Ich könnte mir vorstellen, das man die Zeiger so lange weiter dreht, bis man einen Monat mit 29 Tagen hat. Von diesem Referenzpunkt kann man dann auf das aktuelle Datum weiter kurbeln.
Ach was, die 70000 Minutenzeigerdrehungen hat man doch in wenigen Minuten durch, man nehme einen Dremel mit 20000 1/min. ;)
Die Berücksichtigung des Schaltjahres ist schön und gut, aber wie oft sollte so ein Uhrwerk zur Revision? Aller 400 Jahre sicher nicht. Da wäre es gar nicht so schlimm, wenn man für das Werk z.B. immer zum 29. Februar eine Revision vorsieht, danach muß es eh gestellt werden.
Zitat von kugellager im Beitrag #47Im schlimmsten Fall drehst Du dann acht Jahre minus einen Tag. (Außer, Du denkst mit. Dann sind es aber trotzdem einige Jahre.)
Dass man bei Zusammenbau und Inbetriebnahme den Kalender richtig einstellen muss steht außer Frage. Danach muss man doch eigentlich nur darauf achten, das die Uhr nicht aus dem Monat fällt. Aber selbst nach mehrwöchen Urlaubsreisen sollte man doch wissen, in welchem Monat die Uhr stehengeblieben ist, so dass man sie nach der Rückkehr entsprechend vorstellen kann. Ich sehe daher das Problem nicht so ganz.
Moritz (ebenfalls tief beeindruckt vom Minimalismus dieses Kalenders)
Zitat von MarkoStuhr im Beitrag #35Gibt's auch in Text-Form:
Quelle: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Der Eintrag ist aus der Zeitung von 1890-1892. Wenn der herr da schon schreibt dass er das Werk in einer Uhr sah, die 70 Jahre zuvor gebaut wurde, dann kann man das Uhrwerk von durchaus zwischen 1800 und 1820 einordnen. Ob es wohl das Uhrwerk ist welches er da beschrieben hat?
Mich beschäftigt das jetzt wirklich sehr. (Ich lasse die Linse nun CNC fräsen, kostet mich mit polierter Oberfläche aus Vollmessing 400€) Hat dieser in dem Artikel besagte Meister diesen Mechanismus erfunden oder einem früheren nachgebaut? Leider werden keine Namen genannt. Oder hat der Artikelverfasser das meinige Uhrwerk gesehen, kann sich aber wie er selber schreibt, nur noch an die Haupttaile erinnern die in Form und Ausführung im Original anders gewesen seien können. Somit muss die Zeichnung nicht unbedingt mit der realen Ausführung übereinstimmen.
Es wäre wirklich interessant zu wissen wer dieses Uhrwerk gebaut hat und ob das meinige Uhrwerk eventuell das ist was der Schreiber damals sich dran zu erinnern meint. Auch wenn die Zeiger nicht aus der Mitte heraus sind. Aber erhätte das ja auch verwechseln können, wenn er sich schon nciht mehr so genau an den Mechanismus erinnern konnte.
Die Datumsschaltung ist nicht sooo selten, das du daran nun das genaue Alter festmachen kannst... ich würds mal im Nachbarforum der dg-chrono mit einer etwas detaillierten Vorstellung des Uhrwerks versuchen. Detail-Aufnahmen der Räder / Triebe, der Verzahnung usw. wären sicher nicht schlecht. Vielleicht schraubst du auch mal ein paar der Schrauben raus und zeigst das Gewinde. Eventuell ist auch die Rückseite des Zifferblatts interessant... Gehäuse, Tragstuhl oder so hast du nicht dazu? naja, mach was draus ;-)
Guter Ansatz, @MarkoStuhr . Ich halte die Uhr auch nicht für so alt. Nur, weil es den Mechanismus schon 1820 gab, heißt das noch lange nicht, dass diese Uhr so alt ist. Das Design der Räder ist recht modern, auch die zylindrischen Schraubenköpfe, bis hin zur Machart des Zifferblattes. Ich bleib bei meiner Meinung, dass die Uhr um 1900 entstanden ist.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von MarkoStuhr im Beitrag #53Die Datumsschaltung ist nicht sooo selten, das du daran nun das genaue Alter festmachen kannst...
Ich sehe das anders. Abgesehen das ich so etwas in dieser Form noch nie gesehen habe - was natürlich auch nicht viel heißen mag, kann es durchaus sein das der Verfasser dieses Artikels mit seiner Vermutung einer Einzelanfertigung recht haben könnte. Wenn das eine einmalige Datumschaltung in Selbstanfertigung sein sollte, wäre das meiner Ansicht nach eine kleine Sensation. Ich würde das Werk in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts einordnen.
Laut Museumsmeinung meines Werkstattleiters und Vergleich mit ähnlich gebauten Uhren bei uns im Museum, sind wir der Meinung dass 1820-1850 das Baujahr sein dürfte. Auf Grund der Bauweise und der Oberfläche der Messingplatinen. Jünger dürfte die Uhr kaum sein.
Ich hatte auch in der Ankerbrücke noch etwas gefunden was auf die Herkunft hindeuten könnte. Man kann es auf den Fotos zwar recht schlecht erkennen, aber neben "1842" und "S" steht dort noch in Handschrift eingritzt "C. Le Stroh in Calw" Die Stadt Calw liegt in BaWü jedoch über den Namen C. Le Stroh konnte ich nix finden. Die 1842 könnte das Jahr sein, muss aber nicht. Das S könnte für Stroh stehen, muss aber nicht.
Es könnte auch sein, dass besagter C. Le Stroh dieses, eventuell seriell gefertigte Uhrwerk gekauft hat, und seinen "eigenen" Mechanismus dazu gebaut hat. Ich werde weiter forschen.
Wenn dieser Mechanismus nicht so selten ist, dann sollte man meiner Meinung darüber doch mehr in Literatur und Internet finden können. Auch mehr Uhrwerke damit, sollten bekannt sein. Da dies aber nicht der Fall ist und ich nichts finden konnte, spricht das für mich durchaus für eine Seltenheit.
Zitat von Phalos im Beitrag #56Wenn dieser Mechanismus nicht so selten ist, dann sollte man meiner Meinung darüber doch mehr in Literatur und Internet finden können. Auch mehr Uhrwerke damit, sollten bekannt sein. Da dies aber nicht der Fall ist und ich nichts finden konnte, spricht das für mich durchaus für eine Seltenheit.
leider besitze ich nicht so wahnsinnig viele "Klassik Uhren" Hefte, so dass ich dir da nur die Ausgabe
2 / 2000 (April / Mai)
nennen kann. Auf Seite 48 findest du die Werk-Abbildung einer Reiseuhr mit diesem Kalender-Mechanismus. Bezeichnet ist die Uhr mit Jump / London ca. 1883 falls dir das hilft. Vielleicht hat jemand ja eine etwas umfangreichere Sammlung und kann dir da noch weitere Ausgaben nennen...
Ich habe heute einmal den Werkstuhl gebaut. Finish folgt ganz zum Schluss.
Damit das Werk nicht nach vorne kippt wenn das Gewicht daran hängt habe ich eine kleine Halterung oben angeschraubt. Das Werk kippt zwar nicht wirklich, aber im Laufe der Jahre kann es passieren dass die Werkhalterungen leicht absinken. Damit das Werk dann immernoch gerade ist, ist eben diese Halterung vorgesehen. Ein Rundstück für die Pendelfeder habe ich ebenfalls schoneinmal angebracht.
Die beiden Teile der Halterung wurden miteinander gut verlötet und verschliffen. Wie gesagt, das Finish folgt wenn alles fertig ist.
Eine Sekunden-Pendellinse in Bronze habe ich nun über einen Museumskontakt zum EK von Erwin Sattler bezogen, da es mit der CNC Firma nicht so geklappt hatte wie ich mir dachte.
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28.04.2018 07:04
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