Hallo,
folgendes Problem:
Zum Austausch der Unruhwelle habe ich die Spirale samt Klötchen von der Brücke gelöst.
Nach dem Wechsel der Welle habe ich mehrfach versucht, das Klötzchen, mit kompettierter Unruh, wieder am Kloben zu befestigen.
Irgendwann, nach einem erfolglosen Versuch, rutschte die Spirale aus dem Klötzchen.
Jetzt stehe ich vor dem Problem, das Spiralende wieder in das Klötzchen zu fädeln und zu verstiften.
Welche Kniffe bzw. Tricks nutzt ihr, mit der winzigen Spirale und dem noch winzigeren Stift umzugehen, ohne Schaden anzurichten?
Ich kann den Stift kaum sehen und mit der Pinzette halten, geschweige denn, ihn zusammen mit der Spirale im Klötzchen zu fixieren.

LG, Volker

Hier mal der Größenvergleich:

Immerhin gut, dass es eine Flachspirale ist. Da kann man den Kloben mit der Oberseite nach unten legen (vielleicht auch fixieren), die Unruh in das obere Lager einsetzen und dann die Spirale in das eingesetzte und befestigte Klötzchen einfädeln. Und dann versuchen den Fixierstift einzusetzen und anzudrücken, und zwar so, dass das Ende der Spirale möglichst exakt so weit aus dem Klötzchen steht, wie vorher. Also wenn die Uhr vorher bei mittlerer Rückerstellung richtig einreguliert war. Und so, dass die Spirale flach steht (also im Klötzchen nicht verwinkelt ist)

Natürlich muss dann u.U. noch der Abfall eingestellt werden, durch Verdrehen der Spiralrolle auf der Unruhwelle.

Wenn das Greifen des vorhandenen Stiftes mit der Pinzette schwierig ist, würde ich einen Vorsteckstift aus Messing nehmen, mit feinster Spitze, und den ansetzen. Und den natürlich weit vorstehenden Rest des Stiftes nach dem Festdrücken behutsam abkneifen. Wer superpingelig ist, verrundet dann noch das abgekniffene Ende schön.

Wenn ich mich recht entsinne, ist das Loch für die Spirale im Klötzchen nicht notwendigerweise rund, sondern kann eine flache Seite haben. Falls das so ist, gehört die Spirale an die flache Seite angelegt.

Viel Erfolg, Ausschlafen und ein entspanntes Frühstück vor einem Versuch hilft jedenfalls mir bei solch kniffligen Arbeiten.

Beste Grüße, Bernhard

P.S.: Dicke Finger spielen bei der Handhabung einer Pinzette keine Rolle

Rodico. Ich fixiere viel mit Rodico. Nur von der Spirale sollte man das Zeug fernhalten.

Ich nehme den Spiralstift mit einem Kügelchen Rodico auf und schiebe ihn ins Klötzchen, das im Kloben montiert ist. Festdrücken dann mit der Pinzette.

Mikroskop und gut geschliffene Pinzette.
Dann kann man auch eine sehr dünnen Stift sicher aufnehmen.

Mir ist ohnehin rätselhaft, wie so viele Uhrmacher ohne Mikroskop zurecht kommen. Im Vergleich zu einer Lupe ist das eine große Verbesserung und grade mit abnehmenden körperlichen Fähigkeiten sehe ich nicht, warum man sich den Luxus für ein paar hundert Euro nicht gönnen sollte.

Zitat von mikromeister im Beitrag #4

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Mikroskop und gut geschliffene Pinzette.

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Ich habe zwei optische. Für besonders feine Arbeiten nutze ich je nach Aufgabe 10x oder 20x. Alles andere immer noch mit Lupe.

Zum arbeiten vorzugsweise optisch. Elektronische haben im Billigsegment eine ungute Verzögerung.
Auflicht Stereomikroskop, am besten mit Zoom von typischerweise 6,3 bis 40-fach. Die 6,3x sind viel wichtiger als die 40x. Ich arbeite selten mit mehr als 16x
Brillenträgerokulare mit großem Durchmesser und Pupillenabstand sind angenehm.
LED Ringlicht ohne besondere Qualitätsanforderungen.
Neu gibt es sowas in passabler Qualität etwa ab 400 EUR vom chinesischen Hersteller oder für den selben Preis gebraucht von Leica, Zeiss, Nicon, Olympus etc.

Es gibt hier im Forum mindestens einen alten Thread, wo dieses Thema ausführlich behandelt wurde.

Probier vorher mal ein solches Gerät. Es braucht schon ein wenig Übung um damit zu arbeiten und es gibt Leute, die das angeblich gar nicht können.
Ich glaube es zwar nicht, aber der Glaube ist ein wichtiger Faktor.

Im Mikroskopieforum werden immer wieder mal welche verkauft und das ist sehr seriös da.
www.mikroskopie-forum.de
Man muss sich anmelden um den Gebrauchtmarkt sehen zu können.

Zitat von Fritz im Beitrag #6

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Ich habe zwei optische. Für besonders feine Arbeiten nutze ich je nach Aufgabe 10x oder 20x. Alles andere immer noch mit Lupe.

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Da kann ich nur zustimmen. Von einem Optiker habe ich ein altes „Bino“ (Stereomikroskop) ergattern können. Zum Untersuchen von Zapfen und kleinen Lagern unschlagbar. Zum Montieren reicht mir aber noch die Lupe.

Hab mal gegoogelt, meines ist dieses Eschenbach Modell hier, nur besserer Zustand. Vorteilhaft daran ist, dass es vielfach verschwenkbar ist.

Das ist natürlich ein geiles Ding. Entsprechend platziert, kann man das auch für feine Arbeiten an der Drehmaschine nutzen. Das wäre für mich bei der Suche nach einem Mikroskop noch die Krönung gewesen. Meins ist leider nicht schwenkbar, hat aber einen zweiten Satz Objektive, die aus 20/40x ein 40/80x machen. Aber das braucht keiner so richtig, glaube ich. Aber in Stereo mikroskopieren, das macht schon echt Laune.

Upps, gerade herausgefunden... meins ist ein "Incognita" vom Hersteller Seben. Gerne genommen in schulischen Einrichtungen.