Hallo zusammen,

ich habe ein Schachtel mit diversen alten Punzen bekommen, anbei sind einige Punsen die ich in dieser Art noch nicht gesehen habe.
Die Punzen laufen an der Pitze konisch nach innen, und haben in der Mitte einen abgerundeten Kern aus Stahl der gefedert ist. Meine Vermutung liegt nun nahe, dass mit diesen Punzen früher die Zapfenlager verengt wurden. Der Kern diente vermutlich dafür den Punzen genau in das zu verengende Lager zu fixieren damit er auch mittig sitzt.
Heute macht das wohl keiner mehr, denn es gibt ja fertige Lagerbuchsen zu kaufen.
Liege ich mit meiner Vermutung falsch, lasse ich mich gerne belehren.

Gruß Hanspeter

Pfuschpunzen! So kenne ich das! Deine Vermutung ist richtig.
Habe ich auch, aber nie benutzt.

Gruß
MH

Zitat von MH im Beitrag #2

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Pfuschpunzen! So kenne ich das! Deine Vermutung ist richtig.
Habe ich auch, aber nie benutzt.

Gruß
MH

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Ja, die mit Federkugel sind Pfuschpunzen, habe einen Satz Uunndd:am Anfang auch mal benutzt, ich stehe dazu!!!
Aber die anderen vom Augenwender sind normale Rundpunzen z.B. einnieten von Lagern.

Zitat von Uhrgewichtheber im Beitrag #4

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Ja, die mit Federkugel sind Pfuschpunzen, habe einen Satz Uunndd:am Anfang auch mal benutzt, ich stehe dazu!!!
Aber die anderen vom Augenwender sind normale Rundpunzen z.B. einnieten von Lagern.

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Ja, wenn ich damit kreisförmig ums Lager rumkloppe, bekomme ich es enger.
Oder ich nehme einfach die passende Größe und haue mitten auf's Loch drauf, der Rand wird enger werden...

Ich arbeitete noch mit den punzen,wenn die Löcher nicht zu groß sind arbeitete ich lieber mit den punzen.
Durch sachtes schlagen verhärtet sich das Messing und anschließend mit der glättahle,hält länger als ein kwm Lager.

Ich hab das früher auch gemacht, dafür habe ich mir hier im Forum einige Kritiken eingehandelt. Mal abgesehen davon, daß ich anfangs die Punzen nicht gerade sauber angebracht hatte. Daß man so etwas einer guten Uhr nicht antun sollte, ist mir ja inzwischen klar. Aber ist es denn ein so großer Stilbruch, wenn man z.B. bei einem alten "08-15-Wecker" das macht, was auch Uhrmacher gemacht haben? Kann ja durchaus authentisch sein.
Es gibt verschiedene Meinungen, ob durch das Schlagen das Messing gehärtet wird, oder ob es dadurch spröder und brüchiger wird. Aber ist es wirklich so schlimm, wenn man mal bewußt ein bißchen pfuscht?

Also ich finde alle zusammengepunzten Lager zum speiben
LG Mario

Nun seit nicht so streng. Es war nicht immer so, dass man Buchsen für fast kein Geld beim Chinesen kaufen konnte. Da hat man sich schon überlegt, wie man den Kunden etwas günstiger bedienen konnte.

"Früher" waren die Teile teuer und die Arbeit billig. "Heute" sind die Teile billig und die Arbeit teuer.

Ich habe schon wirklich tolle und hochwertige Uhrwerke in meinem Uhrmacherleben gesehen und umso grösser war da oft meine entdäuschung nach dem zerlegen.Zusammengepunzte Lager entwerten doch jede Uhr.Und man kann die Sache leider nicht nachträglich wieder gut machen.

Zitat von jeannie im Beitrag #10

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Da hat man sich schon überlegt, wie man den Kunden etwas günstiger bedienen konnte.

"Früher" waren die Teile teuer und die Arbeit billig. "Heute" sind die Teile billig und die Arbeit teuer.

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Wenn die Fläche die der Punzenschlag verunziert nicht groß ist, kann der evtl. später auftauchende Restaurator XY immernoch ordentlich Lager einsetzen. Entscheident ist, das der Pfuschpunzer das bedenkt. Auch nicht die Löcher in eine Richtung "schmieden", weil hier weiß dann keiner mehr die ursprüngliche Position. Hier liegt aber oft der Hase im Pfeffer! Unprofessionelle Methoden kann man gut und gerne anwenden, wenn das wieder rückgängig zu machen geht. Oder auch einen Fehler nicht 100% zu beseitigen ist nicht so dramatisch, wenn daß später noch durch den Experten nachgeholt werden kann und(!) wenn man nacher nichts von der Behelfsreparatur oder Punzenschlag sieht.
Also immer vorher überlegen, mach ich was nicht mehr rückgängig zu machendes oder nicht...Und hab ich wirklich genug alle Folgen bedacht, bevor ich den Hammer anfasse...Lieber nochmal weglegen und nachdenken!
Und genau das ist aber ein Lernprozess. Der wohl nie abgeschlossen ist.

Zitat von Zeitspecht im Beitrag #9

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Also ich finde alle zusammengepunzten Lager zum speiben
LG Mario

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Man kann mit den Punzen pfuschen und alles zusammen schlagen aber auch sinnvoll arbeiten.
Wenn Räder rattern und Luft haben schau ich immer ob der Punzen reicht oder ob ein Lager notwendig ist.
Ein Lager auf den Bildern hab ich Ersetzt,die anderen sind Gepunzt.
Lager halten ca.25 bis 30 Jahre wenn Sie ersetzt werden.Gepuntzte Lager,außer Beisatzräder hab ich bis jetzt noch keine ersetzt.
Die Punzierungen sind so,das man auch später jederzeit Lager ersetzen kann,siehe Bilder.
Wenn ich auf Messing länger rumschlage wird es Spröde und bricht.
Bei ein bis zwei kurzen schlägen wird es härter.
Sind meine Persönlichen Erfahrungen und es sind meine eigenen Uhren die ich so bearbeite.
Nu reichts mit schreiben.
MfG