Ja da hast du ordentlich zu tun gehabt. Schiffschronometer hatte ich zwar noch nicht, aber ich erlebe es oft an den Armbanduhren, die zu uns kommen...

Das wahnsinnig gepfuscht wird, passiert nicht nur bei alten Uhren, auch moderne Uhren wie Rolex, Omega und Co kommen teilweise zu uns und sind dermaßen schlecht repariert wurden, dass manchmal der KVA teurer wird als die ganze Uhr...

Daher bin ich einfach kein Fan von diesen Uhrenseminaren für Anfänger, man mag mich verteufeln und auspeitschen, aber der Beruf des Uhrmachers ist nicht umsonst ein anerkannter Lehrberuf, der zudem viel Erfahrung nach der Lehre benötigt.

Zitat von Victor im Beitrag #2

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Ja da hast du ordentlich zu tun gehabt. Schiffschronometer hatte ich zwar noch nicht, aber ich erlebe es oft an den Armbanduhren, die zu uns kommen...

Das wahnsinnig gepfuscht wird, passiert nicht nur bei alten Uhren, auch moderne Uhren wie Rolex, Omega und Co kommen teilweise zu uns und sind dermaßen schlecht repariert wurden, dass manchmal der KVA teurer wird als die ganze Uhr...

Daher bin ich einfach kein Fan von diesen Uhrenseminaren für Anfänger, man mag mich verteufeln und auspeitschen, aber der Beruf des Uhrmachers ist nicht umsonst ein anerkannter Lehrberuf, der zudem viel Erfahrung nach der Lehre benötigt.

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Von den fuschenden Uhrmachern rede ich noch gar nicht

Da sind wir gerade voll bei meinem Thema. Ich stelle in letzter Zeit in meinem Umkreis fest, dass ausgebildete Uhrmacher es nicht fertig bekommen, Spiralenden zu biegen, Unruhewellen zu drehen, Ankerwellen anzufertigen ja sogar Lagersteine einzupressen. Ein ausgebildeter, alt eingesessener Uhrmacher versemmelt die Spirale eines altes Unitas weil er es auf 18.000 A/h ausmessen will statt auf 21.600 A/h.
Es gibt bei den Fachleuten sowie bei den Hobbyisten Leute die pfuschen, nur mit dem Unterschied, dass die Hobbyianer sich selber schädigen.

LG
Joerg

Na jetzt kommen mir gleich die Tränen was die mit der schönen Uhr angestellt hatten.

Dank Phil hatt sie überlebt.

Sterntroja ich muss dir leider zustimmen nur sind die Konsumenten nicht ganz unschuldig. Hierzulande da meine ich das Ländliche Österreich sie 80€ für das Aufarbeiten einer Taschenuhr schon zu viel, deshalb werden anspruchsvollere Arbeiten wohl kaum mehr angenommen. Ich habe eine Holländische Stuhluhr repariert (zirka zweite Hälfte 18 Jahrhundert) für die Firma Zuhause zig Studen verbracht aber mehr all 390€ könne sie ja den armen Herrn Dip Ing nicht zumuten sonst könnte oder würde ich voller Übermut platzen oder noch schlimmer für meine Blauäugige Pestalozzieseele noch ein oder zwei grüne Scheine oder wenigstens einen Tag frei zusätzlich verlangen.

Mir reicht es in dieser Hinsicht
Wenn ich mir nicht ab und zu eine schöne Uhr aus der Bucht fische und sie aufarbeite würde ich wohl oder übel im Stumpfsinn der Quarzuhr Tauscher stecken bleiben.

So gute Nacht ich werde Jetzt noch mal mein Rauchholz Stopfen

LG Seb.

Da muss ich Euch ja Recht geben.

Aber mal ganz ehrlich: Otto Normalverbraucher, der vom Vater die Taschenuhr vom Großvater vererbt bekommt und dann für eine Revision und Reparatur 200,- und mehr €uronen bezahlen soll? Der geht doch eher in den nächsten Kramladen und kauft für nen Appel unnen Ei eine schöne neue mit Batterie. Spart eine Menge Kohle und der neue Chinaticker tuts doch auch. Das ist so das Verhalten der Kunden / Konsumenten im Allgemeinen.

Die Kunden, denen etwas an ihren Uhren liegt und die Werte schätzen und Altes erhalten wollen, die sind auch bereit, einen vernünftigen Preis für gute Arbeit zu bezahlen. Und genau das ist aber auch der Knackpunkt: Gute Arbeit!

Guckt Euch mal meinen neuen Trööt von der Jahresuhr aus 1902 an. Dann wisst Ihr, was ich meine.

Also mache ich mit den Großuhren, die kein Uhrmacher mehr angucken will oder schon vermurkst hat, in aller Ruhe weiter. Ich habe Zeit und davon (wer weiß, wie lange noch ) genug für Uhren.

Ich möchte hier um gottes Willen keinem Uhrmacher ans Bein.... Aber manchmal frage ich mich, wie ein Batteriewechsler zu dieser Berufsbezeichnung kommt.

Am besten wir gründen eine Lobby und bringen mit ein Verbot für Monozellen den Europäischen Rat vor

:-) Zurück zum Thema bevor wir dem Chef das Thema versemmeln.
Hey Phil klasse Arbeit und schön das es solche Enthusiasten gibt.

LG Joerg

Auweia schon wieder einen Trööt versemmelt. Tut mir Leid, Phil !

Aber da Du ja sowieso bald zur Queen......

Nein. Eine super Arbeit, die der Phil da wieder einmal gemacht hat.

Hallo, Tolle Arbeit!

Hast du für das Werk auch ein Gehäuse? Wäre cool wenn du noch ein Bild reinstellen könntest...

Gruss Loris

Hallo Phillip,

es freut mich, solch qualitätvolle Arbeit von einem Kollegen in deinem Alter zu sehen - es gibt sie also noch, die guten Uhrmacher ! Gratulation !

Was hier zu den Reparaturpreisen gesagt wurde, kann ich so allerdings nicht stehenlassen, ebenso die Aussagen zu den Uhrenseminaren.

1. Reparaturpreise :
Es sind immer die Uhrmacher, welche nicht in der Lage sind, den technischen wie auch zeitlichen Aufwand ihrer Arbeit schlüssig zu erklären (was auch schwierig ist, denn wie will ich dem Kunden erklären, dass ich ein Chronometergangrad mit Sekundenkleber kleben muss und das sehr zeitaufwendig ist?) und dafür einen entsprechenden Stundenlohn zu kalkulieren. Leider hat es sich in den zurückliegenden Jahrzehnten eingeschliffen, die Uhrenwerkstatt als "Non-Profit-Center" zu deklarieren und die Kosten hierfür mit einer entsprechend unverschämten Kalkulation im Schmuckbereich zu deckeln. Diese Kalkulation fängt schon beim Batteriewechsel an. Wer den heutzutage noch unter 10.- € durchführen kann, der versteht nicht zu rechnen oder macht eben nur "Deckel auf, Batterie rein, Deckel zu". Dasselbe gilt für Kostenvoranschläge. Also ich kann es mir nicht erlauben eine Uhr zu untersuchen und dafür kostenfrei 20 - 30 Minuten oder noch mehr zu investieren.
2. Uhrenseminare
Ich bin seit vielen Jahren einer dieser Seminaranbieter und kann demnächst meinen 1000. Teilnehmer begrüßen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Allerwenigsten daraus dauerhaft eine Passion machen, sich selbst eine Werkstatt einrichten und dann auch noch beginnen "Reparaturen" durchzuführen, ist der Großteil einfach nur
am Erleben der "Faszination Mechanik" und dem damit einhergehenden Verständnis dafür interessiert. Dieses Verständnis allerdings führt zu einer weiteren Steigerung der Faszination an mechanischen Uhren und trägt, glaube ich, nicht ganz unerheblich zum zukünftigen Kauf von weiteren Uhren in den Geschäften meiner Kollegen bei.
Die Wenigen, welche sich tatsächlich in die Materie "verbeißen" und sich tiefer in die Uhrmacherei begeben, wären manchmal die wesentlich besseren Fachleute als die, welche diese Berufsbezeichnung nur tragen, weil sie Juweliervaters Söhnchen sind ! Zumindest 2 meiner ehemaligen Seminaristen habe aufgrund des Seminars ihren gutbezahlten Beruf aufgegeben und eine Lehre zum Uhrmacher abgeschlossen, weil sie darin ihre Berufung gefunden hatten.
Ausserdem werden, zumindest in meinen Seminaren, viele Dinge gelehrt, die der Uhreninteressierte der aktuellen Fachpresse und den geschönten Katalogen der Uhrenhersteller sooo nicht entnehmen kann.
Zuguterletzt glaube ich, dass in diesem Forum eine ganze Menge Mitglieder posten, die den Beruf des Uhrmachers ebenfalls nicht erlernt haben und trotzdem "gute Arbeit" abliefern - es ist die Leidenschaft, die einen vorwärts treibt und lernen läßt nicht der Gesellenbrief !

Hallo Phil

Ich habe die Uhr gesehen und sofort wiedererkannt. Da steckt wirklich eine Menge anständiger Arbeit hinter, und die Uhr ist wohl ein Einzelstück oder eine Kleinserie gewesen. Alleine die Hemmung ist schon eine Wucht, wenn man sieht, dass sie nach Arnold gebaut ist: Mit Chronofeder auf Zug und Auslösung zur Innenseite des Rades. Ist schon etwas Besonderes. Wahrscheinlich hat Phil auch nicht das viele Geld bekommen, was er für die Reparatur verdient hätte. Da frage ich gar nicht erst!

Tolle Uhr und tolle Arbeit.

Frank