Nachdem es in verschiedenen Bereichen des Forums immer wieder um die Kennzeichnung von Gold und anderen Metallen geht, habe ich einmal versucht das Wichtigste in ein paar Absätzen zusammenzufassen. Gleich vorweg, Vergoldungen, Dublegold und Goldanteile unter 333 werden heute nicht gepunzt und gelten somit nicht als Gold. Es gibt aber alten Goldschmuck, auch Uhrengehäuse, die die Bezeichnung 4K tragen.
Aktuelle Goldbezeichnungen: Der Goldgehalt wird im Regelfall in einer Zahl ausgedrückt, die den Feingehalt in Tausendstel angibt. Also 333 = 333g von 1000g sind Gold, der Rest Silber, Kupfer… Folgende Legierungen werden im Volksmund als „echtes Gold“ bezeichnet:
333 (=8K), 585 (=14K), 750 (=18K), 999 (=24K)
333er Gold wird auch gerne als „Versandhausgold“ bezeichnet, diese mindere Legierung findet man vor allem bei Billigschmuck. 585 ist die am häufigsten verwendete Legierung in Mitteleuropa, der Goldgehalt ist hoch genug um edel und beständig zu sein, die Legierung aber gibt genug Festigkeit, 750er Gold findet man vor allem in Ländern, wo Schmuck als Wertanlage und Versicherung für die Frau angelegt wurde und wird (im Orient heute noch Wertsteigerung für die Braut), die Legierung ist wertvoller aber auch weicher. 999 ist Feingold für Goldbarren
Ähnlich verhält es sich bei Silberpunzen, auch hier wird der Feingehalt angegeben und zwar heute üblicher Weise mit
800, 835, 900, 925, 999
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch auf Platin hinweisen. Auch hier wird punziert: 585, 750, 800, 950
Die häufigste Platinpunze ist 950. Platin ist schwer zu verarbeiten, Platinschmuck ist eine Seltenheit und entsprechend hochpreisig.
Zitat von Kalle im Beitrag #3Moin Siverl, ausgezeichnet! Prima! Hervorragend! Also, was ich mal in meiner „Jungmädchenzeit“ lernte , das gilt heute noch (auch noch), puuuh !
Ja, schön zu sehen das altes Wissen immer noch gilt.
Hallo Siverl, vielen Dank für die Aufstellung. Einen klitzekleinen Schreibfehler solltest Du aber verbessern : das stimmt nicht: 333 (=9K), sondern 333er ist 8 Karat. Das in England gebräuchliche 9 Karat ist 375er . Das ist zwar kein großer Unterschied, aber immerhin etwas.
In vielen Ländern gilt allerdings 333 gar nicht offiziell als Gold und wird auch so nicht gestempelt. So war es auch in Deutschland bei goldenen Taschenuhren in 8 Karat. Uhren durften mit diesem Gehalt nicht offiziell gestempelt werden bis zu einem bestimmzen Zeitpunkt. Das Versandhaus Stukenbrock zum Beipiel verkaufte deshalb Uhren , die unter 0,585 waren, mit ener Papiereinlage auf dem bescheinigt wurde, dass die Uhr aus Gold ist, aber einen Goldstempel durfte die Uhr nicht haben.
Übrigens zählt der österreichische Phiharmoniker zu den Goldmünzen mit dem höchsten Feingehalt 999,9 und liegt damit ÜBER dem Krügerrand (917). Das gilt übrigens auch für die österreichischen Dukaten (986). Und um es gleich zu sagen, nur weil wir aus Österreich sind, heißt es noch lange nicht, dass wir das zu Hause herumliegen haben...
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29.08.2012 13:10 (zuletzt bearbeitet: 29.08.2012 14:32)
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, das gilt heute noch (auch noch), puuuh 
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