Hallo!

Wär' sehr nett, wenn mir jemand bei diesem Problem einen Tipp geben könnte:

Hab' da ein Feld-Wald-Wiesen-Werk von HAMILTON (16s / Grade 975 / Hunting / Lever Set / Dreiviertelplatine), bei dem - eindeutig - dieser vertrackte Cannon pinion, der mit einer gewissen Reibung auf der Minutenradwelle sitzen sollte und auf den der Minutenzeiger gesteckt wird und der das Stundenrad antreibt, eindeutig nicht genug Reibung mehr mit der Minutenradwelle hat und deswegen das Zeigergetriebe auf der ZB-Seite nicht antreiben kann.
(Wer mir da einen Tipp geben könnte, wird ohne Fotos wissen, was ich mein', oder?)

Ergebnis: Das Werk (17 Jewels) läuft prima und hält klasse die Zeit, aber: Außer dem Sekundenzeiger, der ja davon nicht abhängt, bewegt sich auf der Zifferblattseite nichts - kein Minuten- und dann natürlich auch kein Stundenzeiger.

Gibt es einen Trick, da mit relativ einfachen Mitteln (also ohne super-trooper Uhrmacherwerkstattausstattung) eine hinreichende Reibung zu erzeugen?
Kann ja nicht gut die Minutenradwelle dicker machen.
Oder den Cannon pinion enger.

Also, wie isses?
Oder wär'n Foto doch wichtig?

Hoffnungsvolle Grüße,
Klaus

Hallo

Es gibt mehrere Möglichkeiten die "Zeigerstrenge" wieder herzustellen.
Ein geeignetes Gerät, mit einer Reibaale und Vorschneider Zange, oder wie ich es mache, nur mit einer Vorschneider Zange.
Alle Verfahren setzten aber Erfahrung und eine Menge Übung voraus.

Ich würde zuerst an Leichen herumprobieren....

Gruß hermann

Vielen Dank schon mal, Hermann!
Doch nun zum Üben: Wie handhabt man diese Zange?

Und was muss bei dem Werkzeug beachtet werden? Gibt ja schon etwas unterschiedliche Ausführungen, oder?

Ach ja, zu bedenken wäre auch, dass dieses "Rohr" von dem Cannon pinion ja längs auch ein ganzes Stück geöffnet ist.
Hat das in diesem Zusammenhang was zu sagen?

schau mal hier http://elgintime.blogspot.de/2012/01/mec...iction.html?m=1

O ja, das klärt mich schon mal recht gut auf.
Zeigt allerdings auch, dass die Sache mal wieder gar nicht so einfach ist ...

ALSO Leute: Ich hab's hingekriegt!
Aber schlicht mit Knautschen/Quetschen mit der Zange, was mir vom Verfahren her natürlich sehr einleuchtet, war leider nix, weil da nicht wirklich ein "Rohr" war (trotz des Namens).
Das Teil sieht nämlich so aus:

CP.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Eher nur ein schmaler Ring überm Trieb, dann so 'ne Art "Steg" und oben noch mal 'n Ring.
Nicht wirklich ein Rohr, wie der Name so schön sagt.
Nach einigem Überlegen und eifrigem Studieren dieses blogs, auf den du hingewiesen hast, Tempus_fugit, habe ich mich dann getraut, diesen "Steg" mal seitlich mit der scharfen Zange zu kneifen. Eigentlich ohne mir wirklich vorstellen zu können, was das wohl helfen könnte.
Nicht mit roher Gewalt, aber doch herzhaft und mit einer Kraft, die ich in meiner bisherigen eher kurzen "Uhrmacher"-laufbahn noch nie aufgewendet habe.
Das Ergebnis sah aus wie null, aber der Effekt war traumhaft. Jetzt habe ich genau die Reibung, die mir wunderbar gefällt.
Man kann nicht sehen, woher sie kommt, aber beim Einsetzen kam es mir so vor, als hätte ich die Geometrie zwischen diesen beiden "Rohrstücken" oben und unten ganz leicht verschoben.
Tja, so war's - das Verfahren lässt euch vielleicht den Magen umdrehen, aber das Ergebnis ist wirklich sehr zufriedenstellend:
Die Zeiger laufen sicher und fest, sind beim Stellen nicht mehr so nervös wie vorher und schweben in prima parallelen Ebenen zueinander und zum Zifferblatt.
Danke für all eure aufmunternden und zugleich warnenden Worte,
und dir, Hermann, für den wunderschönen Fachbegriff 'Zeigerstrenge',

Klaus