Ich habe mich das ganze Wochenende mit einem Französischen Uhrwerk gespielt und es einfach nicht zum gehen gebracht. Echt zum verzweifeln
Die Uhr hatte anfangs das Problem, dass sie nach Anstoßen des Pendels nur zwei, drei Minuten lang lief.
Ich habe das komplette Werk in alle Einzelteile zerlegt, alle Teile grob gereinigt, danach alle Teile im Ultraschallbad gereinigt und danach mit Waschbenzin und Pinsel. Beim Zusammenbau hatte ich ein richtig gutes Gefühl, doch wie sollte es anders kommen, dass Problem war nicht annähernd behoben. Das Werk läuft immer nur so zwei bis fünf Minuten (je nach Einstellung des Ankers) und bleibt dann stehen.
Vielleicht kann mir jemand ein bisschen weiterhelfen und mir etwas vorschlagen was ich versuchen könnte. Ich wäre für jeden Hinweis sehr dankbar!
Sind alle Zapfen und Lager in Ordnung(Höhenluft/Seitenluft /rauhe Zapfen und Einlaufspuren)Triebflanken eingeschlagen?Hebeflächen am Anker glatt und poliert? All diese Mängel können zu besagtem problem führen.
Gruss Wolfgang
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Den Probelauf solltest Du zuerst ohne Zifferblatt, Zeiger und Zeigerwerk machen. Oft versteckt sich da eine Klemmung. Wenn das nicht weiterhilft: Beide Federhäuser abspannen, Anker ausbauen. Wie läuft das Ankerrad, wenn das Laufwerk 1-2 Klicks aufgezogen wird ?
Lege das Werk abgespannt und ohne Anker flach auf eine Unterlage (z. B. Pappehülse o. ä.) und hebe jedes Zahnrad, soweit es die Höhenluft erlaubt, an. Das Rad muß dann wieder von alleine auf die untere Platine fallen. Wenn eines oben hängen bleibt, hast Du die Klemmung gefunden.
1. Ohne Ziffernblatt, Zeiger und Zeigerwerk besteht das Problem weiterhin wie bisher.
2. Bei 1 Klick Aufzug läuft das Ankerrad gleich los.
3. Bei diesem Zahnrad (siehe Foto) habe ich denke ich die Klemmung gefunden. Ich habe es genau so getestet wie du es mir beschrieben hast. Wie kann ich nun ohne Zapfen Poliergerät und ohne neues Lager fortfahren? Was kann ich probieren?
soo schlecht sieht der gezeigte Zapfen eigentlich nicht aus. Sind die Lager dieses Zapfens noch schön rund, oder oval, wie ein Langloch ausgelaufen ?
Du kannst einmal nur dieses Rad einsetzen, und die Platinen verstiften. Dann mit dem Finger das Rad anschubsen, drehen lassen und so vielleicht die Klemmung beseitigen. Dreht es dann leichtgängig ? Wenn Du nur dieses Rad einbaust, muß beim Drehen des Werks das Zahnrad durch sein Eigengewicht im Rahmen der Höhenluft auf die untere Platine fallen (Wichtigste Prüfung: Werk muss "rasseln") Um Zeit zu sparen,und die Schlagwerk-Zapfen zu schonen, kannst Du einen Probelauf des Gehwerks auch ohne Schlagwerk-Räder machen. Das Schlagwerk-Federhaus vielleicht aus Stabilitätsgründen mit einbauen.
Wenn das nichts hilft, muß vielleicht tatsächlich ein Lager ersetzt werden. Wenn Du tiefer einsteigen, und solche Arbeiten selber machen möchtest, gibt es gute Fachliteratur.
Du hast mir mit deinen Tipps echt weiter geholfen!!! Die Uhr läuft! Bis jetzt mal 40 min
Uhren sammle ich schon lange. Werke zerlegen und reinigen etc. mache ich erst seit ein paar Monaten. Gute Bücher und einiges an Werkzeug habe ich mir schon gekauft. Ich lerne an jedem Werk das ich zerlege, reinige und wieder zusammen baue.
Im eBay habe ich mir nun ein paar "Übungswerke" bestellt. (Französische und Wiener Uhrwerke) Wenn ich diese Werke habe, werde ich mal probieren ein Lager aus zu tauschen. Ich hoffe, dass mir da im Forum geholfen wird :)
Alle Zapfen Grade ?,alle Zähne grade?,Luft der Ankerzapfen OK oder zuviel Luft ?,Eingriff Anker und Ankerrad in Ordnung,mach nen Strich auf dem Ankerradzahn ein oder ausgang und schau ob das Werk immer an der gleichen Stelle stehen bleibt,habe schon öfter erlebt das der Anker zuviel Luft hat. Mfg
Hallo, ich bin neu und habe ein Uhrwerk das ist vom Aufbau dem hier sehr ähnlich. Das Problem ist das es bis zu 2 Tagen einwandfrei läuft um dann innerhalb von einem Tag zweimal stehen zu bleiben. Dabei ist mir aufgefallen das in diesem Fall der Minutenzeiger hakt. Ich vermute Schmutz und fehlende Schmierung als Ursache. Meine Frage ist nun wie bekomme ich die Zeiger ab. Ich habe den Stift gezogen und die Krone abgenommen und dachte nun ich könnte die Zeiger mit den Fingern abziehen. Geht aber nicht bzw. ich möchte nicht so viel Kraft einsetzten. Gibt es hier noch einen Kniff oder ein Werkzeug? Und welches Öl ist das richtige für ein Uhrwerk. Gibt es so was wie eine Anleitung für Dummys zum überholen eines Uhrwerks.
Vielen Dank schon mal im voraus für Eurer Antworten
ganz von vorne, die französischen Pendulenwerke sind alle ähnlich aufgebaut, das müßte so aussehen:
Du hast den konischen Stift gezogen, und das federnde Zeigerscheibchen abgenommen. Der Minutenzeiger sitzt auf einem Vierkant. Den kannst Du abziehen, aber nicht dabei drehen.
Der Stundenzeiger sitzt mit sanfter Passung auf dem Stundenrad. Diesen kannst Du drehend abziehen.
Zerlegt sieht das so aus
Es gibt zwar Zeigerabheber für Großuhren, habe ich aber bei den Pendulen noch nie gebraucht.
Wenn Du das Werk sicher repariert haben willst, solltest Du einen Uhrmacher beauftragen. Man braucht eine Menge Spezialwerkzeug, Ersatzteile und natürlich auch die Fachkenntnis, um so ein Werk zu reparieren.
Für den interessierten Laien gibt es hier eine Menge Fachbücher. Klaus Dinger "Die Großuhr" besonders zu empfehlen.
Danke für die sehr ausführliche Antwort. Ja ich werde es mir gut überlegen ob ich das in Angriff nehme. Bin aber eigentlich handwerklich gut aufgestellt. Für das Überholen habe ich einen Kostenvoranschlag von 1200 € erhalten davon knapp 200 für Material. Da kann ich schon einiges für Werkzeug auslegen bevor ich ins Minus komme. Aber wie schon gesagt ich überlege noch. Vielleicht hole ich mir noch ein zweites Angebot. Nochmal vielen Dank. Mfg Luke123
Ja das werde ich versuchen. Nur bei uns gibt es nicht so viele Uhrmacher. Die die noch übrig sind haben die Uhren bis unter der Decke stehen. Ich habe mit einem gesprochen der meinte vor März nächsten Jahres nimmt er nichts mehr an. Vom anderen habe ich den KV aber auch hier wäre die Reparatur erst im Januar möglich gewesen. Jetzt suche ich weiter. Befinde mich im 47 Postzahlenbereich. Mfg Luke123
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02.01.2017 11:51
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