auf der Börse in Furtwangen konnte ich ein kleines, interessantes Werk erweben, aus dem ich mir eine Tischuhr gebaut habe. Hier die Entstehungsgeschichte.
Die alten Platinen werden als Bohrlehre genutzt,wobei jeweils das vorige Lager mit einem passend gedrehten Stift fixiert wird. Bei Zapfen unter 0,6 mm habe ich Messingbuchsen eingepresst. Als Platinenmaterial habe ich Messing 1,5 mm dick verwendet.
Die Form wird aufgezeichnet, und mit einer Tischbohrmaschine vorgebohrt. Dann fällt das Aussägen mit einer Laubsäge leichter.
Alle Metallteile wurden poliert und auf Messingspänen gebläut, die Originalzeiger aus Stahl habe ich gekürzt, weil die immer noch schöner sind, als lackierte Alu-Stanzteile, die man neu kaufen kann.
Hier der erste Zusammenbau, die Lageabstände haben auf Anhieb gepasst. Auch die Buchsen stammen aus Altbestand.
Die Uhr ist technisch fertig, ein Glasdom wird noch beschafft. Bei den Platinen bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich sie nur poliert lassen soll, lackieren oder galvanisieren lasse.
ja, die ist schön geworden. Jetzt noch ein Glasdom darüber...
Die Platinen würde ich polieren oder galvanisieren. Mit Lack, insbesondere wenn er älter ist/wird, habe ich keine so gute Erfahrung. Ach ja - welchen Sockel ?
Mir gefällt die Idee, aus so einem wenig attraktiven Uhrwerk eine ansehnliche Uhr im moderneren Stil zu machen.
Statt einer Hochglanzpolitur empfehle ich übrigens eher einen geraden Schliff. Damit habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Wenn mann die Oberfläche anschließend versiegelt, hat man lange etwas davon.
Ein Glasdom ist schon besorgt, der Holzsockel soll in den nächsten Tagen schwarz gebeizt werden. Bei den Platinen tendiere ich zur Zeit zur Vergoldung, die Nitrolacke sind alle nicht UV-beständig, das ist unter Glas bei Tageslicht unbrauchbar. Jetzt soll sie erstmal einige Zeit laufen.
Noch eine Frage zum Werk: Kann man diese Konstruktion (kurzes, leichtes Pendel, ohne Pendelfeder) schon alsZappler-Werk bezeichnen?
als Zappler werden zumeist Uhren mit einen Kurzpendel VOR der Zifferblatt bezeichnet (mit einer Spindelhemmung). Trifft nicht ganz zu. Deine Uhr hat ein Kurz-Pendel.
Nur an den Oberflaechen koenntest Du noch etwas arbeiten. Die Platinen wuerde ich auch noch ein wenig bearbeiten, besonders die Ausbrueche (mal das Haarlineal dranhalten) , und gleichmaessige Facetten anlegen.
Das man stehengeblieben Anrisse und Koernermale und Saege-Reste in der Flaeche sieht, faellt auf(spaeter auch Dir selber). Auch das Federhaus hat IMHO den "Ganz groben Schliff" nicht verdient. Alles schoen polieren, und dann einen ganz feinen Laengsschliff, und ab zum vergolden. Bei mir dauert es oft 3x laenger so etwas Chick zu machen, als es zum Laufen zu bringen.
Noch was, Zeiger blaeuen, gut und schoen, aber warum so "Narbig" ? Warum nicht vorher polieren?
Die Ausbrueche mit der Bohrmaschine vorzuarbeiten ist IMHO nicht so mein Ding. Ich saege das mit der Buegelsaege, weil ich dann zwar etwas laenger saege, aber nach dem Saegen gerade Kanten, und viel weniger Nacharbeit habe. Wer selten mit der Buegelsaege arbeitet, und die (halte)Muskulatur (noch) nicht so ausgepraegt hat, kann ja auch die elektrische Dekupiersaege nehmen, wirklich schneller geht das nicht, nur der unvermeidliche Anfaenger-Muskelkater bleibt halt aus.
Aber nun genug gemeckert, nimm das blos nicht als Kritik, sollte nur eine Anregung sein. Mach Weiterso ...
MfG Matthias
PS. Mal so ein Tipp, die Paletten beklebe ich vor der Arbeit mit Klebeband(Malecrepe) und zeiche fixundfertig darauf an. Das bewahrt die Flaechen vor stehengebliebenen Anrissen, Scharten, Kratzern, falschen Koernern und Saegemarken.
danke nochmal für Eure Beiträge und Ideen. Band- und Dekupiersäge wären in der Tat eine lohnende Investition, wenn da nicht das Platzproblem in der Wohnungs-Werkstatt wäre.
Ein (Acry-) Glasdom ist beschafft, und auf die richtige Länge gekürzt. Irgendwann steht das Vergolden der Platinen an, mal sehen, ob ich vorher noch mehr Feinarbeit in die Fenster und Ausbrüche investiere.
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29.09.2014 19:04
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