Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Liebe Forengemeinde
Ich plane die Anschaffung eines Druckluftsystems, primär zum Ausblasen von Armbanduhren vor dem Einschalen und für weitere Anwendungen, wie das Ausblasen und Trockenblasen von einzelnen Teilen.
Nun wollte ich Euch mal fragen, welche Systeme Ihr da verwendet und eventuell auch empfehlen könnt.
Ich selbst dachte da an einen kleinen Kompressor mit Kessel, wie er schon für unter 100 Euronen bei Ebay angeboten wird.
Für Tipps wäre ich Euch sehr dankbar.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Ja da kann ich Dir einiges dazu sagen. Diese Systeme gibt es fertig zu kaufen oder man bedient sich im Auto bzw. Baumarktbereich. Druchluftvervindungen und die Stecksysteme aus dem Autobereich sind sehr gut und bedeutend günstiger. Da gibt es ein Unterdruckventil zu kaufen und schon hast Du einen Ministaubsauber mit einem kleinen Behälter den man leeren kann. Ich hab die Baumarktvariante beim Dornblüth gesehen und er ist super zufrieden damit, selbst Hemut Sinn arbeitet damit. So ein keines Abblasrohr bzw. Absaugrohr mit betätigungsventil kann ich Dir dann besorgen oder wenn Du es selber bestellen kannst auch gut.
So einen einfachen Kompressor kannst Du ruhig nehmen,schließe dann noch einen Ölabscheider und einen Druckuftminderer an.
Um die Schläuche gut und sauber am Platz plazieren zu können empfehle ich Dir die Rohre von Vector Technik. Da kostet eins um die 50 Euro und die sind sehr gut und machen aus was her.
Hier siehst Du die Rohre im Einsatz.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Worauf man bei der Anschaffung des Kompressors auch achten sollte ist die Lautstärke mit der das Gerät arbeitet. Vor allem wenn er direkt in der Werkstatt steht. Die billigeren sind angeblich um einiges lauter als die teureren. Wen Du was gefunden hast gib doch bitte bescheid. Wir wollen uns auch schon seit längerem einen zulegen. lg Silvia und Christian
Also ich hab gerade mal nachgeschaut, ein sehr guter Silverline Kompressor 8 Bar mit 15 Litern der auch sehr leise ist kostet 965 Euro Plus Märchensteuer und Versand.
Diese Kompressoren findet man fast immer in modernen Uhrmacherwerkstätten.
Oder Du machst den kompressor in den Außenbereich oder in die Garage und legst eine Kupfer Druckleitung durchs haus, so habe ich es auch schon gesehen.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Ich selbst nutze einen einfachen, zugegebenermaßen relativ lauten, kleinen Baumarkt-Kompressor, der mir bis jetzt gute Dienste geleistet hat.
Mit dem folgenden Gerät hatte ich jedoch schon des öfteren "geliebäugelt", habe aber noch keine eigene Erfahrung sammeln können! Es wird wohl primär für Airbrush-Arbeiten eingesetzt und soll sehr leise sein. Jedenfalls liegt der Preis sehr deutlich unter dem von Phil genannten.
Einfach mal zur Info an Euch den folgenden Link: (Bekomme leider keine Provision! )
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Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Hallo zusammen
Erst mal vielen Dank für Eure Tipps. Ich selbst hatte beim Kompressor eher an solche Modelle gedacht, die ich dann aber nicht im Dauerbetrieb laufen lasse, sondern über einen Fussschalter, bzw. Taster bei Bedarf einschalten möchte:
ich kenn das aus dem airbrush bereich man kann gut um die kompressoren schall isolierung bauen. Nur auf die Temperaturen muss man achten immer genug platz lassen. gruß noctem
Hallo Ralf, vielleicht mal grundsätzlich darüber nachdenken, daß "Blasen" eigentlich nicht der richtige Weg ist. Vielmehr die einzig logische Lösung wäre "Saugen". Wenn Du ein Armbanduhrgehäuse "ausbläst", dann fliegt der Staub entweder direkt über Deinen Werktisch und auf das eventuell nicht abgedeckte Uhrwerk oder du bläst die feinen Staubkörnchen/-flocken erst so richtig in die Rillen und Nuten des Gehäuses hinein und erreichst damit genau den entgegengesetzten Effekt wie gewünscht.
Ich benutze seit Jahren das Vakuumsystem von Helmut Klein und bin mit Saugleistung, Lautstärke und Zuverlässigkeit rundum zufrieden.
PS: aus dem genanntem Grund findet sich bei vorrausschauenden Kleinuhrmachern auch kein Handblasebalg am Tisch ;-)
Spass beiseite. Ich arbeite seit einiger Zeit im Labor mit einem Druckluftsystem. Ein billiger Airbrushkompressor für 80 EUR war nicht so toll, ging aber zu Not. Jetzt habe ich einen großen billigen ölfreien Kompressor im Keller stehen und habe mir eine Leitung ins Labor gelegt. Das ist viel besser und universeller.
Schläuche und Schnellverbinder (gut mit Drosselventil) aus der Airbrushtechnik sind gut zu verwenden und nicht so unhandlich wie der Industriestandard.
Ich arbeite mit 3 Geräten: Mini-Ausblaspistole mit Spritzennadeln zum ultragenauen ausblasen. Vorsicht, die Nadeln fliegen bei hohem Druck weg. Airbrush mit Isopropanolfüllung zum reinigen und blasen. Da kann man z.B. sehr schön Pinzettenspitzen abblasen oder sowas. Sehr schön dosierbar. Zahnarztbohrer. Einfaches Gerät aus China, Werkzeuge vom Zahnarzt geschenkt. Das ist oft ein Segen, braucht aber ziemlich viel Luft.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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Zitat von mecanicus im Beitrag #9Hallo Ralf, vielleicht mal grundsätzlich darüber nachdenken, daß "Blasen" eigentlich nicht der richtige Weg ist. Vielmehr die einzig logische Lösung wäre "Saugen". Wenn Du ein Armbanduhrgehäuse "ausbläst", dann fliegt der Staub entweder direkt über Deinen Werktisch und auf das eventuell nicht abgedeckte Uhrwerk oder du bläst die feinen Staubkörnchen/-flocken erst so richtig in die Rillen und Nuten des Gehäuses hinein und erreichst damit genau den entgegengesetzten Effekt wie gewünscht.
Ich benutze seit Jahren das Vakuumsystem von Helmut Klein und bin mit Saugleistung, Lautstärke und Zuverlässigkeit rundum zufrieden.
PS: aus dem genanntem Grund findet sich bei vorrausschauenden Kleinuhrmachern auch kein Handblasebalg am Tisch ;-)
Hallo Mecanicus
Ganz herzlichen Dank für Deinen Profitipp. Ich war tatsächlich bislang der Meinung, dass die Methode "Ausblasen" die Richtige ist, nehme aber den Rat von einem Profi sehr gerne an.
Als Ergänzung trotzdem noch eine kurze Beschreibung, an welche Anwendung ich beim "Ausblasen" gedacht habe. Ich beabsichtige nicht, irgend welche verschmutzten oder nicht gereinigte Werke einzuschalen und auszublasen. Ich hatte mit einem Ausblassystem vor, die fertig revidierten Werke in vollständig gereinigte Gehäuse einzuschalen und lediglich vor dem Schliessen des Gehäuses die letzten einzelnen Staubpartikel auszublasen. Meinen Werktisch halte ich grundsätzlich immer sehr sauber und verwende ihn auch nur für die Arbeiten an Kleinuhren, Schleifarbeiten und andere schmutzverursachende Arbeiten führe ich an dem Tisch normalerweise nicht durch.
Wenn aber auch für diesen Fall das Absaugen die Methode der Wahl für den Profi ist, nehme ich Deine Anregung gerne an und setze mein Vorhaben dann auch entsprechend um.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Bedingung zum Ausblasen sollte neben partieller Dosierbarkeit trockene, ölfreie Luft sein. Dafür ist meiner Meinung nach neben dem Filter ein Druckluftbehälter als Kühler unerlässlich - auch wenn Du nur mal kurz "pffft" machen willst (je wärmer die Luft, desto höher die Luftfeuchtigkeit, etwas vereinfacht ausgedrückt). So Du mit Unterdruck arbeiten willst: Ein Druckluftwandler arbeitet meist nach dem Venturi-System --> brüllend laut, dann lieber eine Vakuumpumpe, bzw. es gibt auch Kompressoren, wo man die Ansaugseite "anzapfen" kann (z.B. von Gast).
Zitat von Garp im Beitrag #12je wärmer die Luft, desto höher die Luftfeuchtigkeit
Das ist (bei gleichbleibender Wassermenge) genau anders herum, weshalb sich die Frühnebel auch auflösen wenn die Sonne reinscheint. Ausserdem wird die Luft beim Expandieren wieder kalt und trocken sowieso.
Zum Saugen: Das ist schon auch gut, aber die Energie des Luftstroms ist viel geringer. Vakuum hat nur max. 1 bar Unterdruck, Druckluft kann aber leicht 6 bar haben.
Ich denke das kommt auf den Einsatzzweck an. Wenn Ralf Einzelteile trockenblasen will oder vor dem Einbau nochmal Staub abbläst sehe ich nicht was dagegensprechen würde.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Ich habe so eine ähnliche Laminar Flow Box im Einsatz. Aber Reinraum ist nur Reinraum, wenn man keinen Dreck reinbringt! Daran scheitert es beim Uhrenbasteln.
Es ist auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Arbeiten kann man auch nicht so schön wie ausserhalb der Box.
Wer bei geschlossenem Fenster auf einem frisch gewischten Arbeitstisch mit Handschuhen, Mundschutz und Haarhaube arbeitet, der hat schon einen überaus guten Standard erreicht. Die Uhr möchte ich sehen, die da dann noch an umherschwebenden Teilchen scheitert.
Den meisten Dreck bringt man mit ungeeigneten Tüchern wie Zewa und mit unsauberen Lösungsmitteln ein.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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15.09.2012 22:31
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