wer könnte mir was zu dieser Uhr erzählen? Wie alt könnte die Uhr sein, und wer könnte die gebaut haben? Sie kommt von der Westküste Schleswig Holstein, und wird dort als Fischeruhr genannt. Bei dieser Uhr fehlten Teile, die schon länger her, nachgegossen und lackiert wurden. Die Muster gab es von Jan Fedder, ja der aus dem Fernsehen.
Gruß Manuel
gima
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Servus Manuel, also ich kenne die Dinger als "Zaanse Clock" oder auch "Friesen Uhr" und meinen Infos nach sind die echten alten Uhren sehr selten und fast nur mehr in Museen zu finden. Dafür gibt es davon aber sehr viele Nachbauten und Fälschungen aus allen möglichen Epochen. Ungefähr das selbe Problem wie bei den Wiener Dachluhren.
Zitat von steffl62 im Beitrag #2 also ich kenne die Dinger als "Zaanse Clock" oder auch "Friesen Uhr" und meinen Infos nach sind die echten alten Uhren sehr selten und fast nur mehr in Museen zu finden. Dafür gibt es davon aber sehr viele Nachbauten und Fälschungen aus allen möglichen Epochen. Ungefähr das selbe Problem wie bei den Wiener Dachluhren.
Das ist etwas komplexer ... Die Gruppe zu der diese Uhren gehoeren nennt sich "Stoeltjesklok" oder "Stoelklok" . Dazu gehoeren mehrere Typen, die Zaansee-Klok wurde nur entlang des Fluesschens Zaanse, und nur von wenigen Uhrmachern, und typisch hollaendisch, nach einem ganz strengen Formenkanon, gebaut. Orginale haben, besonders fuer Puristen eine geradezu betoerende Anziehungskraft, und da nur wenige davon gebaut wurden, findest Du sie auch kaum ausserhalb von Samlungen und Museen.
Ein weiterer Typ ist die "Friese-Stoelklok" die wurde zuerst nahezu in ganz Friesland gebaut, sind im Gegensatz zur Zaanse-Klok, reich bemahlt und mit verschnoerkeltem in offener Form gegossenen Zierrat ueberbordend verziehrt. Spaeter wurden diese Uhren dann in grossen Serien im im Auftrag der friesischen Hersteller, im Schwarzwald produziert und an der gesammten Nordseekueste verkauft, aber auch das sind orginale Friesenuhren.
Der dritte Typ ist die sogenannte "Shippertje" sie war vor allem als "Schiffsuhr" fuer die Binnen und Boddenschifferei gedacht, man erkennt sie am "Gegenpendel" das ist sowas wie eine Senkrecht gestellte Waag die gegen eine Pendelfeder arbeitet, und das die Gewichte in einem engen Kasten gefuehrt werden, so das die Uhren auch bei unklarer Lage oder gar Seegang noch gingen. Die Verziehrung ist im Stil der Friesenuhren aber meist noch ueberbordender.
Die echten Faelschungen dagen sind aus dem 20.Jahrhundert, und man erkennt sie leicht, an den modernen Befestigungsmitteln und den zu "wertigen" Beschlaegen. Die Orginale waren meist aus Zinn und vergoldet und bemahlt, und einfach nur angenagelt.
Ich denke er hat da vielleicht eine der spateren "friesischen" Friesenuhren ergattert.
mfG Matthias
PS. Buchempfehlung: J. Zeeman: De Nederlandse Stoelklok. Van Gorcum Assen, Amsterdam (NL) 1978. ISBN 978-9023214168.
Hallo Matthias, also dann Danke für die Richtigstellung! Meine Vorlieben liegen ja viel weiter südlicher, ich wusste nicht das das so komplex ist. Für mich war das bis heute immer nur eine Art Uhr. Ich finde bei dieser Art vor allem interessant das die Grenzen zwischen Originalen, späteren Nachbauten und echten Fälschungen sich für mich als sehr fließend darstellen und das Die Uhren über einen so langen Zeitraum begehrt waren und auch gebaut worden sind. Als Sammlungsgebiet sind das sicher spannende Stücke.
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14.08.2014 11:35
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