Hallo zusammen, ich bräuchte hier mal ne Prozedur bzw. etwas Hilfe.
Ich mach das zum ersten Mal und ich hatte nur ne 4 in Physik.

Vom lieben @Fritz habe ich zwei Ersatzfedern bekommen, an dieser Stelle nochmal vielen Dank!

Die Federhäuser sind bei diesem ZentRa Wecker keine Häuser, sondern nur Federräder. Jetzt geht es darum - wie kriege ich die neuen Federn da rein? Bei aufgesetzter oberer Platine geht das ja nicht, da kriegt man das innere Ende nicht eingehakt.

Das hier ist die Gangfeder. Wenn ich nun die Feder in den Federwinder einwinde (so geschehen), und das Federrad einsetze, mit der Schlaufe eingehakt am Pfeiler... kann ich das Ding so flitzen lassen, also aus dem Federwinder befreien? Stabilisiert sich das durch die Schlaufe? Oder fliegt mir alles um die Ohren?

Mache ich etwas falsch?
Wie macht ihr das?

IMG_7853.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_7854.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Ingo,
ich winde diese Federn normalerweise ohne einen Federwinder ein. Ich baue das Werk ohne Feder zusammen, hänge dann das innere Federende in den Federkern ein und winde die Feder mit dem Aufzugsschlüssel langsam auf den Federkern auf. Am Schluss musst du dann nur mehr die Schlaufe am Ende in den Werkspfeiler einhängen. Natürlich musst Du darauf achten das Du die Feder auf der richtigen Seite des Pfeilers einwindest sonst tust Du dir am Schluss mit dem Einhängen schwer.
Handschuhe schützen dich dabei vor Schnittverletzungen an den Fingern.

lg Christian

P.S.: In Deinem Fall funktioniert das, wenn das Federende vernietet ist natürlich nicht.

Moin
Also es täte mich sehr wundern, wenn Dir die Feder beim Abziehen NICHT um die Ohren fliegt.... Aber ich weiß auch nicht, wie stark die Feder ist - die Platine dann draufzukriegen ist aber dann die nächste Frage
Wenn Federende am Federkern fix ist, dann würde ich die gesamte Feder ausserhalb des Werks lassen, das Werk zusammenbauen - und im Anschluss das Federende korrekt am Pfeiler einhaken.
Ganz ähnliches hatte Manfred mal
Was machst du gerade? (417)

Nein, die Zugfedern sind nicht vernietet, sondern klassisch am Federradkern eingehängt.
Okay, dann hole ich die Feder da wieder raus. Kam mir gleich wie eine doofe Idee vor...

Zitat von Oggy im Beitrag #3

---

Aber ich weiß auch nicht, wie stark die Feder ist - die Platine dann draufzukriegen ist aber dann die nächste Frage... [...]Ganz ähnliches hatte Manfred mal

---

Zitat von steffl62 im Beitrag #2

---

Ich baue das Werk ohne Feder zusammen, hänge dann das innere Federende in den Federkern ein und winde die Feder mit dem Aufzugsschlüssel langsam auf den Federkern auf. Am Schluss musst du dann nur mehr die Schlaufe am Ende in den Werkspfeiler einhängen.

---

Ziemlich genau so
Zeitgleich hast Du den Schlüssel am Vierkant - wenn die Feder einhakt langsam mit dem Aufziehen beginnen, bis Du 2 Umdrehungen hast und die Feder nicht mehr zurück kann - dann wie @steffl62 beschrieben hat verfahren

Hallo Ingo,
normalerweise zerlege ich die Werke ja in einer anderen Reihenfolge aber diesmal halt zu Demonstrationszwecken.
Ich hab hier gerade ein Pfeilkreuzwerk das auf seine Reinigung wartet.
20230604_170718.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Leider sind hier die Endschlaufen vernietet aber ich hab einfach mal eine Feder raus gezogen und aus dem Kern ausgehängt:
20230604_172120.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Natürlich dauert es dann ein Weilchen bis man die Feder so gerade gebogen hat wie sie jetzt auf dem Foto aussieht.
Das innere Federende sollte dann ungefähr so aussehen:
20230604_172150.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

und der Federkern mit dem Haken ungefähr so:
20230604_172545.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Zum Einwinden dann das Federende in den Haken einhängen und mit dem Aufzugsschlüssel die Feder einfach eindrehen:
20230604_172655.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Der Aufzugsvierkant ist jetzt auf der anderen Seite vom Werk aber so sieht man besser wie die Feder eingehängt ist und die noch eingewundene Feder zum Vergleich wie es dann aussehen soll.

lg Christian

Offenbar geht man bei Weckern, offenen Federhäusern oder Federrädern etwas rustikaler zur Sache als bei den zarten Taschenuhren, die ich bisher so auf meinem Tisch hatte

Ich danke euch allen für die zahlreichen und anschaulichen Tipps! Ich probiers mal und werde berichten!

"Rustikaler" ist genau der richtige Begriff!
In dieser Baugröße ist alles etwas grober.

lg Christian

Hallo und Guten Tag !

Ich winde / rolle , wie man sagen will, die Feder von Hand auf und zäume diese dann mit einem starken Kabelbinder. Danach lässt sich die Feder problemlos einlegen.

Grüße aus dem Schwarzwald,

Paul Eble

Dank eurer Hilfe hat es geklappt. Ich habe die Federn ein bisschen aufgebogen, von hinten eingefädelt und mit einigem Gefummel in den Kern eingehakt. Danach mit dem Aufzugsvierkant ins Werk ein- und aufgezogen. Der Wecker läuft jetzt. Es gibt nur das Problem, dass er immer um die Weckzeit herum stehen bleibt.

Da hakt es noch irgendwo im Weckmechanismus. Diese Dinger haben echt Allüren...

ZentRa-01 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

ZentRa-02 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

ZentRa-03 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

ZentRa-04 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Moin
Bleibt er auch stehen, wen der Wecker NICHT aktiviert ist?
Da müsste man jetzt die gesamte Weckermechanik sehen... Komm auf den Auslösemechanismus an - wenn der schwergängig ist und nicht leicht schaltet, dann bleibt das Werk stehen
Ist jetzt aber absolute Glaskugelleserei

Auch wenn ich jetzt vielleicht gescholten werde, aber ich gehe da eher pragmatisch vor. Die Federn von Geh- und Weckerwerk hänge ich vor der Montage in die Federkerne ein. Dann setze ich die Federkerne in die Platine ein. Und zwar so, daß die Endschlaufen am richtigen Pfeiler anliegen, damit man beim Aufziehen kein Blaues Wunder erlebt. Das äußere Ende der Federn ziehe ich dann soweit heraus, daß die Feder nicht oder nur wenig gegen die Zahnräder drückt. Dann erfolgt die Montage. Danach ziehe ich die Federn auf, wobei ich darauf achte, daß die Endschlaufen ordentlich einrasten und sich nicht davor schon verbiegen.
Bei genieteten Federn ist das nicht ganz so einfach, klappt aber i.d.R. auch ganz gut. Mit der Methode habe ich noch nie Probleme gehabt.
Natürlich probiere ich es gelegentlich auch auf dem konservativen Weg. Kürzlich mit dem Ergebnis, daß beim Einhakeln der Feder in den Federkern dieselbe gebrochen ist. Das wäre bei meiner alten Methode nicht passiert.

Zitat von Oggy im Beitrag #11

---

Bleibt er auch stehen, wen der Wecker NICHT aktiviert ist?

---

Gibt ein Video von der Reparatur, der @Mahlekolben hats schon gefunden

Danke für den Comment, Michael!

https://youtu.be/znEGtq43F10

Edit: Der Wecker tickt etwas relaxter, die Zeitwaage hat (sofern bei Stiftanker möglich) eine Schlagzahl von 14.400 gemessen. Die Genauigkeit ist bis jetzt ziemlich gut, nur etwa 3 Minuten Nachgang bei Rücker mittig. Kriegt man einreguliert.

IMG_7863.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

IMG_7864.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

IMG_7865.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)