Ich habe vergangene Woche diese schöne Truhe bekommen. Hier und da ein paar Aneckungen und Kratzerchen aber sonst in sehr schönem Zustand! Die Truhe hat ein Nordmende Tannhäuser 55 Chassis und noch zwei Besonderheiten.
hinter der rechten Tür befindet sich ein Tonbandgerät. Normalerweise ein Grundig TM5. Bei diesem war aber der Tonkopf dermaßen arg eingeschliffen, dass er keine Höhen mehr wiedergegeben hat und nur noch extrem basslastig war. Da ich auf die Schnelle kein TM5 bekommen habe habe ich mir günstig ein TK5 besorgt und mit "DIN-Pol zu Bananenstecker"-Kabeln mit dem Radio verbunden; so wie das TM5 eben auch verdrahtet war.
Das mit dem TB Gerät ist sehr interessant. Nicht weil es ein TB-Gerät ist, sondern weil ich diese Truhe NUR mit Plattenspieler im Internet finde. Es lassen sich auch keine Schraublöcher oder andere Hinweise auf einen Umbau finden. Alles wirkt original und wie Ab Werk. Die Vermutung von einem Kumpel und mir ist, dass wohl ein gut betuchter Kunde eine Spezialanfertig hat machen lassen, bei der er eben statt einem Plattenspieler ein TB-Gerät haben wollte.
Wenn man nun die linke Tür öffnen will, stellt man fest, dass das manuell nicht geht. Betrachtet man nun die linke Seite sieht man einen Knopf, und wenn man den drückt, tja dann kommt das Radio herausgefahren von einem kleinen Synchronmotor mit Getriebe
Ein sehr schönes Radio mit genialem Klang! Und die EM34 die verbaut ist leuchtet sogar bei Licht noch sehr gut sichtbar!
Das war natürlich noch nicht alles. Zu guter letzt gab es vom Verkäufer noch alle Original-Unterlagen und ein Grundig Kondensator-Mikrofon dazu. Demnächst kommt auch noch das dazugehörige Grundig Mischpult dass ich für 15€ aus Ebay erhaschen konnte dazu!
All diese Kondensatoren habe ich aus der Truhe rausgeholt. Radio und Tonbandgerät. Nicht gerade wenige, hehe.
Das TK5 war für den Koffer gebaut. Also tragbar mit den Anschlüssen für NF-Ausgang und Eingängen für Radioaufnahme, Mikrophon und Plattenspieler in Form von 3-Pol-DIN-Buchsen.
Das TM5 war ein Einbau-Chassis mit einem breiten Stecker anstatt der DIN-Anschlüsse, mitdem das Chassis mit derm dazugehörigen Radio verbunden wurden. Es wurde vorzugsweise in Truhen aber auch in manchen Tischgeräten verwendet.
Übrigends, die Kondensatoren waren allesamt Müll. mindestens 20% Wertabweichung und einen Isolationswiderstand bei 9V-Test von gerade mal 500k-1M Ohm.
Es ist ein s.g. Kondensator-Mikrophon und im Gegesatz zu den Kondensatoren als Bauteil funktioniert es noch einwandfrei und nimmt glasklar auf! Es hat von mir noch einen neuen "alten" DIN-Pol-Stecker bekommen der alte war schon zerbröselt.
ein wunderbres Stück, das Du da ergatterst hast. Ich selbst kenne solche und ähnliche Musikschränke auch noch aus meiner frühesten Zeit, die waren damals sehr beliebt und verbreitet. Da fühlt man sich gleich in die 50ziger oder 60ziger zurückversetzt und wenn das Ganze auch noch tadellos funktioniert, was will man dann noch mehr. Gigantisch finde ich auch noch das Mikrophon. Das Alles war damals halt noch echte deutsche Wertarbeit. Viel Spaß damit.
... mal wieder was sehr schönes - Danke fürs Zeigen.
So etwas stand bei uns zuhause auch mal (mit Plattenspieler) - aber da durften wir Kinder nicht ran. Leider hat mein Vater das bei seinem Umzug zur Wende gelich weggehauen.... Das das Mikro dabei ist, ist natürlich Klasse. Soetwas findest du heute nur noch im Museum.
Diese sind bis 630V~ Spannungsfest was für Röhrenradios vollkommen ausreichend ist. Höhere Spannungen als 380V-400V treten seltenst auf, und dort auch meist nur im Netzteil um den Gleichrichter rum. Für das Ersetzen von einem alten Nicht-Normwert von z.B. 5000pF nimmt man einfach den nächsten Normwert. In dem Fall 4700pF. Außerdem. Höhere Spannungsfestigkeit der Kondensatoren an ihrem Einsatzort als notwendig ist kein problem. Sogar besser. Niedrigere sollte man vermeiden da sonst das Durchschlagsrisiko steigt.
Hier noch etwas was ich zu dem Ersatz-Tonband für die Truhe bekommen habe. Ein Grundig TK19 de luxe k.
Elkos getauscht weil einer geplatzt war und die anderen auch schon Aufblähungen zeigten. Die anderen Kondensatoren (ERO-FOIL) waren noch voll in Ordnung und blieben drin.
Zudem musste noch der Hauptantriebsriemen getauscht werden, der alte war gerissen. Auch das Auge habe ich getauscht weil eine EM87 verbaut war die im Leerlauf fast komplett ausgesteuert war. ich habe eine EM84 wieder eingebaut wie es gehört.
Dann noch etwas Putzen und das Gerät erfreut sie wieder vollster Betriebsbereitschaft.
So, nun habe ich endlich auch das Mischpult bekommen. Günstig aus Ebay - nun ist die Truhe mit alle Papieren vollständig Was allerdings der Unterschied zwischen dem 605 und dem 607 ist weiß ich nicht. Aber zumindest schaut es genauso aus
Kuba Modell "Stromboli" sehr schönes Gerät. Aber bei deinem Flohmarkt-Glück hätte ich nun mit einer Tango Truhe gerechnet :-P Die hatte dann auch eine verbesserte Version der automatischen Wiege, da brauchte man nur noch gegen die Frontplatte tippen und das Gerät fuhr auf 8-) Schade das so tolle Möbel heute nicht mehr gebaut werden...
Gestern auf dem Flohmarkt habe ich noch ein Paar alte Wandboxen mitgenommen. Nicht die gleiche Zeitära wie die Truhe aber immerhin ist die "Musikanlage" nun komplett
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06.01.2015 19:22 (zuletzt bearbeitet: 06.01.2015 19:39)
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Ich selbst kenne solche und ähnliche Musikschränke auch noch aus meiner frühesten Zeit, die waren damals sehr beliebt und verbreitet. Da fühlt man sich gleich in die 50ziger oder 60ziger zurückversetzt und wenn das Ganze auch noch tadellos funktioniert, was will man dann noch mehr. Gigantisch finde ich auch noch das Mikrophon. Das Alles war damals halt noch echte deutsche Wertarbeit. Viel Spaß damit.
