Hallo, ich habe seit ca 20 Jahren eine Reserve de Marche von Jacques Etoile aus Lörrach am Bodensee. Die letzte Reparatur an der Uhr ließ ich vor ca 2 Jahren leider nicht beim Hersteller sondern bei einem örtlichen Uhrmacher durchführen und dieser versäumte es offenbar, die Drücker der Start/Stop-Funktion mit Silikonöl zu schmieren. Das Resultat ist nun, dass ich einen Rostschaden am Gehäuse habe, der laut Hersteller kaum mehr reparabel ist. Dummerweise ist der Zulieferer des Gehäuses vor längerem pleite gegangen, so dass es auch nicht mehr möglich ist, ein neues Gehäuse zu bekommen. Da mir diese Uhr sehr ans Herz gewachsen ist, möchte ich gerne eine zweite Meinung einholen. Meine Frage nun: Kennt jemand einen Spezialisten für knifflige Gehäusereparaturen? beste Grüße Tim Brakemeier
Gehäuse sind/sollten aus rostfreien Material sein. Was passieren kann, das sich Flugrost von Werkteilen am Gehäuse festsetzt. Der kann aber leicht entfernt werden. Kannst du mal Bilder machen und hier einstellen?
Zum Drücker, Flüssigsilikon hilft nur, die Dichtungen ein wenig länger am Leben zu halten. Zum Abdichten ist das wenig geeignet. Das gemeine Bei Dichtungen, man kann nicht vorhersehen, wann sie nachlassen. Selbst bei einer neuen Uhr besteht immer das Risiko, das sie unter bestimmten Umständen trotzdem Wasser bekommen kann. Wenn ich nach einem Service einen standardmäßigen Wasserdichtstest mache und der in Ordnung ist, kann es trotzdem durchaus vorkommen, das die Uhr in naher Zukunft absäuft.
Was für ein Rostschaden soll das denn sein? Selbst wenn die Uhr Feuchtigkeit zieht, verrostet doch zu letzt das Gehäuse. Außerdem geht die "Gefahr" immer an den Nutzer der Sache über, soll heißen, wenn die Uhr undicht geworden ist, müsste man es eigentlich rechtzeitig bemerken (Glas beschlägt z.B. beim Tragen) und dadür sorgen, den Fehler zu beheben. Aber viele meinen ja was von alleine gekommen ist, geht von alleine... Und Wasserdichtigkeit ist jährlich zu testen, besonders, wenn einem die Uhr so am Herzen liegt. Ich vermute mal, dass es sich bei der Uhr sowieso um ein 3 oder max. 5bar-Modell handelt. Vor 20 Jahren wurde auch noch viel mit Messing gearbeitet. Aus welchen Material ist das Gehäuse?
Was Hermann meint, kommt wirklich vor, aber dann von außen. Besonders an Spaltflächen und Zwischen Boden und Gehäuse. Da reichen schon irgendwelche Flex- oder Sägearbeiten an Eisenteilen und der Staub setzt sich am Gehäuse fest. In Verbindung mit Schweiß oder Wasser rostet der Staub und greift dabei den Edelstahl an. Ich hatte vor kurzen eine Rolex auf dem Tisch, die war dadurch nicht mehr dicht zu bekommen, da der Dichtungssitz bzw. die Fläche vollkommen vernarbt war. Da geht wirklich nur ein neues Gehäuse.
Gruß. Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Vielen dank für Ihre schnellen Antworten. Ich kann leider nur wiedergeben, was ich als Auskunft bekommen habe. Ich werde ich den kommenden Tagen die Uhr hier von einem Uhrmahcer öffnen lassen und dann ein paar Fotos machen. lg Tim
So, nun bin ich endlich dazu gekommen, die Uhr zu fotografieren, nachdem ein örtlicher Uhrmacher sie mir teilzerlegt hat. Auch seine Meinung ist, dass sich die Drücker nicht zu reparieren seien, da sie ins Gehäuse integriert sind. Ich hoffe ich finde hier jemanden, der ihn Lügen straft. Sollten die Fotos nicht aussagekräftig genug sein und weiteres Bildmaterial zur Beurteilung benötigt wird, kann ich gerne noch mehr Fotos machen.
Tim Brakemeier
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Etoile_Druecker_01.jpg
Etoile_Druecker_02.jpg
Etoile_Druecker_03.jpg
Ich sehe hauptsächlich Schmodder, der im Ultraschallbad weggehen sollte. Der minimale Oberflächenrost den ich sehe ist nur auf der Innenseite. In meinen Augen kein Grund das Gehäuse wegzuschmeißen. Rost wegmachen, Drücker leicht fetten, fertig. Ob man die Uhr wasserdicht bekommt ist eine andere Frage. Oder übersehe ich etwas?
Ein Ultraschallbad wurde vom hiesige Uhrmacher auch schon erwähnt. Er meinte nur, dass das den Rost in der Mechanik, die im Gehäuse sitzt, wohl nur oberflächlich beseitigen würde und eigentlich eine Reparatur der Dichtungen nötig sei. An die Dichtungen kommt man aber angeblich wegen der innenliegenden Mechanik nicht heran. Ich bin blutiger Laie und kann überhaupt nicht einschätzen, was da nun angebracht ist und würde mich wirklich über eine Einschätzung eine Gehäuse-Experten freuen.
Vermutlich war das genau der Grund - Ultraschallbad aber die Drücker von wegen obenstehender "Integrationsstrategie"nicht ausgebaut und nicht gut ausgetrocknet
Ich seh das jetzt auch nicht todernst: entweder sinds Einpressdrücker vielleicht zusätzlich geklebt dann sollten Sie nach Kirchhoff so rausgehen wie sie reingingen oder sie wären geschraubt ... da wuerde die rechhteckige eingelassene Drückerplatte freiheitsgradtechnisch aber verlangen, dass der Drückerstift innen geschraubt ist - sehe ich aber nicht!
Ich wuere ersteinmal Risikominimierung machen - die Drückertasten in Länge und Breite ausmessen und mal bei Flume oder Boley gucken ob es die als Einpressdrücker gibt...
ist dem so, ist zum einen die Wahrscheinlichkeit schon grösser, dass die aktuellen rostigen auch ähnliche sind ... wer - ausser den richtig teuren Uhrhersttellern - macht seine Furnituren selber customized? Zum anderen wäre, kurz bevor Du das Uhrengehäuse beerdigst, die alternative den Drücker rauszuvergewaltigen - das Loch auf den Einpressdrücker zu kalibrieren und dann den zu verwenden - ist aber nur meine Laienmeinung hier gibt's genug Profis die dazu sicher mehr sagen können auch was einen möglichen Austausch angeht und was Du da Pi*D rechenen musst!!
Hallo Matthias, vielen Dank für Deine Antwort. Eine in etwa gleichlautende Diagnose habe ich vom Hersteller der Uhr - auch nach Deiner Definition ein Uhrmacher - bekommen. Wie ich schon schrieb: Ich bin absoluter Laie, habe überhaupt keine Ahnung, hänge aber an dieser Uhr und suche einen Weg sie wieder in funktionierendem Zustand an mein Handgelenk zu bekommen. lg Tim
vielen herzlichen Dank - Deine Antwort lässt mich ein wenig hoffen. Nun brauche ich, wenn ich Dich richtig verstanden habe, also einen Uhrmacher, der willens und in der Lage ist, die Drücker an meinem Gehäuse auszutauschen. Hat da irgendjemand einen Tip für mich?
lg
Zitat von Optimist im Beitrag #10Vermutlich war das genau der Grund - Ultraschallbad aber die Drücker von wegen obenstehender "Integrationsstrategie"nicht ausgebaut und nicht gut ausgetrocknet
Ich seh das jetzt auch nicht todernst: entweder sinds Einpressdrücker vielleicht zusätzlich geklebt dann sollten Sie nach Kirchhoff so rausgehen wie sie reingingen oder sie wären geschraubt ... da wuerde die rechhteckige eingelassene Drückerplatte freiheitsgradtechnisch aber verlangen, dass der Drückerstift innen geschraubt ist - sehe ich aber nicht!
Ich wuere ersteinmal Risikominimierung machen - die Drückertasten in Länge und Breite ausmessen und mal bei Flume oder Boley gucken ob es die als Einpressdrücker gibt...
ist dem so, ist zum einen die Wahrscheinlichkeit schon grösser, dass die aktuellen rostigen auch ähnliche sind ... wer - ausser den richtig teuren Uhrhersttellern - macht seine Furnituren selber customized? Zum anderen wäre, kurz bevor Du das Uhrengehäuse beerdigst, die alternative den Drücker rauszuvergewaltigen - das Loch auf den Einpressdrücker zu kalibrieren und dann den zu verwenden - ist aber nur meine Laienmeinung hier gibt's genug Profis die dazu sicher mehr sagen können auch was einen möglichen Austausch angeht und was Du da Pi*D rechenen musst!!
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06.08.2014 08:14
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