Das Gehäuse wurde nach meiner Zeichnung von http://www.mancherlei-vitrinen.de/ gebaut. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Sattler mag vorhanden sein, da ich mir deren Uhren oft angesehen habe ... ;-)
Zitat von Willy im Beitrag #18Das Gehäuse wurde nach meiner Zeichnung von http://www.mancherlei-vitrinen.de/ gebaut. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Sattler mag vorhanden sein, da ich mir deren Uhren oft angesehen habe ... ;-)
LG, Willy
Darf ich fragen,was das Gehäuse damal so gekostet hat?
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
@ Philclock: Kein Problem. Die Jungs sind so preiswert, dass ich nicht mal nach Skonto gefragt hab'. Im März 2011 habe ich 310.- EUR bezahlt. Die Rückwand hatte ich aber im Baumarkt gekauft (21 mm Multiplex) und fertig gebohrt dort abgeliefert.
Zitat von Willy im Beitrag #3 Da ich eine Evolventen-Verzahnung habe, ist die Reibung ohnehin geringer als bei Zykloiden
Was mich interessiert, wie kommst du eigentlich darauf ? Bei Evolventen hast du hauptsächlich die böse Gleitreibung bei sauber ausgeführten Zykloiden dagegen nur Rollreibung. Wenn du die Ganggenauigkeit deiner Uhr weiter steigern möchtest, solltest du dein Räderwerk verbessern, um eine bessere und gleichmäßigere Kraftübertragung zum Pendel zu erhalten. Wenn du bei Evolventen bleiben möchtest (ist das denn eigentlich schwieriger Zykloiden zu Lasern ?) würde ich mir über einen Zwischenaufzug am Ankerrad Gedanken machen. Wählt man da einen Mechanismus mit Feder, der dann alle 10 - 20 oder 30 Sekunden aufzieht, erreichst du auf einfach Weise eine Entkopplung und bestimmt noch eine Steigerung der Präzision.
Grundsätzlich kann ein Gleitreibungsanteil nicht vermieden werden - weder bei Evolventen noch bei Zykloiden. Bei beiden Verzahnungen wird der Gleitreibungsanteil kleiner, wenn die Zähnezahl bei konstantem Durchmesser steigt. Dabei gilt: doppelte Zähnezahl = halbe Reibung. Hätte ich mir diesen Zusammenhang früher klar gemacht, dann hätte ich nicht die Module 0,8 und 0,5 sondern 0,5 und 0,3 verwendet (oder evtl. noch kleiner ) und die Zähnezahl entsprechend erhöht.
Evolventen-Werkzeuge sind theoretisch "exakt" herstellbar, Zykloiden werden meines Wissens immer durch Kreisbögen angenähert.
Eine Evolventen-Verzahnung ist weniger kritisch bei Achsabstandsfehlern (die sich nie ganz vermeiden lassen) als eine Zykloiden-Verzahnung.
Das manchmal zu lesende "beim Antrieb vom Langsamen ins Schnelle hat die Zykloiden-Verzahnung Vorteile" ist IMHO nicht nachvollziehbar - oder gilt das dritte Newtonsche Gesetz (Actio est Reactio) nicht immer?
> ist das denn eigentlich schwieriger Zykloiden zu Lasern ?
Dem Laser ist es wohl egal, ob er Evolventen oder Zykloiden schneidet ;-) Da bei mir aber nur die Räder gelasert sind und für die Triebe Modellbau-Zahnräder verwendet wurden, kam nur die Evolventen-Verzahnung in Betracht.
Falls du Anregung für einen Zwischenaufzug benötigst, so könnte eine einfache Variante aussehen.
Auf die Ankerradwelle wird eine Rolle aus Messing aufgepresst, zwecks Befestigung der Spiralfeder mit Stift, Kleber oder ähnlichem.
Auf die Platine wird ein Flansch geschraubt, ein Kugellager aufgepresst und dann das Zwischenrad drauf. Das Zwischenrad erhält einen Stift zum Einhängen des anderen Federendes.
Zur Steuerung würde ich dann einen Exzenter auf der Ankerradwelle und einen entsprechend passenden Anker vorschlagen.
Leider sind meine Skizzen nicht so toll wie Phalos seine
nachdem ich mir Dein Bild jetzt zum dritten Mal angesehen habe, wird mir so langsam (fast) klar, was Du meinst :-)
Hat so ein Zwischenaufzug Vorteile gegenüber einer Schwerkrafthemmung? Die Schwerkrafthemmung war bisher meine bevorzugte Variante, wenn ich tatsächlich nochmal eine Pendeluhr bauen sollte.
Ein Zwischenaufzug eliminiert nur den Einfluss des Räderwerks, Ruhereibung z.B, beim Grahamgang bzw. Rückführung bei Hakenhemmung bleiben dir ja als negative Einflüsse erhalten. Also wenn du eine Schwerkraft-Hemmung konstruieren willst, ist diese klar vorzuziehen.
Hallo Willy, wirklich eine sehr schöne Uhr! Mit großem Interesse habe ich die Berichte verfolgt. Gerne würde ich die Dichtdosen nachbauen, habe aber keinen Hinweis auf den Durchmesser der Dosen gefunden. Geschätzt 40 mm. Für eine Info wäre ich dankbar. Gruß Friedrich
Bei der Uhr sind mehrere Themen revolutionier neu interpretiert wurden . Gibt es neue Erkenntnisse , Verschleiß , Kohlefaser - Zustand der Befestigungen . Temperatur Abhängigkeit - geölte Kugellagern . Neue Hemmung ? Danke . Mit freundlichem Gruß , Alexander .
meine Dosen haben einen Außendurchmesser von 45 mm und sind 3,4 mm hoch (3 mm MS und 2 x 0,2 mm Neusilberblech). Die Abmessungen sind aber nicht so wichtig, da die Dosen-Gewichte ohnehin angepasst werden müssen.
Hallo Alexander,
erstmal vielen Dank für das Lob :-)
Im Augenblick bin ich beruflich ziemlich eingespannt (deshalb auch die späte Antwort) und lasse die Uhr einfach laufen, wobei die Messungen weiterhin mitlaufen. Ein paar Erkenntnisse gibt es aber jetzt schon:
1. Seit dem Neustart (vor 14 Wochen) mit VHM-Anker und geölten Kugellagern hat die Amplitude in den ersten ca. 9 Wochen leicht zugenommen und seitdem ist sie recht konstant (minimal druckabhängig). Bei den vorherigen Varianten (Alu-Anker + nicht geölte Kugellager bzw. POM-Anker + Gleitlager) hat die Amplitude praktisch von Beginn an immer leicht abgenommen.
2. Bei bisher allen Varianten zeigte sich nach Pendel-Ausbau und Wiedereinbau (mechanische Belastung) in der Anfangszeit eine Geschwindigkeitszunahme von rund 4 ms pro Tag (in den ersten Tagen noch deutlich mehr). Ich vermute hier Relaxations-Effekte (Kohlefaser oder Dichtedosen?) die sehr langsam (1/2 Jahr?) abklingen. Nur die erste Variante lief lange genug (48 Wochen), dass ein deutliches Abklingen der Relaxation zu sehen war. Allerdings ist das Ganze noch von Luftfeuchte-Änderungen überlagert. Theorie: trockene Luft => höhere Dichte => Uhr wird langsamer. Den Luftfeuchte-Effekt können die Dichtedosen leider nicht ausgleichen.
3. Die Temperatur-Abhängigkeit ist nur sehr schwer zu ermitteln. Im Winter schwankt die Temperatur nur um rund 2°C (Tag/Nacht) da die Heizung ihren Job zu gut macht ;-). Nur im Hochsommer steigt die Temperatur mal für 1 - 2 Wochen signifikant an. Mal sehen was passieren wird.
4. Eine neue Hemmung werde ich vorerst nicht einbauen - die Uhr soll jetzt mal (hoffentlich) mindestens 2 Jahre laufen. Deine Hemmung gefällt mir aber sehr gut .
Hallo, Einn schoenes sehr aufwendiges Stueck. Aber muss die erste Sekundenpendeluhr gleich eine "Grand-Complication" sein?
Was mir auffaellt, Raeder aus Edelstahl Platienen aus Alu? da hast Du bei jeder Temperatur andere Rollkreise, Auch wenn die Evolentenverzahnug das irgendwie "wegsteckt" aendern sich dadurch die Reibungsanteile.
Evolentenverzahnung hat jede Menge Probleme. Die Maschinenbauer nehmen die gern in Kauf, um den Preis der einfachsten Herstellbarkeit willens, und weil man nur so "Baukastenzahnraeder" herstellen kann. denn alle Zahnraeder die mit einem Werkzeug hergestellt werden, in primitivsten Fall eine Vieranntfeile mit Quadratischem Querschitt, laufen irgendwie miteinander,wenn das kleinere Rad mindestens 20 Zaehne hat und die Uebersetzung nicht groesser als 1:5 wird. Und die verbleibenden Restprobleme ersaeuft der Maschinenbauer im Oelbad.
Fuer Uhren bedeutest das die Raeder machen um so mehr Probleme, je weiter sie von der Hemmung weg sind. Theoretisch laufen auch Evolentenraeder Winkel- und Drehmoment-treu, aber eben nur theoretisch. Da beim Durchgang eines Zahnes erst reine Gleitreibung dann in der Mitte reine Rollreibung stattfindet die dann wieder beim abziehen des Zahnes reiner Gleitreibung weicht, hast Du beim Durchgang doch starke Schwankungen im verbleibenden "Restdrehmoment". Denn im Gegensatz zum Auto, wo im Getriebe nur 12-17% der Antriebsleistung verloren gehen, bleiben in der Uhr 60-70% der Antriebsleistung in der Reibung.
Die Zykloied-verzahnung hat den Vorteil auch grosse Uebersetzungen ohne "Stoss" zu ermoeglichen, und in der Verzahnung nur 100% Rollreibung zu haben. Allerdings muss die Verzahnung fuer jede Uebersetzung, und jeden Wellenabstand neu, entworfen und individuell gefertigt werden.
Wichtig ist nicht nur "wenig Reibung" sonder noch wichtiger ist "gleichbleibende Reibung", das wird gern vergessen.
Die Triebe zu kaufen und alles danach auszurichten war wohl das Kardinalproblem. Bei Zykloiden-Raedern kannst Du den Trieb auch durch eine "Stockrad-Laterne" ersetzen, die man doch recht simpel selber fertigen kann
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30.10.2013 14:55 (zuletzt bearbeitet: 30.10.2013 14:56)
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) und die Zähnezahl entsprechend erhöht. 
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