Vorschau

Liebe Freunde,
demnächst ein interessanter-so hoffe ich wenigstens-zeithistorischer Bericht über den Werdegang der Stempeluhr, heute Zeiterfassungsgerät genannt!

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Zu sehen die „hocherfreuten“ Gesichter der Werkstätigen vor den Stempelautomat!

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Und hier der Jundes Stempelautomat
Er befindet sich am Eingang zu meiner Wohnung, mehr als ein Relikt aus einer vergangenen Ära, war in einer KFZ-Werkstätte, als dass er noch benutzt wird!

Tja, wie man‘s macht ist halt oft nicht richtig!
Die Antwort darauf: Ehrlich währt am längsten!

Bei uns im Betrieb da gab es auch einen „Oberschlauen“
Was machte er?
Wir hatten die Hengstler Gleitzeitabrechnung.
Auf der Uhrzeitscheibe waren mehrere Reiter, u. a. um die Mittagszeit auszuklammern, die wurde für die Gleitzeit nicht berechnet. Und was machte da einer?
Er schob die Reiter zusammen, und oh Wunder, jeder hatte eine 3/4 Stunde täglich mehr auf seinen Stundenguthaben!
Lange Zeit bemerkte es niemand, bis es jemand auffiel, denn eine Dreiviertel Stunde pro Tag, ergibt etliche Stunden plus in der Woche/Monat mehr!
Es wurde ein Hinweis angebraucht, wer bei der Manipulation erwischt wird, fliegt bedingungslos und fristlos raus, ohne Ansehen der Person! Ausserdem wurde ein neues Sicherheitsrelevantes Sytem installiert!

So jetzt geht es hier weiter, gleich ein Bild zu Beginn

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Warum die alle mit Hut hier antanzen, ich weis es nicht? Könnte auch bei Henry Ford sein, er war ja sehr innovativ, und führte als erster die Fließbandfertigung bei seinen Ford T Modell ein.

Wer jetzt annimmt die Zeiterfassung ist etwas aus der Neuzeit der irrt!
Sie beginnt bereits in den Amtsstuben des späten 18. Jahrhunderts!
Ziel war es die Beamte deren Pflichtbewusstsein nicht besonders ausgeprägt war, zu einem regelmäßigen Arbeitsverhalten zu erziehen. Die ersten Uhren folgten einen sehr einfachen Prinzip. Jeder Beamte hatte eine persönliche Kennmarke, die er durch einen Schlitz in eine Spezialuhr warf. Während das äußere Gehäuse feststehend war, drehte sich im Innern ein in Fächer unterteilter Behälter mit der Zeit mit. Wurde die Marke zu spät eingeworfen, so war die Unpünktlichkeit des Beamten sofort sichtbar!

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Hier ein Bild der Zeiterfassung von International Time Recording Company um 1900

So, jetzt muss ich doch noch erzählen welch brutaler Machtkampf um diese Geräte entstand, denn die beteiligten Firmen wussten genau welch gewaltiges Verkaufspotential dahinter steckte!
Die Gebrüder Dey, eine der ersten die die ZEG auf den Markt brachten, sie waren aus den Hauen und Stechen als eine der wenigen noch übrig geblieben. Sie hatten ein Patent auf ein zweifarbiges Farbband, mit dem man Unpünktlichkeit sofort an der roten Farbe erkennen konnte. Die Konkurrenz wollte dies unbedingt, aber es war patentiert und die Deys weigerten sich beharrlich dafür eine Lizenz zu geben!
Es entstand eine der übelsten Machtkämpfe zwischen Dey und und ITR in der Firmengeschichte der USA!
Die Gebrüder Dey kapitulierten vor dieser Gewaltorgie 1907, und ITR (International Time Recording Company) übernahm sofort diese Firma und konnte somit ihre Geräte mit zweifarbigen Farbband ausliefern, was den Absatz ihrer Geräte nochmals riesige Verkaufszahlen bescherte!

Ich speichere hier mal ab, gleich geht es weiter!

Übrigens ist die Arbeitszeiterfassung schon seit den Mittelalter bekannt! Ach was schreib ich, schon vor den Mittelalter!!
Bereits um 1250 führten verschiedene Zünfte Werksglocken ein, um Beginn und Ende der Arbeitszeit zu signalisieren. Nach Einführen der Räderuhren wurden diese (Werksglocken) automatisch durch Uhren betätigt. Zur Überwachung der Pausen benutzte man Sanduhren. Diese registrierte Zeiterfassung bekam den Namen „Handaufschrieb“ und hat sich teilweise bis in die Neuzeit durch gesetzt!

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Hier ein anderes Prinzip, die Fächerscheibe rechts wird vom Uhrwerk links ausgelöst, und läßt zu einer bestimmten Zeit eine Blechmarke mit aufgedruckter Uhrzeit in den Schacht fallen.

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Viele entscheidende Erfindungen kamen aus der USA
Führend waren da die Gebrüder Dey, ich erwähnte sie vorhin schon, sie hatten ein großes Warenhaus in Syracuse, Staat New York, in deren letzten Etage sie ihre Erfindungen entwickelten. Daraus die oben gezeigten.
Links Day - Radialapparat für 100 Beschäftigte, rechts für 50 Personen, Uhrwerk mit Kette und Schnecke.

Fortsetzung folgt!
Interne Bemerkung, ich hätte gerne bis zum Ende geschrieben, aber meine Knieschmerzen rauben mir den Verstand! Es kann doch nicht sein, dass die TEP nach 10 Jahren schon den Geist aufgibt! Und die Wirkung der Schmerzmittel gleich null!! Und die Orthopäden alle im Urlaub!

Fortsetzung

Wie erfolgte die Zeiterfassung bevor „moderne“ Maschinen dies übernahmen:

Der Pförtner schloss einfach nach Arbeitsbeginn das Tor ab, und registrierte jeden zu spät kommenden in eine Liste oder Buch. Um einen Überblick über die anwesenden Arbeiter zu erhalten bediente man sich des Markensystems.
Am Eingang waren zwei verschiedene Nagelbretter aufgehängt, eines für anwesend, das andere für abwesend. Die Arbeiter nahmen die mit einer Personalnummer versehenen Blechmarken von „Abwesend“ auf und hingen sie auf „anwesend“ hin, abends umgekehrt. So war auf einen Blick ersichtlich wer da war, oder nicht!
Das änderte sich Mitte des 19. Jahrhundert. Die Arbeiter mussten ihre Kennmarken durch einen Schlitz in die Kontrolluhr einwerfen. Je nach Uhrzeit fiel die Marke dann in ein bestimmtes Zeitfach, so dass Verspätungen rasch ersichtlich waren.
Dies geschah noch bis über das 19- Jahrhundert hinaus, und dann griff ein total neueres und moderneres System die Oberhand. Die Zeiten wurden automatisch protokolliert und dazu ein dauerhaft nachprüfbarer Beleg. Es entstand ein Apparat mit Uhrzeitaufdruck. Die in die Uhr eingeworfene Marke löste einen Druckvorgang aus wodurch Markennummer und Uhrzeit auf einen Papierstreifen protokolliert wurden!

Zitat von grafkrokolinsky im Beitrag #5

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Fortsetzung

Wie erfolgte die Zeiterfassung bevor „moderne“ Maschinen dies übernahmen:

Der Pförtner schloss einfach nach Arbeitsbeginn das Tor ab, und registrierte jeden zu spät kommenden in eine Liste oder Buch. Um einen Überblick über die anwesenden Arbeiter zu erhalten bediente man sich des Markensystems.
Am Eingang waren zwei verschiedene Nagelbretter aufgehängt, eines für anwesend, das andere für abwesend. Die Arbeiter nahmen die mit einer Personalnummer versehenen Blechmarken von „Abwesend“ auf und hingen sie auf „anwesend“ hin, abends umgekehrt. So war auf einen Blick ersichtlich wer da war, oder nicht!
Das änderte sich Mitte des 19. Jahrhundert. Die Arbeiter mussten ihre Kennmarken durch einen Schlitz in die Kontrolluhr einwerfen. Je nach Uhrzeit fiel die Marke dann in ein bestimmtes Zeitfach, so dass Verspätungen rasch ersichtlich waren.
Dies geschah noch bis über das 19- Jahrhundert hinaus, und dann griff ein total neueres und moderneres System die Oberhand. Die Zeiten wurden automatisch protokolliert und dazu ein dauerhaft nachprüfbarer Beleg. Es entstand ein Apparat mit Uhrzeitaufdruck. Die in die Uhr eingeworfene Marke löste einen Druckvorgang aus wodurch Markennummer und Uhrzeit auf einen Papierstreifen protokolliert wurden!

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Hier ein Ausschnitt vom Kartenapparat „Rochester“ mit drei Federhäuser, eins für Uhrwerk, Kalenderwerk und automatische Kartenverstellung

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Der Kartenapparat selbst


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Mithilfe von Stempelkarten aus festem Karton wurden Arbeitszeitbeginn und -ende erfasst. Der Arbeiter musste seine Karte fest in die Stechuhr drücken, bei manchen Modellen zusätzlich einen Hebel herunterdrücken und die so mit der Uhrzeit gestempelte Karte anschließend in das entsprechende Register links oder rechts einordnen. Erfasst und damit bezahlt wurde lediglich die Anwesenheit. Lohnfortzahlungen bei Abwesenheit oder Krankheit gab es nicht. Die Messintervalle waren oft ungenau, die Materialien für damalige Zeiten üblich und solide: Holz und Metall. Die Stempelkarten wurden im Kontor ausgewertet, die Arbeitszeiten von Hand oder mit Rechenmaschinen addiert und daraus der Arbeitslohn errechnet.

Bildquelle: de.linkedin.com