Ich habe Hier eine Taschenuhr mit Cylinderhemmung liegen welche immer wieder stehen blieb. der Fehler war schnell gefunden, das Minutenrad Schliff am Federhauskloben. WhatsApp Image 2022-02-12 at 18.25.50 (1).jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun muss natürlich ein Neues Futter eingepresst werden, und da tun sich Mir ein paar Fragen auf.
Ich habe die Platine in der Planscheibe aufgespannt und nach dem unteren Minutenradlager ausgerichtet, anschließend wurde der Kloben aufgeschraubt. (Im Bild noch ohne Schrauben) WhatsApp Image 2022-02-12 at 18.25.49 (1).jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich hätte jetzt einfach mit den Reibahlen des Steineinpressapperats im Reitstock das Loch aufgerieben und anschließend gefüttert. Aber eine Passage im Buch "der Uhrmacher an der Drehbank" brachte mich ins Grübeln, Ich zitiere: "Natürlich kann NACH dem Rundaufdrehen (Was oft genug schnell mit einem Schlanken Handstichel möglich ist) auch die Senkreibahle des Steineinpressapperates benutzt werden"
Und klar, ein dünner Bohrer, bzw. eine dünne Reibahle wird gewiss im ausgelaufenen Loch ausreißen und das Loch wird nicht 100%ig mittig werden.
Jetzt meine Fragen,
wie sieht ein solcher Stichel aus mit dem man ein solch kleines Loch innen ausdrehen kann?
Mit wieviel umdrehungen dard die Planscheibe maximal laufen? Von meiner Arbeit weiß Ich das Planscheiben an größeren Drehmaschinen meistens nur mit weniger Umdrehungen laufen dürfen, in meinen Büchern finde Ich dazu leider nichts.
Muss das Futter, das ja als Presssitz gedreht und gebohrt wurde unterstochen und vernietet werden? laut Buch sollte es so gemacht werden, aber Lagersteine sind doch auch nur eingepresst, weshalb also werden messingfutter vernietet?
Auf meiner (modernen) Uhrmacherdrehbank ist ein Schild, wonach die max. Drehzahl der Planscheibe 1000 1/min betragen darf. Ich würde da deutlich drunter bleiben. Drehzahl ist nicht alles. Vorschub und Zustellung sind viel wichtiger. Achte bei der Drehzahlwahl darauf, daß die ganze Maschine noch ruhig läuft.
Ich presse solche Eigenbau-Futter immer nur stramm ein, wie moderne Lagersteine. Alte Lehrbücher sind gut und interressant, aber nicht alle beschriebenen Arbeiten sind noch zeitgemäß.
Also ist es im Prinzip ein „normaler“ innendrehmeißel im Mini Format. Dann werde ich mir mal einen zurecht feilen/Schleifen. Mit der Drehzahl muss ich gucken wie weit ich die runter bekomme, ansonsten muss ich neue Riemenscheiben drehen.
Würde für diese kleine Dreharbeit nicht auch ein einfacher Kanonenbohrer reichen, der ein klein wenig schief und natürlich aussermittig eingespannt ist? Der ist leichter zu schleifen.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Ich würde mich Mikromeisters Frage gerne anschließen. Oder reicht vielleicht vielleicht auch ein Eurekabohrer? Ich kann die Größenverhältnisse auf Matthias' Bild nicht abschätzen, aber wäre die Spitze des Mini-Innendrehmeißels auch klein genug für das Ausdrehen eines Futterloches an einer Armbanduhr? Ich habe z.B. jetzt das Minutenradlager auf der Grundplatte der Omega 24.3 (aus dem anderen Thread) mit 1,2mm ausgebohrt - würde da der Mini-Meißel aus Deinem Bild noch hinein passen? Tut mit Leid, dass ich immer so dumm frage, aber das sind halt genau die Dinge wo sich die Literatur von Schultz über deCarle bis Jendritzki gerne mal ausschweigt. Dank und Gruß Alex
Zitat von Alberich im Beitrag #2Ich presse solche Eigenbau-Futter immer nur stramm ein, wie moderne Lagersteine. Alte Lehrbücher sind gut und interressant, aber nicht alle beschriebenen Arbeiten sind noch zeitgemäß.
Hallo Matthias, evtl. denkst Du über die "veralteten" Altvordern anders, wenn Du mal mit dem Viertelrohr das neue Futter gleich mit rausgezogen oder beim Zeiger Aufsetzen verschoben hast?
Gruß, Frank ______________ Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service PCZW - PC Zeitwaage der Profis
Zitat von Alberich im Beitrag #2Ich presse solche Eigenbau-Futter immer nur stramm ein, wie moderne Lagersteine. Alte Lehrbücher sind gut und interressant, aber nicht alle beschriebenen Arbeiten sind noch zeitgemäß.
Hallo Matthias, evtl. denkst Du über die "veralteten" Altvordern anders, wenn Du mal mit dem Viertelrohr das neue Futter gleich mit rausgezogen oder beim Zeiger Aufsetzen verschoben hast?
Ja das stimmt natürlich, daran habe ich gar nicht gedacht, aber wie verhält es sich mit eingepressten lagersteinen? Oder sitzen die generell „fester“ als messingfutter?
Das ist mir beim Steineinpresslager passiert. Seitdem setze ich Zeiger nur noch auf, wenn ich das untere Lager mit Amboss oder Punze unterstütze. Und das steht tatsächlich irgendwo im Schultz
Ein kleines Update, das Futter ist nach dem zweiten Anlauf fertig, und das Räderwerk läuft super. Dummerweise habe ich beim hantieren auf der Werkbank die Aufbewahrungsbox mit den ganzen Kleinteilen (Gott sei dank nicht die Unruh, die ging am Galgen) mit einem beherzten Schwung von der Werkbank auf den Dielenboden geschmissen
Zum Glück war der Klappdeckel zu und es fehlten nur zwei Schrauben, der Ankerradkloben und das Ankerrad. Bis auf das Ankerrad habe ich alle Teile wieder gefunden.
Jetzt stellt sich Mir die Frage, sollte ich es nicht noch wiederfinden, woher bekommt man ein neues? Oder könnte in einem baugleichen Werk mit denselben Werkmaßen ein Ankerrad sein welches bei mir passt? Auf eBay habe ich schon genügend gesehen.
Also ich habe schon wesentlich kleinere Teile in meiner 14qm Werkstatt wiedergefunden. Wohin soll sich denn ein Ankerrad verkrümeln als dass man es nicht bei systematischer Suche findet.
Hallo Fritz, Die Suche ist ja noch nicht aufgegeben
Ich bin im Moment gezwungenermaßen ins Dachgeschoss gezogen und dort sind damals, 1934, Dielen verlegt wurden die wirklich nur auf den Dachboden gehören, Spaltmaße von 13mm sind kein Problem. Dazu kommt das eine unglaubliche Unordnung herrscht aufgrund von Renovierungsarbeiten.
Ich vermute mal das es das Ankerrad in eine Fuge zwischen zwei Dielen verzogen hat. Werde ihm morgen mit Magneten zuleibe rücken!
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Bis jetzt habe ich auch noch alles wiedergefunden.
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12.02.2022 21:01
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