Hallo,

ich arbeite gerade an o.g. Werk, wobei mir etwas ungewöhnliches aufgefallen ist. Da ich nicht weiß wie ich hier weiter verfahren sollte, möchte ich Euch um eine Einschätzung / Meinung bitten.

Ein paar Worte zur Uhr. Das Werk stammt aus einer Dugena Super Automatik. Bei der Demontage war mir aufgefallen, das das Gesperr nicht richtig funktioniert und die Sperrklinke bei Erschütterung das Sperrrad freigibt und die Aufzugsfeder abgespannt wird. Andere Fehler konnte ich nicht feststellen. Die Uhr lief auch an wenn die Feder ein paar Windungen aufgezogen wurde.

Wie man unschwer an der Winkelhebelschraube sehen kann, war die Uhr wohl schon mindestens einmal in der Werkstatt.
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Zusätzlich befindet sich noch eine eingeritzte '66' auf der Grundplatine.

Nun aber zum eigentlichen Problem:



Einer der beiden Begrenzungsstifte für den Anker ist verbogen. Da ich weder am Hemmungsrad noch am Anker etwas ungewöhnliches entdecken kann, vermute ich das dieser Stift absichtlich verbogen wurde. Mir ist allerdings nicht klar warum dies gemacht wurde (abgesehen davon das dadurch der Hebungswinkel vergrößert wurde).

Habt Ihr eine Idee dazu? Oder liege ich völlig falsch und es kann nur eine Beschädigung sein?

LG
Sigi

Das mit dem Stift wird gerne gemacht wenn z.B. der Zahn vom Ankerrad gleich auf die Hebefläche vom Anker fällt und sie als Ruhefläche misbraucht.
Verbiegt man den Begrenzungsstift dann fällt der Anker "weiter ab" und landet auf der Ruhefläche des Ankers.

Fachmännisch st es nicht, wird aber gerne gemacht weil es schnell und einfach geht.

Mal schauen, ob ich Dir helfen kann. Ist ohne Bilder schwierig zu erklären. Eine vollkommene Erklärung gibt es in dem Buch, oder soll man es mit 23 Seiten eher als Heftchen erklären? Das Heftchen heißt: Norbert Schömann: Das richtige und schnelle Gangsetzen des Schweizer Ankergangses, Ulm 1950. Zunächst also:

Besserwessimodus ein: Durch den verbogenen Ankerstift ist nicht der Hebungswinkel verändert worden (denn das geht nur durch Veränderung der Hebefläche), sondern der Verlorene Weg. Dadurch wird die Auslösung erschwert. Besserwessimodus aus

Sorry, das musste sein. So, jetzt geht es weiter:

Um den Begrenzungsstift richtig einstellen zu können, bringt man die Unruh aus der Mittellage etwas zu einer Seite, bis der Hebelstift in Höhe der Ankerhörner ist. Dann wackelt man am Anker und stellt die Luft zwischen Hebelstift und Begrenzungsstift fest. Das gleiche an der anderen Seite. Besonders, wenn der andere Stift richtig erscheint, sollte auf der verdächtigen Seite mehr Luft sein. Dann dreht man die Unruh weiter, bis das Sicherheitsmesser arbeitet. Wieder wackeln. Ist hier die Luft auch zu hoch, dann sollte man ohne Bedenken den Begrenzungsstift gerade biegen. Geht dann der Anker am Ankerrad aber nicht mehr richtig durch, so steht die Palette, die klemmt (diagonal gegenüber) zu weit heraus und muss gelöst und etwas tiefer wieder eingelackt werden. Das ist aber unwahrscheinlich.

Grüße

Frank

PS: Schaue mal auf Deine PNs

Vielen Dank für Eure Infos! Wieder was gelernt.

Zitat von Typ1-2-3 im Beitrag #3

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Sorry, das musste sein.

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