tickt. Die Schlagwerke laufen auch wieder.
Nur die Zahnradstellung für die Schlagwerke habe ich noch nicht wieder aufgesetzt. Das mache ich wenn ich Lust habe un wenn ich weiß um wie viel vorgespannt werden muss. Denn es müssen schon einige Umdrehungen vorgespannt werden damit das Uhrwerk laufen kann. Die Teile habe ich brav in ein Tüte gepackt und zur Uhr dazu gelegt. Das ist das tolle an der Uhr, dass man die Stellung auch im eingebauten Zustand dann wieder aufsetzen kann.
da hat die Uhr schon einige Jährchen am Buckel und wie Du schreibst, hast Du ja am Werk schon ganz gewaltig gearbeitet.
Was mich einfach mal interessiert: wie weiß man denn, um wieviele Umdrehungen vorgespannt (nehme an mit dem Uhrenschlüssel) werden muß, bevor man diese Zahnradstellung wieder aufsetzen kann? Ehrlich gesagt, habe ich hiervon keine Ahnung, würde mich aber trotzdem interessieren, wie man vorgehen muß.
Ich eben auch nicht. Normalerweise eine oder zwei Umdrehungen. Das reicht aber bei der Uhr nicht aus (Kann am Verschleiß und den starken Stahlfedern liegen), hier sind es mindestens 4,5 Umdrehungen bis die Schlagwerke halbwegs anlaufen.
Auf Grund des hohen Verschleißgrades und weil die beiden Federn noch original sind, werde ich diese Uhr nun nicht für den Dauerbetrieb halten. Sie ist jetz zwar voll funktionstüchtig, das Pendel macht auch eine schöne Amplitude, aber ich will sie nicht noch weiter verschleißen lassen sondern so original wie möglich erhalten.
Für "Vorführungen" etc. kann ich sie natürlich mal etwas aufziehen und wieder ablaufen lassen.
So wie das für mich in dem Video aussieht, fehlt für das Stundenschlagwerk der freie Anlauf. Daher kommt auch die nötige "Vorspannung" der Feder von 4 Umdrehungen (Viel zu viel). Im Video zu sehen ist das sich der Stundenhammer schon zu heben beginnt, wenn das Schlagwerk ausgelöst wird und zuerst mal das Viertelstundenschlagwerk schlägt. Die Einstellung eines 4/4 Schlagwerkes kann man nicht nur durchs Aufsetzen des Schöpfers richtig gestalten. In 50% der Fälle muss der Eingriff Hebstiftenrad und Schöpferrad um einen Zahn verändert werden. (also nochmals alles auseinandernehmen) Ich glaube auch das es sich um eine Uhr mit einem 3/4 Schlag handelt. Beim 4/4 Werk schlägt die Uhr bei jeder Viertelstunde auch die zurückliegende Stunde.
Weiß ich, aber das lässt sich konstruktionsbedingt nicht ändern. Dadurch hat das Räderwerk nur eine Windfangumdrehung (!!) Anlauffreiheit, was eben einfach zu wenig ist. Aber wie gesgat, es lässt sich nicht ändern.
Man kann evtl. den Hammer etwas heben, so dass noch etwas Luft zwischen dem Nagel und der Zunge ist. Meistens wird die Hammerwelle mittels Stift in der Endlage arretiert, diesen Stift etwas richten hilft auch. Trotzdem eine schöne Uhr! Glückwunsch, Phalos!
@Michael. Ich denke 4/4-Schlag ist schon richtig, was du meinst ist eher eine Stundenrepetieruhr.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Richtig, nun sollte ich noch erwähnen dass auch diese Hebenase auf der Hammerwelle so verschlissen ist, dass sie kaum noch im Eingriff ist. Richte ich den Begenzungsstift (der auf der Welle sitzt) dann wird der Hammer nicht mehr weit genug gehoben um den Gong satt anzuschlagen.
Die klassische Wiener 4/4 Uhr schlägt zu jeder Viertelstunde die Viertel und die Stunde, was diese Uhr aber nicht macht. Stundenschlag nur zur vollen Stunde oder bei Repetitionsabfrage Viertelstunde und Stundewird meines Wissens 3/4 Schlag genannt.
Möglicherweise kennt jemand den ganz genauen Namen, Lasse mich gerne belehren.
Ich werde mir das Uhrwerk nochmal genau anschauen vorne... Vielleicht kann sie ja die Stunden auch noch schlagen, ich weiß es nicht ob man da noch was einstellen kann.
Weder vor noch nach der Reparatur und Justierung hat sie die Stunden zur viertel und halben geschlagen. Immer nur zur vollen...
Nein, ein Schlagen der Stunde außer zur vollen Stunde ist nicht möglich, da der Stundenschlag vom 4/4 Rechen ausgelöst wird. Und auch NUR dann wenn er in die 4/4 Position fällt um das Schlagwerk 4 mal schlagen zu lassen.
Richtig, so hab ich es auch gelernt. - Das was meine Uhr schlägt ist der "einfache" 4/4 Schlag.
Melodieuhren haben auch einen 4/4 Schlag nur wird dort eben statt dem einfachen "Dong" eine Melodie abgespielt. Diese steigert sich dann auch so lang bis zur vollen Stunden und danach folgt der Stundenschlag.
- Das zustätzliche Schlagen der folgenden oder verganenen Stunde zu JEDER viertel Stunde ist die s.g. Grande Sonnerie.
- Wenn eine Wiederolung des Schlages automatisch bzw. manuell erfolgt ist es eine Repititionsuhr.
Beispiele:
~Comtiose: Stundenrepitition ~Kuckucksuhr mit Melodie (Gilt für die Melodie, nicht den Kuckuck): Halbstundenrepitition ~Taschen- oder Kutschenuhren: Viertelstundenrepitition ~Edle Taschenuhren: Minutenrepitition
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
19.10.2014 14:53
Antworten
