Bei solchen Filmen frage ich mich immer, ob die vor 150 Jahren auf dem Dorf wirklich alle so gearbeitet haben, oder ob das besonders krasse Beispiele sind. Immerhin ist die Werkstatt nicht das, was ich von einem Spitzenhandwerker erwarten würde sondern sieht ein wenig verlottert aus.
Rätsel nebenbei Wer weiss, warum die Speichen nicht wie bei einem Fahrrad symetrisch und gerade stehen sondern seitlich schräg? Also der Radreif ist nicht in der Mitte der Nabe sondern deutlich axial verschoben. Ich habe meine selbsterschlossene Theorie, die ich noch nicht verraten werde.
Nachlesen gilt nicht. Nur Bilder eines Wagens mit Holzrädern anschauen. Tipp: Wagenachse
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Mist, das hatte ich schon mal wo gehört... hat glaub ich aber nix mit Technik oder Stabilität zu tun, sondern mit ganz praktischen Dingen (Verletzungsrisiko oder irgendsowas ganz anderes). Oder weil von innen das Ladegewicht nach außen drückt? Kann auch sein, dass ich ganz irre, bin ja auch nicht mehr der Jüngste.
Mein Vater war Jahrgang 18 - 1918 und hat in der elterlichen Schmiede das Schmiedehandwerk gelernt. An diese Schmiede kann ich mich noch erinnern, das war in den Siebzigern und da sah es genau so aus! Und die ganzen Landmaschinen mussten am laufen gehalten werden.
Viele Grüße Dirk
When no one can tempt you with heaven or hell, you'll be a lucky man.
Für mich ist es spannend, alte Werkzeuge und deren richtige Nutzung sehen zu dürfen. Auch die Handfertigkeiten interessieren mich immens.
Im Film werden viele kleine Dinge genannt, die zeigen, dass auch das Radmachen sehr anspruchsvoll ist. Damit meine ich nicht so schwierige Dinge, wie das schräge Ansägen der Speichen für den Sturz, sondern eher so einfache Dinge, wie das Versenken der Speichenenden.
Allerdings bin ich vom Aufschlagen der Felgenstücke auf die Speichenenden ein wenig enttäuscht: Das hätte ich mir aufwändiger vorgestellt und hatte auf eine clevere, sowie einfache Lösung für einen echten A-Ha!-Effekt gehofft.
Wenn ich das Bild richtig deute, gehen die Speichen Richtung Radreifen nach außen. Ich kann es mir so vorstellen: Wenn der Wagen in eine Kurve einfährt, wird das "außen liegende" Rad (das also den größeren Radius befährt) stärker belastet als das "innere". Es muß schließlich die gesamte Führungskraft in der Kurve aufnehmen. Wenn die Speichen senkrecht stehen würden, bestünde die Gefahr, daß die Kraft so stark auf die Nabe wirkt, daß die Speichen nachgeben und schließlich brechen. Durch die Schrägstellung wird die Kraft auf den Radreifen (und somit auf den Fahrweg) umgelenkt. Richtig so? In meiner Kindheit standen auf unserem Grundstück (ehem. Bauernhof) einige alte Leiterwagen rum. Das mit den Speichen ist mir aber nie aufgefallen.
Ich meine, die Schrägstellung dient zur Stabilisierung des Fahrwerkes. Ein Trapez ist stabiler gegen Scherung als ein Rechteck. Besonders bei der früher sehr laberigen Achslagerung dürfte ein Wagen mit senkrechten Speichen immer uim die lose Mittellage schwanken. Eigentlich ein universelles Prinzip, das vom Blumentisch bis zu Gebäuden immer verwendet wird. Gruß Werner
Morgen Forum Ich mag diese filme und auch die Techniken und Werkzeuge. Wenn ich ein Spielzeug fertig habe, mach ich auch immer paar Bilder . Gestern war es mal wieder soweit und einen zapfenschneider hab ich dan auch mal dabei gelegt. Passt ja hier zum Thema. Normal sammle ich nur und teste nicht mehr bzw nur noch selten . Vor paar Wochen gabs aber mal einen Ausreißer mit übersetzungsverhältnis 1:11,3. Die hier hat einmal 1:1 und 1:3 Übersetzung Normal sind so 1:3 bis 1:7, deshalb hatte mich mal diese sehr langsame Übersetzung interessiert. 1:1 ist ja auch so wie im Video mit dem brustschild oder bei der Nabe mit dem schälbohrer. Bei 1:1 hab ich 10mm ohne vorbohren in Eisen gebohrt . Ging etwas schwerer als elektrisch ;-) aber kraftmässig war es kein Thema. Im Katalog von 1956 (ist ja etwa die Zeit vom Film) wird sie angeboten mit 13 mm bohrleistung. 1956 gabs schon jede Menge an elektrischen Maschinen. Die waren aber sehr teuer , so hatte damals eine handbetriebene Schleifmaschine für Hobelmesser nur ein Drittel von der elektrischen Variante gekostet. Auch gabs 1960 schon lange radmaschinen die so Sachen konnten wie naben bohren oder Zapfen fräsen. Und auch der zapfenschneider war schon lange ein gebräuchliches Werkzeug und auch nicht billig. Die Werkstatt im Film war schon gut ausgestattet , nur für so spezielle Maschinen hatte er wahrscheinlich zu wenig Aufträge. 1960 hatte mein Opa schon einen Wagen mit Gummireifen ,er war vollerwerbsbauer aber nur ein kleiner . Ich glaub nicht dass 1960 noch viele solcher holzräder gebaut wurden. Gruß Joachim
Meine Interpretation hat einige verschiedene Kriterien. Ist sie vollständig? Voraussetzung fürs Verstehen ist die Kleinigkeit, dass die Achsstummel schräg nach unten stehen. Im Bild sieht man das. Es gibt also keine gemeinsame Achsgerade für beide Räder. Im unteren Teil des Rades stehen die Speichen dadurch genau in Lastrichtung und senkrecht. Nur die obere Hälfte neigt sich um den doppelten "Kegelwert" nach aussen.
1. Unten schmale Spur, oben viel Breite für die Last. Die Räder waren ja sehr groß 2. Durch die schräge Achse wird das Rad nach eher innen gedrückt und kann nicht nach aussen von der Achse laufen. Bzw übt keine Kraft auf den windigen Querstift aussen aus. 3. Man kann zum Anschieben besser oben ins Rad greifen ohne unten überfahren zu werden. 4. Dreck spritzt weiter aussen nach oben ab.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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25.03.2020 14:51
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