Ich muss mich mal bei euch informieren, vielleicht hat jemand von euch eine Ahnung.
Folgendes:
Ich habe für jemanden (privat) zwei Röhrenradios repariert die derjenige mir zugeschickt hat. Als "Bezahlung", eher als Gegengeschenk anzusehen, hat er mir drei Armbanduhren mitgegeben.
Nun sind die Röhrenradios beim Rückversand (DHL) kaputt gegangen (Wert 345€) und das Versandunternehmen hat eine Erstattung abgelehnt weil es wohl zu schlecht verpackt war.
Nun möchte derjenige dem die Radios gehören das Geld von mir haben. Ich hatte ihm gesagt wenn ich das Schreiben von DHL habe bekomme er die Hälfte von mir. Damit war er einverstanden. Davon bin ich JETZT aber zurrück getreten, weil er mir keine Bilder geschickt hat wie die Radios verpackt bei ihm ankamen, nur Bilder von den kaputten Radios.
Nun will er, Zitat: "(...) weitere Schritte einleiten(...)" weil ich "fahrlässig gehandelt habe" und "Sachbeschädigung" begangen habe sowie "Diebstahl" an den Kartons in denen er mir die Radios zugeschickt hat. Die Armbanduhren habe ich ihm berreits zurück geschickt.
Ich habe keine Beweisbilder gesehen wie das Paket bei ihm ankam und wie er es zur DHL Prüfstelle geschickt hat. Frage: Kann er mich auf Schadensersatz verklagen in diesem Fall? Oder soll ich ihm das Geld lieber geben (mit Unterschriften-Beleg natürlich) Ist alles privat gewesen, nicht geschäftlich.
Genaueres kann dir nur ein Anwalt sagen. Aber privat ist privat. Wieso solltest du da haften? Du hast sie ja nicht mutwillig zerstört.
Haftungen sollten nur bei Unternehmen tragend werden. Wenn der Eigentümer kein Unternehmen für seine Reparaturen in Anspruch nehmen will, so übernimmt er auch das Risiko.
Ein Tipp noch, versende die Radios beim nächsten mal ausreichend versichert. Bei uns in Österreich ist ein Paket bis 500,- versichert. Ist die Uhr mehr wert, kann man recht günstige Zusatzversicherungen abschließen. Einfach beim Versandunternehmen nachfragen.
Zitat von HermannH im Beitrag #2 Ein Tipp noch, versende die Radios beim nächsten mal ausreichend versichert. Bei uns in Österreich ist ein Paket bis 500,- versichert. Ist die Uhr mehr wert, kann man recht günstige Zusatzversicherungen abschließen. Einfach beim Versandunternehmen nachfragen.
Das hilft aber nichts wenn DHL den Schaden ablehnt wegen unzureichender Verpackung. Es war ja als Paket verschickt worden. und Pakete sind immer bis 500€ versichert. Nur wenn DHL den schaden ablehnt gilt das nicht mehr.
Ich hab keine Fotos gemacht vom Paket. Habe es eben nach "meiner persönlichen Einschätzung" verpackt. Ob der Besitzer der Radios ein Foto gemacht hat weiß ich nicht, ich habe keins bekommen. Desswegen hab ich jetz bei DHL angerufen ob die ein Foto gemacht haben wie es bei ihnen angekommen ist zur Prüfung.
Ich würde mich entspannen und abwarten was passiert, bzw. ob nicht nur in China ein Sack Reis umfällt. Und mich auf den Standpunkt stellen, die Sendung war ausreichend verpackt.
"Schritte einleiten" ist eine Formulierung für sich aufregen, aber nicht wissen was man machen soll. Den "Kartondiebstahl" kann er je gerne bei der Polizei anzuzeigen versuchen, das ist ja eher lachhaft.
Was ist denn kaputt? Kann man das nicht reparieren? War die Verpackung wirklich zu schlecht?
Ich habe es vor Jahren auch schon erlebt, dass DHL ein Paket kaputtgemacht hat. Da war dann ein sichtbarer Schlitz im Karton und das Gehäuse des Geräts und die Platine unter dem Lüftungsschlitz beschädigt. Die Tuse im örtlichen Postamt hat auch Ausreden erfunden warum das kein Schaden wäre den die Post zu tragen hat. Ich habe damals eine Beschwerde an DHL geschickt, sie hat von denen einen auf den Rüssel gekriegt und ich eine Mail dass ich noch mal hin sollte. Dann hat sie das entsprechende Formular ausgefüllt, ich habe sie gezwungen den äusserlichen Schaden an der Verpackung genau aufzunehmen und der Schaden wurde anstandslos reguliert.
Das wäre auch mein eigentlicher Rat: Beim Paktversender etwas nachdrücklicher auf Regulierung zu dringen. Oder den Empfänger in die Pflicht nehmen, dass er das tut und sich drum kümmert, statt den vermeintlichen Weg des geringeren Widerstands über Dich zu gehen.
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #7http://www.it-recht-kanzlei.de/leistungsort-schickschuld-bringschuld-hohlschuld-versendungskauf.html
Du solltest irgendwie beweisen können, die Radios ordentlich eingepackt zu haben.
Zeig' doch mal die Bilder von den Radios - vielleicht kann man erkennen, ob es an der Verpackung oder an der Wurftechnik gelegen hat...
Es handelt sich um keinen Versendungskauf. Alles was dazu geschrieben steht, hat hier also keine Bedeutung. Beweisen muß im Zivilverfahren immer der, der etwas will ("Wer behaupter, muß beweisen"), hier also der, dem das Paket geschickt worden ist, denn er will Schadenersatz, den er sich ggf. vor Gericht erstreiten muß (als Kläger). Ansonsten handelt es sich hier um die zivilrechtliche Frage des Gefahrenüberganges. Der Anschein einer ausreichender Verpackung ergibt sich daraus, daß DHL das Paket zur Heförderung angenommen und der Empfänger die Annahme der Sendung nicht verweigert hat. Ansonsten ist es so, daß der Private (nicht der Unternehmer) Schuldner nicht für den Transport haftet, der Gefahrübergang spätestens bei der Übergabe an das Transportunternehmen stattfindet, es sei denn, es ist etwas anderes vereinbart. Da kommt es jetzt insbesondere darauf an, was vereinbart war, ob gewerblich gehandelt wurde, ob der Empfänger die von ihm behauptete unzureichende Verpackung beweisen kann, etwa durch Fotos, die beim Auspacken gemacht worden sind oder durch Zeugen, die dabei waren.
Und angesichts dessen würde ich mich zurücklehnen. Die ausgesprochenen "Drohungen" (Anzeige wegen Diebstahls und was weiß ich noch) sind absolut lächerlich und würden jeden Staatsanwalt nur vom Arbeiten abhalten, so schmerzhaft würde der sich vor lauter Lachen auf die Schenkel klopfen - soll heißen: Hier gibt es eine zivilrechtlich zu beurteilende Vertragsstörung ohne jede strafrechtliche Bedeutung. Jedenfalls auf der Grundlage des vom TS geschilderten Sachverhalts.
Anscheinend war es zu schlecht verpakt ja, aber dafür gibt es ja gar keine gesetzliche Norm sondern nur eine Richtlinie, jeder verpackt anders.
Und ich meine, dass im privaten Ramen, kein Schadensersatz geltend gemacht werden kann, denn 1. er wollte es ja verschicken und 2. er wollte auch dass ich es zurück schicke und nicht abholen. Keine Ahnung ich kenn mich da rechtlich nicht so aus.
So, ich hab ihm jetzt nochmal ne Mail geschrieben, nachdem ich grad mich bei meinem Anwalt informiert habe. Ohne Bilder oder andere Beweise SEINERSEITS kann er toben wie Rumpelstielzchen. Wenn er irgendwas will soll er gleich sich bei meinem Anwalt melden.
Das gilt aber nur für private Sendungen! Keine gewerblich-privaten (Ebay, Flohmarkt etc.) oder gewerblichen (Online-Shop etc.) Sendungen
Na, ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn wenn es so wäre, könnte man das schöne dicke BGB ja wegwerfen. Es regelt nämlich ausschließlich privatrechtliche Beziehungen. Daher kann natürlich jeder Wiedergutmachung von jedem fordern, der z.B. vertragliche Pflichten verletzt und dadurch Schäden verursacht hat. Eine andere Frage ist, ob man den - ggf. auch nur vermeintlichen - Anspruch auch durchsetzen kann.
Mich regt halt auf, dass er sehr ungeduldig ist und mir vorwirft ich würde Zeit schinden gegenüber der Rückzahlung die ich angesprochen hatte weil ich den Frust verstehen kann. Ich will aber vorher erst die Bilder von DHL sehen weil ich bis jetzt keinerlei Bilder der Verpackung gesehen habe!
Wenn jemand Radios durch die Gegend schickt, dann hat er auch für deren Versicherung zu sorgen. Er kann auf keinen Fall einen Privaten dafür in die Pflicht nehmen. Sry, aber wer schickt eigentlich alte Radios mit der Post? So was lasse ich doch von einer Spedition transportieren, oder bringe es selber....
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30.03.2015 12:40 (zuletzt bearbeitet: 30.03.2015 12:41)
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