Eine schöne TU ist bei mir in der Werkstatt gelandet : ein kleiner Wecker der Marke HIPP (Hypolite Parrenin)







Anscheinend in gutem Zustand, aber, aber, aber... wartet nur !

Zerlegen

Das Uhrwerk kommt vorne raus. Vorher musste ich den Gong und das Stellrad abmontieren.


Das Uhrwerk, Zifferblattseite.


Das Uhrwerk, Unruhseite.


Dieses Werk hat zwei Federgehäuse : eins fur das Uhrwerk selbst une ein zweites für den Wecker. So wird die Werkfeder aufgezogen.


Aufziehen der Werkfeder.


Umgestellt wird mit dem Hebel. Jetzt wird die Weckerfeder aufgezogen.


So wird die Uhrzeit eingestellt.

Das ist ja mal ne schöne Weckertaschenuhr, net so wie die einfache Junghans J5 Wecker TU, wo dauernd Zahnausfall zu beklagen ist (an dem einen Rad, wo immer der Nocken anschlägt, damit die Feder nicht ganz abläuft und noch etwas Energie fürs Gehwerk übrig ist...weils nur ein Federhaus gibt...)

Was da alles schief läuft !

Obwohl diese Uhr angeblich vor ein Paar Monate revidiert wurde, zeigt sie einige Defekte...
Ohne Fotos :
- die Aufzugswelle fällt einfach raus,
- das Werk ist nicht am Gehäuse befestigt,
- der Wecker funktioniert nicht,
- das Gong streift am Gehäuse,
- die Drücker klemmen.

Weiter gehts mit fotographischen Beweise.

Der lange Zapfen des Sekundenrades ist abgebrochen. Der Zeiger wackelte schon nur beim Anschauen. Der war mit Leim hielt nur noch dank Heiligwasser !


Schlechte Reparatur oder oberflächlige Reinigung ? Vielleiche beides ! Das ZB zeigt auch einen Riss von 8-9 bis in die Mitte.


Kein Oel, aber viel Schmutz.


Schreck, Dreck und abgebrochener Zapfen. Wo liegt das Oel ?


Gebrochener Stein oder gehartztes Oel ? Mal schauen nach dem Reinigen.


Die Rolle ist schief aufgesetzt. So sitzt auch die Ellipse schräg.

Interessante Eigenschaften

Ein schweizer Hemmungsrad mit Seitenanker.


Ausschlagen des Zeigerstiftes.


Doppel Federgehäuse. Links für das Uhrwerk, rechts für den Wecker.


Innen der Federgehäuse. Die Weckerfeder scheint neu zu sein.


115 Stücke warten auf Ihr grosses Bad.

Ich bin ein "Grobschlosser", also ganz ganz weit weg von einem Uhrmacher.
Trotzdem kann ich erkennen, das die Revision wohl nur "ein Traum" war.

Deine Berichte und deine Arbeit sind absolute Klasse.
Ich lese deine Beiträge, immer wieder gerne.

Gruß
Peter

Der grosse Waschtag !

Der verdächtige Lagerstein. Also : auch sauber bleibt er gebrochen


Messen des Lochdurchmessers.


Messen des Zapfendurchmessers.


Die nackte Werkplatte, Unruhseite und ZBseite.

... nächste Gelegenheit, im Steine setzen Erfahrung zu sammeln ...

Wo steht eigentlich das Bett in Deiner Werkstatt? Ich denke, es fällt schwer, dieses Paradies nach Stunden wieder verlassen zu müssen ...

LG und viel Freude beim Fertigstellen!

LG

Ralf

... auf Dein "Bergeon-Rondell" bin ich immer noch neidisch...



LG

Ralf

Beide Federn werden eingefettet und in die resp. Federhäuser eingelegt.


Deckel drauf ! Die Lücken zeigen die Hacken in den Federhäusern


Federhäuser provisorisch eingelegt. Zuerst muss noch der Lagerstein gewechselt werden.

Ein neuer Lagerstein wird eingesetzt.


Schliessen der Fassung.


Die Werkhalterschrauben sind sehr grob gefertigt. Ihre Köpfe müssen erst gerade geschliffen, dann poliert werden.


Nahaufnahme des Geradeschleifens.


Der Räderzug kommt langsam wieder zusammen. Links das Uhrwerkfedergehäuse, rechts das Weckerfedergehäuse.


Sieben schön polierte Schrauben...