habe mir über den Gebraucht-Markt, eine funktionierende Taschenuhr von Thiel gekauft. Diese will ich nutzen, um die ersten Erfahrungen zur Technik von mechanischen Uhren zu machen.
Habt ihr Tipps zur Recherche?
Habe schon einiges über das Werk rausgefunden
es scheint ein Thiel Regular Werk zu sein, um genau zu sein Thiel Regular Ausführung B2. Gefunden über Bilder im watch-wiki.org.
Wo bekomme ich jetzt z. B. einen genauen Plan des Werkes? Gibt es sowas überhaupt?
Hallo Nico, Zeichnungen über das Uhrwerk und die Einzelteile wirst du nicht finden. Ich habe das Buch „Uhren und Maschinen aus Ruhla“ - 150 Jahre Uhren und Maschinen aus Ruhla (von 1862 bis 2012). In diesem Buch sind den alten Taschenuhren mehrere Seiten gewidmet. Kannst du mal Bilder der Uhr, Vorderseite und ein Bild des Werkes, einstellen? Ich könnte dir dann einiges mehr schreiben. Viele Grüße Karsten
Auch für die Reparatur von Uhren gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge!
Hallo Nico, meiner Meinung nach handelt es sich um die im Buch auf Seite 89 abgebildete Taschenuhr. Sie ist beschrieben mit Taschenuhr Regular III flach und wurde von 1930 bis 1952 hergestellt. Die letzten Exemplare liefen über die erzwungene Kooperation mit der Fa. SAG Awtowelo. Die Beschreibung sagt folgendes aus: Werkabmessungen: Durchmesser 18 Linien = 40,8 mm, Höhe 8,6 mm Anzeige von Stunde, Minute und kleine Sekunde Es handelt sich um ein Pfeilerwerk mit drei Gestellpfeiler, einer 3/4-Hinterplatine mit separaten Ankerkloben. Das Werk hat eine Stiftankerhemmung und die Unruh ist körnergelagert, keine Steine. Der Aufzug erfolgt über eine Wippe, die Zeigerstellung über Winkelhebel mit der gezogenen Krone. Die Gangdauer beträgt ca. 30 Stunden. Als weitere Details sind angegeben: Der Winkelhebel ist zwischen den beiden Platinen gelagert. Die Winkelhebelschraube wird, um die Aufzugswelle herauszunehmen, von der Hinterplatine aus betätigt. Die Oberflächen der Werkteile sind gelbgebrannt. Gebläute Schrauben. Das Messing-Zifferblatt wird durch drei abgebogene Laschen fixiert und gehalten. Eine Verwendung der Uhr erfolgte auch als Dienstuhr im Heer. Ich hoffe, du kannst mit diesen Informationen etwas anfangen. Viele Grüße Karsten
Auch für die Reparatur von Uhren gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge!
Bitte fange mit einem ETA 6498/6497 oder einem Parrenin X40 an. Diese Thiel-Uhren sind keines Wegs einfach zu reparieren. Die machen richtig viel Arbeit.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Danke für die Mühe. Steht da auch aus welchem Material das Gehäuse ist. Die Farbe ist silbern, aber einige Kratzer zeigen, dass es aus eher gelben Material sein muss.
Zitat von Philclock im Beitrag #5Bitte fange mit einem ETA 6498/6497 oder einem Parrenin X40 an. Diese Thiel-Uhren sind keines Wegs einfach zu reparieren. Die machen richtig viel Arbeit.
Danke für den Tipp. Die Uhr läuft wunderbar. Ich will an der Uhr, die Funktionsweise einer mechanischen Uhr verstehen lernen. Da diese sehr günstig zu bekommen war.
Ich werde mich auf jeden Fall auch nach den vorgeschlagenen Werken umsehen.
Hallo Nico, ich vermute, es handelt sich wie damals üblich, um ein verchromtes Messinggehäuse. Wenn du mit Schrauben beginnen willst, hat Philipp recht. Ich würde dann auf alle Fälle mit keinem Pfeilerwerk beginnen. Bei diesen Werken haben sämtliche Räder längere Zapfen, die sich auf Anhieb nicht beherrschen (einfädeln) lassen. Ich habe damals auch mit einem ETA 6498-1 angefangen. Da gelingt meistens auch der Zusammenbau und die Uhr läuft. Das hebt das Selbstvertrauen und macht Stolz. Viele Grüße Karsten
Auch für die Reparatur von Uhren gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge!
Zitat von Philclock im Beitrag #5Bitte fange mit einem ETA 6498/6497 oder einem Parrenin X40 an. Diese Thiel-Uhren sind keines Wegs einfach zu reparieren. Die machen richtig viel Arbeit.
Also meine erste TU war Regular, und ich fand den Zusammenbau recht einfach. Erst ab der Regular V (ab 1972) wird es etwas kniffliger. Hier gibt es keinen Ankerkloben und keinen Unruhkloben mehr. Anker und Unruh sind auf der Rückseite in der 3/4-Platine gelagert. Das macht es dann wirklich etwas schwieriger.
Zitat von Nieko2k10 im Beitrag #1Wo bekomme ich jetzt z. B. einen genauen Plan des Werkes?
Wichtiger als einen existierenden Plan finde ich, daß man als Laie alle Arbeitsschritte beim Auseinandernehmen dokumentiert. Also Fotos macht oder sogar ein Video mitlaufen läßt. Dann kann man beim Zusammenbauen immer wieder nachschauen, welches Teil wohin kommt und in welcher Reihenfolge man die Teile wieder montieren muß. Du kannst natürlich auch bei YouTube gucken, ob es bereits ein Uhrenreparatur-Video zum vorliegenden Uhrwerk gibt. Dann bekommst Du schon im voraus einen Eindruck, was auf Dich zukommt und meist auch noch praktische Tips (wie "Zugfeder vor der Demontage entspannen" ).
Zitat von Gnomus im Beitrag #9Also meine erste TU war Regular, und ich fand den Zusammenbau recht einfach. Erst ab der Regular V (ab 1972) wird es etwas kniffliger. Hier gibt es keinen Ankerkloben und keinen Unruhkloben mehr. Anker und Unruh sind auf der Rückseite in der 3/4-Platine gelagert. Das macht es dann wirklich etwas schwieriger.
Stimmt, die Regular V ist schon ein echtes Geduldspiel. Umso wichtiger ist gute Arbeitsvorbereitung : uhr_26_0018.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nico, wenn Du schreibst, daß die Thiel-Taschenuhr wunderbar läuft, würde ich sie, ehrlich gesagt, nicht auseinandernehmen. Und das sage ich nicht nur, weil ich Thüringer bin . Sowas findet man nicht allzu häufig und die Gefahr ist sehr groß, daß sie nachher deutlich schlechter läuft (wenn überhaupt). Wenn Du etwas über die Funktionsweise mechanischer Uhren lernen und zukünftig auch welche reparieren möchtest, wäre es sinnvoll, mit einem Exemplar des heute geläufigsten Typs anzufangen, einem Werk mit Schweizer Ankerhemmung. Das kann eines der von Phil genannten Werke sein oder ein preiswertes Taschenuhr-Werk (möglichst mit einzelnen Kloben pro Zahnrad, auf keinen Fall mit Zylinderwerk).
Zitat von Gnomus im Beitrag #9 Also meine erste TU war Regular, und ich fand den Zusammenbau recht einfach. Erst ab der Regular V (ab 1972) wird es etwas kniffliger. Hier gibt es keinen Ankerkloben und keinen Unruhkloben mehr. Anker und Unruh sind auf der Rückseite in der 3/4-Platine gelagert. Das macht es dann wirklich etwas schwieriger.
Ja das ist aber Mist, solche Uhren machen viel mehr Arbeit und damit fängt man als Laie nicht an! Könerlager, Körner, alle Lager der Zahnräder, die sperrige Platine, die Verstiftung der Unruh usw.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Ich stimme den Vorrednern zu: für Anfänger sind die gängigen Modelle besser. Bei den ETA gibt es Zeichnungen zu ergoogeln, da kann man auch die Bezeichnungen der Teile lernen. Ersatzteile sind da auch leichter zu finden. Wem ETA zu teuer ist, der schiesse sich auf der Bucht den Nachbau Seagull ST36 zweimal. Wenn was kaputt geht, ist das zweite Werk der Ersatzteilspender.
"Ich muss nochmal zum Uhrmacher, da fehlt noch ein Teil."
Zitat von Philclock im Beitrag #11 Ja das ist aber Mist, solche Uhren machen viel mehr Arbeit und damit fängt man als Laie nicht an! Könerlager, Körner, alle Lager der Zahnräder, die sperrige Platine, die Verstiftung der Unruh usw.
Tut mir leid, aber ich kann Deine Meinung nicht teilen. Auch wenn ich mich nach etwa 50 Jahren immer noch als Laie bezeichne, muß ich doch sagen, daß ich selbst am Anfang meiner "Pfuscher-Laufbahn" nie Probleme mit der Regular hatte. Bei meinem Studium (Verkehrstechnologie an der HfV Dresden) mußten wir ja ständig langweilige Marxismus-Leninismus-Vorlesungen besuchen. Anwesenheit war Pflicht, trotzdem hab ich meistens geschwänzt, weil ich mit dem Geschwätz nichts anfangen konnte. Wenn sich die Teilnahme nicht vermeiden ließ und ich nicht einschlafen wollte, hatte ich mir meistens eine Regular mitgenommen. Zum Zeitvertreib hatte ich das gesamte Werk während der Vorlesung auseinander genommen und wieder zusammen gebaut. Einmal wurde die Vorlesung vorzeitig abgebrochen, da hatte ich zum Glück eine der damals seltenen Plastetüten dabei, wo ich die Einzelteile schnell reinschütten konnte. Mensch Phil, Du bist Uhrmachermeister und hast solche Probleme mit einer TU, die ich schon fast zu den Großuhren zähle. Verstehe mich bitte nicht falsch: Du hast das Handwerk gelernt und beherrscht viele Techniken und Fertigkeiten, von denen ich keine Ahnung habe. Aber vor einer Regular dermaßen zu kapitulieren? Vielleicht hätte ich selber Uhrmacher lernen sollen.
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Vielen Dank für die vielen Tipps. Ich habe mich auf der Bucht umgeschaut und die Preise für die 6497 variieren sehr stark. Gibt es da qualitativ große Unterschiede. Hab ein kaputtes für 180 gefunden und ein anderes für nur rund 50. Nehme an, das der Teufel im Detail liegt.
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05.02.2023 16:16
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). 
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Die Regular ist super zum Üben, wenn man weiter ist. 
