Die Uhr gehört meinem Chef der dort noch in die Schule gegangen ist, ich weiss nicht ob die Uhr eine Art Jubiläumsgeschenk war oder so was. Aber dort gebaut wurde sie wohl nicht...
Heute befindet sich die Uhrmachelschule übrigens in Grenchen, welches auch im Kanton Soloturn liegt. Die schule wurde vor ca. 10 Jahren dorthin verlegt.

Gruss Loris

Moin,

ja genau deshalb fragte ich. Da ja das ZeitZentrum in Grenchen ist. Wenn ich nicht schon so ein fest eingesessenes Alteisen wäre, würde mich das ZeitZentrum doch noch mal für 4 Jahre reizen mit dem Ziel auf Rhabillieur ...

Naja egal, aber ein Traum wäre es doch.

LG Nico

Hallo zusammen,
Mit ziemlicher Sicherheit hat die ursprüngliche Unruhwelle einen Teller gehabt, das kommt von den Abständen zwischen Unruhreif und Plateaux her gut hin. Wer weiss schon, wer an diesem Echappement schon gearbeitet hat. Vielleicht ist die defekte Welle nicht im Originalzustand.
Zum "defekten" Deckstein kann ich sagen dass diese Aussparung notwendig ist. Sonst würde wegen des eingeschlossenen Luftpolsters das Öl sich nicht in den Kapillarspalt zwischen die Steine ziehen.

Zitat

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Ich höre immer wieder von Kollegen: "So ´ne Unruhwelle dreh´ ich in einer halben Stunde" und konnte das nie so recht glauben.......

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Solche Überlieferungen kenne ich auch, allerdings auch Uhren welche mit solchen Wellen verunstaltet wurden. Maßhaltigkeit, Passungen, Rundlauf und ausreichende Härte der Welle sind hier gefordert und werden oft nicht beachtet. Oft wird dann der Rest des Werkes an die fehlerhafte Welle "angepasst", der nächste kann es ja besser machen.
Für eine Unruhwelle einer TU veranschlage ich zwischen 2 und 3 Stunden inklusive einpassen. Und nicht aus einer geradegebogenen Zaunkrampe gefertigt sondern aus Tamponstahl.
Gruß
Werner

Super Bericht Loris, danke fürs Zeigen :-)

Zitat von Philclock im Beitrag #19

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Mit Unruhwellen tue ich mich auch immer noch schwer. Da brauch ich mit unter auch schon mal einen ganzen Tag dafür.

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Zitat von AtelierMadman im Beitrag #20

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Super Bericht Loris, danke fürs Zeigen :-)

Zitat von Philclock im Beitrag #19

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Mit Unruhwellen tue ich mich auch immer noch schwer. Da brauch ich mit unter auch schon mal einen ganzen Tag dafür.

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Schneller könnte ich das auch nicht machen. Wenn da noch schwarz polieren / rollieren dazu kommt...

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Zitat von Fritz im Beitrag #21

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...Mit dem Pivofix dauert das rollieren der beiden Trompetenzapfen ca. 15 min inclusive. Rüstzeit.

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Zitat von AtelierMadman

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Ich dachte eher an das Schwarzpolieren der gesamten Welle...

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Wer um Gottes Willen macht den sowas? M.E. ist das weder sinnvoll noch üblich.
Gruß,
Frank

Hallo zusammen,

wir Ihr mitbekommen habt, hat die Uhr nun zwar eine neue Unruhwelle bekommen, aber laufen will sie trotzdem noch nicht so richtig...

Deshalb geht sie jetzt, nach Absprache mit dem Besitzer (Meinem Chef) in die Revision. - Und zwar zu mir!

Diese Revision wird sich voraussichtlich auf einen längeren Zeitraum hinziehen, und wird mir vor allem zum Erfahrung sammeln dienen :)
Da es sich bei der Uhr um ein Sturz-Opfer handelt, werde ich sicher auf eine Menge unerwartete Probleme stossen. Zusätzlich kommt hinzu das mir vielleicht das eine oder andere Werkzeug für Grossuhren fehlt also werde ich hier und da etwas improvisieren müssen. Während der ganzen Revision wird mich mein Lehrmeister unterstützen, welcher sich mit dieser Tischuhr sicherlich besser auskennt als ich. Trotzdem bin ich über Tipps und Tricks dankbar, falls jemand von euch schon Erfahrung mit solchen Tischuhren gemacht hat ;-) Ich werde probieren die Revision möglichst detailliert niederzuschreiben, um danach auch den gesamten Aufbau zu verstehen. Bei der Demontage dokumentiere ich alle kleinen Schritte mit Fotos um das ganze Teil am Schluss auch wieder zusammenzukriegen :-D

Ich hoffe Ihr habt Spass daran, einen weiteren Bericht von mir zu verfolgen und mir vielleicht hier und da etwas unter die Arme zu greifen ;-)





Matthew Norman Uhrmacherschule Soloturn Tischuhr


Die Uhr stand bis jetzt provisorisch zusammengeklebt ^^ neben meinem Platz und wird nun demontiert

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Das Werk ist mit vier Schrauben am Gehäuseboden befestigt.

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Die drei Drücker, welche von der Unterseite des Gehäusebodens zu betätigen sind, dienen dazu das Datum und die Mondphase einzustellen.

Einzelteile:

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Das Werk von der Rückseite:

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Dann habe ich zuerst den Rundgong ausgebaut, um besser an den Vierkant des Federhauses zu kommen.

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Mit diesem Werkzeug wird das Federhaus entspannt.

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im gesamten müssen 3 Federn entspannt werden. Schlagwerk, Gehwerk und Wecker. Das Uhrwerk muss dabei im Schraubstock eingespannt werden oder von einer anderen Person festgehalten werden, dann platziert man das Werkzeug mit passendem Aufsatz auf dem Vierkant und schiebt das Gesperr mit einem Holzstab nach unten. Dann nimmt man langsam die Kraft von der Feder indem man die Hand mit der man das Werkzeug festhält langsam lockert.

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Nach dem Entspannen der Feder wird das échappement (Hemmung) ausgebaut

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Anschliessend werden die beiden Hammer abgenommen. Sie sind von der Seite mit einem Stift fixiert.

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Nun kann man das Uhrwerk auf die Rückseite legen, ohne dass es beschädigt wird.

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Die gebläuten Zeiger werden abgenommen.

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Die vorderste Platine ist mit vier Füssen am Hauptwerk befestigt. um sie zu demontieren muss man die kleinen Stifte herausnehmen welche in den Querbohrungen der Füsse stecken.

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Vorderseite des Uhrwerkes

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Datumsmechanismus auf der Rückseite des Zifferblattes

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Soweit bis Heute.. Die Funktionen der Datumschaltung werde ich demnächst noch genauer erklären. Morgen geht es weiter! :-)

Gruss Loris

Hallo,
das ist ja sehr interessant - vor allem, weil es mal was größeres ist.
Da schau ich morgen bestimmt wieder rein.

Nur weiter so.

Gruß,
derTeichfloh

Super Bericht! ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil.

lg Christian