Zitat von wahli76 im Beitrag #13Irgendwo hatte ich doch noch ein paar Bilder.......
für mein Meisterstück habe ich mich ein wenig an dem Kopf der Sattler-Uhr Columna Temporis orientiert. Die Fingerabdrücke stammen von der Prüfungskommission. Da war wohl keine Zeit, Handschuhe anzuziehen.
Zur Uhr: - Basis: Matthew-Norman-Kaliber einer Reiseuhr - innenliegendes Zeigerwerk nach außen verlegen - Minutenradwelle neu konstruieren und anfertigen - Kronradwelle verlängern für "große Sekunde" - verdecktes Aufzugsgesperr konstruieren und anfertigen - Steinlager für Kronrad und Kleinbodenrad - Chatons für Kronrad, Kleinbodenrad und Minutenrad auf der rückseitigen Platine - Echappement umbauen auf Hemmrad- und Ankerbrücke - Plantinen und Zifferblatt konstruieren und anfertigen - und wohl noch einige Sachen, die mir jetzt nicht mehr einfallen
Viele Grüße
Kurt
PS: Das Glas Wein habe ich erst nach der Foto-Session geleert!
Oh,dann ist ja dein Meisterlehrgang gar nicht so lange her? Eine wunderschöne Uhr hast Du da gebaut!
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
@ Phil: Na also. Ich finde auch, dass es Zeit wird, dass Du mal die Meisterprüfung machst. Da bin ich aber auch auf das Meisterstück gespannt. Und dass Du Azubis ausbilden kannst, das glaube ich Dir sofort. Frank
Also mein Meisterstück wird definitiv keine Uhr mit viel Tam Tam.
Eine Armbanduhr mit Dreiviertelplatine aus Neusilber und Unruhkloben aus Neusilber. Das Zifferblatt will ich an meiner Graviermaschine selber gravieren.
Es wird eine sehr schlichte Uhr aber ich will dafür die wenigen Teile perfekt machen.
Derzeit übe ich die Bearbeitung von Neusilber. Es ist schon etwas anders als Messing.
Danach muss ich das Polieren auf Zinn üben.
Es ist nicht einfach,ein Glück habe ich viel Zeit dafür.
Philclock
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„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Die Sache ist ziemlich klein: Insgesamt 9 cm hoch. Die Schwierigkeit bei der Sache war damals nicht die eigentliche Uhr: Nur einige Dinge konnten vorher vorbereitet werden: Der Sockel, das Zifferblatt und die elektronische Schaltung. Alles andere musste innerhalb 3 Tagen hergestellt werden. Das Problem war das Unterteil des Werkgestells: Beim Drehen ergaben sie Riesen-Unwuchten, die irgendwie ausgeglichen werden mussten. Auch mit dem Zifferblatt hatte ich damals Schwierigkeiten: Es sollte ein Email-Zifferblatt werden. Also habe ich auf eine Kupfer-Unterlage emailliert. Die größte Schwierigkeit, an die ich mich heute noch erinnere, war, die Kupferplatte zu drehen und später alles zu beschriften. Heute würde ich gänzlich anders an so eine Sache gehen, und das Blatt würde viel eleganter aussehen. Aber mir gefällt sie.
Der Uhr sieht man ihre Kleinheit nicht an. Man könnte auf den ersten Blick vermuten, sie ist 20-25 cm groß. Es ist also alles schön proportioniert. Mir gefällt sie sehr.
Ist der Reed-Kontakt als Stopp-Schalter zum Stellen gedacht?
Ja, in Hildesheim war ich auch. Und die Uhr ist genau die, welche dort beschrieben ist: Die Quartzuhr von 1979 bis 1995.
Der Reed-Kontakt ist genau dazu da, die Uhr zu stellen. Daher liegt auch auf dem Fuß ein kleiner Magnet. Die Basis ist ein Oris- oder Omega Quartzwerk, ich habe hier noch eine komplette NOS-Uhr mit Motor liegen. Für schlechte Zeiten als Ersatzteil sozusagen. Das Räderwerk ist gar nicht beansprucht, also liegt hier auch kein Unitas-Uhrwerk für diese Teile herum.
Mit den Strichen für das Zifferblatt habe ich auch lange gerätselt und immer wieder versucht, saubere Striche zu malen. Keine Chance! Die Lösung ist so simpel, dass man drüber lachen könnte. Es sind Teile von Letraset-Rubbelbuchstaben, die ich als Keile verwendet habe. Das hielt tadellos auf dem Blatt, wenn man nicht drüberreibt. Da die Uhr von hinten gestellt wird und es total unnötig ist, das Blatt von vorne anzufassen, ist die Lösung auch dauerhaft. Die Buchstaben waren tatsächlich lichtecht.
Heute würde ich ein komplettes Zifferblatt hinter Glas oder auf Metall herstellen können. Aber das ist ja auch einige Jahre und einige Erfahrung später.
Frank
PS: Damals gehörte zur parktischen Prüfung noch eine Arbeitsprobe: Wir mussten eine Unruhwelle tauschen, ein Uhrwerk überholen und Ankerpaletten wieder einlacken. Dazu einen Zeiger aussägen und hartlöten.
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08.05.2014 00:22
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