Für mein Gitterrostpendel musste ich auf einen 2mm-Stab ein langes Gewinde schneiden, mit dem die Position der Pendellinse eingestellt wird. Ich hätte nicht gedacht, dass das für mich eine so schwierige Aufgabe darstellt.

Zum Schneiden verwendete ich diese Vorrichtung, die die Axialführung des Schneideisens ermöglicht.

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Beim Schneiden verfuhr ich nach der Methode, ich ich einst lernte: maximal eine Umdrehung vorwärts, dann zum Brechen der Späne etwa eine halbe Umdrehung zurück. Dabei versorgte ich das Werkzeug ständig mit Schneidöl.

Was ich nach dem Herausdrehen des knapp 80 mm langen Gewindes zu sehen bekam, war katastrophal: Stellenweise gab es gar kein Gewinde, es war vom Kern wie abgefressen. Die noch als Gewinde erkennbaren Stellen hatten einen Außendurchmesser von nur 1,7 Millimeter!

Fehlersuche: Exzentrizität und axiale Ausrichtung des Werkstücks und des Schneideisenhalters - ok.

Meine erste Idee war, dass der Stahl des 2mm-Stabes irgendwie mit dem Schneidvorgang ein Problem hat und deshalb die Gewindespitzen abreißen. Also schliff ich den Stab nun auf 1,9 mm Durchmesser und startete einen zweiten Versuch. Diesmal Schnitt ich jeweils nur eine Halbe Umdrehung und drehte dann bis 2 Umdrehungen zurück. Das Ergebnis war etwas besser, aber nicht gut. Die 5 mm starke Pendelmutter ließ sich stellenweise nur mit relativ großer Kraft drehen. Hatte das Schneideisen eine falsche Steigung?

Eine M2-Schraube ließ sich leicht in das Schneideisen hinein schrauben, aber sie stand nicht senkrecht darin!

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Was nützt die genaue Führung, wenn das Schneidwerkzeug schief ist. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich bestellte mir sofort ein neues Schneideisen M2 x 0,4.

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Die nächsten Versuche, ein M2-Gewinde auf einem 2mm-Stab herzustellen, schlugen ebenfalls fehl. Nur die letzten Millimeter des geschnittenen Gewindes sahen aus wie ein Gewinde, der Teil davor war gewindelos. Was läuft hier falsch?

In das neue Schneideisen drehte ich eine vorhandene, industriell hergestellte M2-Schraube. Die ersten Umdrehungen waren normal, dann wurde der Widerstand größer. Ich drehte die Schraube bis zum Gewindeende in das Schneideisen und dann wieder heraus.

Nach dem Herausdrehen waren ebenfalls nur die zuletzt nachgeschnittenen Gewindegänge ok, der Rest war weg.

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Sollte etwa auch das neue Schneideisen eine Macken haben?
Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich noch tun muss, um ein normales Normalgewinde zu schneiden, wie ich es schon hunderte mal gemacht habe.

Edit: Quatsch geschrieben

Kennst Du auch Gewinde-Rolleisen?
https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom...lectItemEvent=1
Ich habe mit so etwas schon eine Aufzugwelle gefertigt, hat gut funktioniert.

Hast Du Deine Stange an der Spitze etwas konisch gedreht, damit das Eisen leichter anfängt zu schneiden?

Probier mal:

Stab einölen, nicht zurückdrehen, Reitstock lose schrauben und nur leichten Druck mit einer Hand.
Mit der anderen Hand das Futter drehen. (Eventuell mit Handschuh).

So habe ich problemlos 40 mm lange M2 geschnitten. Vorher auf 1,9mm abgedreht. Invar.
(Eventuell auch mal das Schneideisen auf Vorzugsrichtung prüfen).

Grüße Bernd

Es ist kein Problem, ein Rundmaterial, auch eine fertige Schraube, schief und sogar exzentrisch in ein Schneideisen zu drehen. Schneideisen verlaufen wie Hölle.
Ein modernen gutes Schneideisen braucht nicht vor-zurück sondern einfach nur vor. Deins schaut übrigens eher billig aus. Sorry.
Der Durchmesser für M2 mit Schneideisen sollte eher 1,9 sein, weil die Schneiden auch etwas Material aufwerfen. Schau dir das fertige Gewinde an, die Gewindespitzen sollten gerade so nicht vom Schneideisen erfasst worden sein.
Nur der Vollständigkeit halber: Gut geschmiert mit Schneidöl hast Du?
Was ist das für ein 2mm Stab? Mit einem gezogenen Stück Draht hast Du u.U. eine so hohe Kaltverfestigung, dass das Schneideisen es einfach nicht mehr packt.

Lösungen:
- Suche eine Konstruktion, wo Du stattdessen eine Gewindestange einsetzen kannst. Die ist besser und stabiler weil gerollt.
- Schneide das Gewinde zu 80% mit einem Gewindestahl auf der Maschine vor. Hier musst Du bei der Länge eine mitlaufende Lünette z.B. aus Hartgewebe improvisieren.
- Nimm gut zu verarbeitenden Stahl. Etwa 1.4305 wenn es rostfrei sein soll oder einen normalen Automatenstahl.
- Sehr gut schmieren

Edit: Da war der Metallfunk schneller und recht hat er auch noch.
Wer ein 2mm Invargewinde schneiden kann, der kanns.

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Hallo Roland,
im Original ist dort ein zölliges Uhrengewinde, sie waren damals nicht so genormt wie heute.
Aber eine MutterThury Nr.3 passt drauf.

In der Zeichnung die Du von mir bekommen hast, ist da ein Gewinde M4 vorgesehen das hat die Steigung von 0,7 mm das ist ausreichend um das Pendel bequem bis auf 1Sekunde die Woche einzustellen.
Zur Feineinstellung dient die Nuss, eine 2. Mutter auf der selben Stange unter der eigentlichen Pendelmutter. Das Thury Nr3 hat eine Steigung von ~0,73 , das ist in etwa vergleichbar fein.

Du merkst nun das es einen Grund gibt aus dem die traditionellen Gewindeschneider der Uhrmacher etwas anders aussahen?
Sie sind leicht konisch, und haben nur eine Schneidkante, und eine große Umfangsfläche, zum führen und pressen des fertigen Gewindes.
Ein Ausbüchsen des fertigen Geindes in einen der 4 Zwischenräume zwischen die Schneiden ist somit ausgeschlossen.
Vermutlich ist das auch die Ursache für Dein zerfressenes Gewinde zum schneiden von so feinem Gewinde auf weiches Material, ist es Gut wenn man vor den Eisen eine Führung hat.
Auf der Drehbank solltest Du das Rund so kurz einspanner das Du 3-4 Gänge schneiden kannst, und immer nur kurze Stücke nachsetzen. Aber vermutlich ist das Material einfach zu weich.
Auf blauhartem Stahl oder hartem Messing wird das Eisen ganz sicher schneiden.

Du hast 3 Möglichkeiten;
1. Du öffnest das Schneideisen mit der Flex, genau in der Kerbe, und spannst es Im Halter soweit auf das beim schneiden nur eine feine Rille entsteht, die Du dann Gang für Gang vertiefst.
2. Du machst Dir ein traditionelles Schneideisen,
3. Du kaufst Dir eine Gewinderollkopf für M2x0,4 sowas wie den hier:
Werbung: Gewinderollkopf

Die Instant-Lösungen der Maschinenbauer machen in der Uhrmacherei oft Ärger. Man muss viele Dinge neu lernen und viele Werkzeuge selbst anfertigen, und immer wieder Üben.üben, üben.

LG Matthias