Ich hätte da mal gerne ein Problem: Diese Schatz PENDULO will nicht so, wie ich wohl will. Der Vorbesitzer hate die Uhr mit viel Sprühöl eingenebelt und alles war schön verklebt und fest. Nun, nach der Reinigung und Montage pendelt Pendulo wieder schön, aber vor Freude darüber viel zu schnell In 1 Stunde ca. 8 Minuten! 2826-Zu-schnell.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hat Jemand von Euch eine Idee, woran das liegen könnte? Das Werk ist ein Schatz Elexacta und eigentlich kann dort nur die Zeitkonstante verändert sein. Am Gegenpendel ist nichts einstellbar und auch an der Uhrenlänge kann diese Abweichung nicht mehr ausgeglichen werden. 2837-Anker-Pendellager.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wir beide brauchen Eure Hilfe.
Gast
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2838-Vorderseite-Gegenpen
früher haben wir immer die Lagerstifte und Schalen getauscht. Da liegt ja ein großer Verschleiß drinn. Bloß denek ich mal, die gibt es wohl nicht mehr. Dann mal am besten versuchen, die Lagerstifte zu polieren und auch die Schalen. So eine Uhr hatte ich zuletzt in der Lehrzeit, also schon über 30 Jahre her.
Normalerweise kann man bei den uhren durchaus die Geschwindigkeit stellen. Kann man irgendwo an der Aufhängung der Uhr oder an der "Sonne" etwas einstellen?
Das Pendelchen ist oben abgebildet, an den letzten beiden Bildern. Ansonsten gebe ich Dir Recht, wir hatten auch immer diese Verschleißteile ersetzt. In Furtwangen hatte jemand sogar noch diese Teile als Ersatz! Aber - wie Du schon sagst: Das ist 30 Jahre her.
@ Thomas, ja, das ist ja das Gegenpendel. Aber da ist nichts zum stellen. Lagerstifte abgenutzt? Gute idee, werde mir mal die oberen, wo die uhr dran hängt, genauer angucken. Eine zu kleine Amplitude (Schwingung der ganzen Uhr) und sie sollte zu schnell sein. Schaun mer mol.
@ Phalos, ja, oben an der Uhr ist eine Einrichtung zur Feinjustage. Die bringt aber keine 8 Minuten in der Stunde, die diese uhr zu schnell ist.
Ja, dann scheint mein Kopf doch noch etwas auf der Festplatte zu haben. Versuch es mal mit den Stiften und aber auch mit den Lagerschalen, dass müßte doch was bringen. Viel Erfolg dabei und berichte dann mal darüber !
Die Schwingungsweite beeinflusst den Gang nicht. Eventuell aber beeinflusst eine zu geringe Schwingungsweite wegen Abnützung den Mitnehmer (grün umrandetes Teil)? Denkbar wäre auch eine Gewichtsveränderung. Ist alles montiert?
Probiere mal ob sich eine der Verzierungen konzentrisch verstellen lässt? Mehr fällt mir jetzt aus der Ferne auch nicht ein....
Habe ich aus dem Gästeforum, hat sich wohl vertan.
Zitat von "Gast"Das Problem wird die Batterie sein. Heute ist es ja fast schon Standard "Alkalines" zu verwenden, diese sind aber deutlich schwerer als die alten Zink-Braunstein Batterien. Die Uhr wurde mal für die klassische Babyzelle konstruiert und daraus resultiert dann diese seltsamen Gangergebnisse, denn die Batterie ist Teil des Schwingsystems...
Aber möglich wäre es. Nimm einmal eine E91 und schau was passiert.
Hallo, wenns die Batterie ist... nimm eine kleinere mit einem Adapter für die Größe. Da ist dann auch Platz für ein paar kleine Gewichte - falls nötig. Vielleicht hilft das.
Hallo, ist schon sehr lange her,aber wenn ich das noch richtig in erinnerung habe dann läßt sich mit der Rosette am Pendel noch einiges einstellen,hast Du mal ein Bild von hinten,kompeltt mit Aufhängung. Gruß Manfred
Die gute Nachricht zu erst: Pendulo Pendelt wieder genau. Abweichung seit gestern Abend 18:00 Uhr bis eben: ca. 1 Minute minus. Und das läßt sich mit der Regulierung bestens ausgleichen!
Nun zum Forum: Ich bin einfach Platt über die Beiträge hier. So macht es richtig Freude! Vielen dank an alle, die hier zu diesem Thema etwas beigetragen haben, egal ob es sinnvoll war oder nicht. D A N K E!
Und nun zu PENDULO: Das hier war der Übeltäter - 0001-Staubmaus-die-Schuldig.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Staub von Jahrzehnten in einem der beiden oberen Lager.
Wie funktioniert jetzt eigentlich PENDULO? Fangen wir am Besten von "Hinten" an. Da ist als Erstes das Schatz Elexacta-Werk, etwas modifiziert zur Aufnahme des "Gegenpendel". Die elektronischen Bauteile sind: Die Doppelspule (Antriebspule und Steuerspule), ein IC - TAA780, ein Widerstand 560KOhm 5%, ein Elektrolyt-Kondensator 33µF (der war übrigens kaputt und wurde von mir ersetzt) und ein Tantal-Kondensator von 3,3µF. Dieser Tantal und der Widerstand bilden einen Schwingkreis, der ungefähr 0,7Hz hat (84 Halbschwingungen in der Minute). Durch die Doppelspule wird also das Gegenpendel mit eben dieser Frequenz von der einen zur anderen Seite bewegt. Wenn das Uhrwerk fest steht (wie bei meinem Fall durch das verstopfte Lager) gibt es keine Möglichkeit der Regulierung, den das Gegenpendel ist fest eingestellt. Es sei den, man verändert den Schwingkreis. Aber auch dazu fehlten die Möglichkeiten und bis auf den Elko mit 33µF (der verhindert die Eigenschwingung des Schaltkreises) war auch nichts aus der Toleranz. 2846-Werk-mit-Gegenpendel.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wenn nun das Gegenpendel (auf den oberen Teil gesehen) nach links schwingt, bewegt sich die komplette Uhr ein Stück nach rechts! Das macht die Verlagerung des Schwerpunktes. Also versucht die gesamte Uhr jetzt entgegen dem Takt des Gegenpendels ebenfalls zu schwingen. Geht aber nicht so ganz, weil der "Pendelstab" und die Pendelscheibe (Uhr mit Werk und so) nach dem Pendelgesetzt eine feste Schwingung hat. Und hier wird quasi das Gegenpendel "gezwungen", sich der Schwingung der Uhr an zu passen. Und am oberen Ende des "Schwanenhalses" kann die Ganggenauigkeit wie bei einem normalen Pendel durch Verlängerung der Pendelstange verändert werden.
Fazit: Die ganze Uhr ist ein Pendel, angetrieben durch die Schwingung des Gegenpendel. Reguliert wird aber nur durch die Länge des Pendelstabes (Veränderung der Höhe der Pendelscheibe = Uhr). Hier die Aufhängung: 2843-Aufhaengung.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die beiden Lager: 2845-Die-Lager.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Und die Einrichtung zur Feinstellung: 2844-Die-Feineinstellung.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Und bei meinem Patienten war ein Spitzenlager (übrigens sind die Spitzen noch einwandfrei und die Lagerschalen scheinen aus Stein zu bestehen, kann man aber nicht genau sehen, was für Steine) durch diesen Staubpropfen verstopft und daher die Schwingungsweite drastisch verringert und damit konnte das gegenpendel in SEINEM (zu schnellen) Takt das Werk in Gang setzen.
Gewicht der Batterie hat übrigens keinen Einfluß auf die Geschwindigkeit, sondern nur auf die Schwingungsweite. Siehe Pendelgesetz.
So, also dank Eurer Hilfe und Beiträge ist das Werk vollbracht und ich habe mal wieder etwas dazu gelernt. Jetzt wird noch geputzt und die Lager nochmals einer genauen Überprüfung unterzogen.
Schade ist eigentlich nur, dass das wohl die einzige PENDULO sein wird, die ich noch zu sehen bekomme. Aber vielleicht findet ja irgendwann Jamand diesn Post und freut sich, dass er dann SEINE Pendulo auch wieder zum richtigen zählen der Zeit bewegen kann.
Gewicht der Batterie hat übrigens keinen Einfluß auf die Geschwindigkeit, sondern nur auf die Schwingungsweite. Siehe Pendelgesetz.
Eine Veränderung des Gewichtes bei einem Pendel, bewirkt eine Veränderung des Schwerpunktes, was wiederum Einfluss auf den Gang hat. Bestes Beispiel, regulieren mit Fein Gewichten bei Präzision Pendeluhren.
schön, das sie wieder RICHTIG läuft und Danke für die Bilder - das sieht man nicht alle Tage
Zitat: Gewicht der Batterie hat übrigens keinen Einfluß auf die Geschwindigkeit, sondern nur auf die Schwingungsweite. Siehe Pendelgesetz. - stimmt natürlich NUR, wenn das zusätzliche Gewicht genau im Schweremittelpunkt hinzu kommt. Ansonsten: siehe Beitag HermannH
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08.12.2013 17:37
: Diese Schatz PENDULO will nicht so, wie ich wohl will
. Der Vorbesitzer hate die Uhr mit viel Sprühöl eingenebelt und alles war schön verklebt und fest. Nun, nach der Reinigung und Montage pendelt Pendulo wieder schön, aber vor Freude darüber viel zu schnell
In 1 Stunde ca. 8 Minuten!
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Antworten
So, da bin ich wieder.....
So macht es richtig Freude! Vielen dank an alle, die hier zu diesem Thema etwas beigetragen haben, egal ob es sinnvoll war oder nicht. D A N K E!
. Aber auch dazu fehlten die Möglichkeiten und bis auf den Elko mit 33µF (der verhindert die Eigenschwingung des Schaltkreises) war auch nichts aus der Toleranz.