Zur Ersatzteilgewinnung habe ich einen Karton mit Uhrenschrott aus Handaufzugsarmbanduhrwerken der Marken Zaria, Wostock, Raketa und baugleiche erhalten. Es sind ungezählte Werke in den verschiedensten Kalibern dabei. Bis auf wenige Ausnahmen sind fast alle Unruhwellen der Werke defekt. Bisher habe ich mich mit diesen Uhren nicht beschäftigt und werde es auch wohl nicht intensiver. Dennoch stellt sich mir die Frage: Ist das normal, dass die U-Wellen alle nicht halten oder wurden die Werke einfach nur gegen neue ausgetauscht? Sooo schlecht sind die Werke aus der Produktion nun auch wieder nicht. Hat sich jemand mit diesen Marken bisher auf dem Werktisch beschäftigt?
Diese U-Wellen sind genauso stabil, wie die vergleichbarer Schweizer Produkte. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um Werke ohne Stoßsicherung handelt. Es kann gut sein, dass diese Werke ersetzt worden sind und die Wellen mit Absicht zerstört wurden, um sie für andere uninteressant zu machen... Natürlich waren vor der Massenquarzuhr eine Unmenge mechanische Uhren unterwegs, die vom Alltag gestresst wurden, Unruhwelle ersetzen war keine seltene Arbeit früher....
Gruß Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
vielen Dank für deinen Kommentar. Es sind sehr viele Werke ohne Stoßsicherung dabei aber auch reichlich mit. Das viele Spiralen heraus gerissen oder verbogen sind, liegt wohl an dem Umstand, dass man die Werke einfach in einen Beutel geworfen hat. Dass die Wellen und Werke von der Funktion und der Haltbarkeit nicht schlechter als z. b. schweizer Werke sind, habe ich auch so gesehen. Rätselhaft bleibt es für mich dennoch, da immer nur die Unruhe defekt ist.
Man weiß ja nicht, wie groß der Reparaturbetrieb war, wo die Werke herstammen. Heute sterben viele Spulen und Kontakte, früher mussten leider oft die Unruhen dran glauben. Es gab eben schon immer Experten... Da es die Werke in der damaligen BRD fast geschenkt gab, wurde bei so einem Flurschaden lieber gleich das Werk getauscht.
Thomas
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Zitat von masterpiece im Beitrag #4Man weiß ja nicht, wie groß der Reparaturbetrieb war, wo die Werke herstammen. Heute sterben viele Spulen und Kontakte, früher mussten leider oft die Unruhen dran glauben. Es gab eben schon immer Experten... Da es die Werke in der damaligen BRD fast geschenkt gab, wurde bei so einem Flurschaden lieber gleich das Werk getauscht.
Thomas
Das wird es vermutlich sein! Wenn über Jahre gesammelt wurde, kommt einiges zusammen. Ich erinnere mich, dass es die Werke bei Flume einmal sehr günstig gab. Etwa so, wie heute die Werke aus China. Wenn die Neuanschaffung günstiger oder gleich als der Aufwand wird, würde ich vermutlich auch so handeln. Und im Punkte Gewährleistung steht man auch besser da.
Ich müsste mal den Prospekt von Flume raussuchen. 70er Jahre, 5 DAU-Werke GUB 09-20 für 20 DM. Da dürften die sowjetischen Werke noch günstiger gewesen sein....
(Hüte dich vor blonden Frau'n und vor Uhren, die Russen bau'n.)
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Zitat von Fridspeed im Beitrag #3 Dass die Wellen und Werke von der Funktion und der Haltbarkeit nicht schlechter als z. b. schweizer Werke sind, habe ich auch so gesehen. Rätselhaft bleibt es für mich dennoch, da immer nur die Unruhe defekt ist.
Ich kenn das von den Militaeruhren der NVA ... die starben ueberwiegend an Unruhschaeden ... Feldeinsatz eben. Nach den grossen WP-Manoevern (2x in 3Jahren) war praktisch jede 3. Uhr hinueber ... .
Die wurden nie repariert, da wurden prinzipiell die ganzen Werke getauscht, die russischen Werke wurden doch als Schuettgut geliefert. Das war wie heute bei den Chinesen, die Dich Wenn Du ab Werk kaufst willst, auch nur fragen wieviele Container Du davon nehmen wolltest.
Bei einem harten militärischen Einsatz kann man sich Schäden an der Uhr schneller als im Normalbetrieb vorstellen. Obwohl, die Uhren aus dem 2. WK waren mit an der Front und laufen heute noch ohne ersetzte Unruhen. Bei den Werken, die ich erhalten habe, handelt es sich allesamt um normale zivile Uhren.
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07.08.2014 15:39
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