Eine naive Frage an die Fachleute:

Mir ist bei meinen Uhrenbasteleien und Revisionen alter Taschenuhren jetzt schon öfter begegnet, dass bei der Unruh statt einem typisch gewölbten Unruhlagerstein ein normaler Lagerstein mit flacher Oberseite eingesetzt wurde (bzw. Unterseite, also falsch herum eingesetzt).

Der Sinn des gewölbten Unruhlagersteins mit olivierter Bohrung ist meinem Kenntnisstand nach, dass a) durch die Olivierung die Reibung minimal gehalten werden soll und b) durch die Wölbung in Kombination mit der Olivierung eine kleine "Kammer" entsteht, in der der Öltropfen gehalten wird.

Ich habe einen kleinen Uhrmacher-Fundus mit einem relativ abgegrasten Bestand an Unruh- und Lagersteinen "geerbt". Ich hab hier eine kleine Eterna, deren oberer gefasster Unruhlagerstein komplett zerbröselt ist. Einen passenden Unruhlochstein hab ich natürlich nicht, einen Lagerstein mit den Maßen hätte ich hingegen am Start (ein einziger ist noch drin in dem Glas).

Frage nun: Ist ein normaler Lagerstein in der Unruh wirklich ein absolutes "No Go" oder als Notlösung auch mal akzeptabel?

Flache Unruhsteine wurden auch von Herstellern bei billigeren Uhren eingesetzt.
Problem bei Deinem Vorhaben ist der Abstand Lochstein - Deckstein. Er darf max. 5/100 betragen, um das Öl noch halten zu können.

Danke für die wertvolle Info!
Und wenn der Abstand 0 ist? Bei manchen Uhren war der Deckstein nicht ins Plättchen eingepresst/eingefasst, sondern lag direkt auf dem Lagerstein auf und wurde vom Plättchen nur in Position gehalten. Teilweise war auch ein kleiner Ring aus Metallfolie (?) als eine Art Futter zwischen Deckstein und Plättchen gelegt, damit der Deckstein nicht wackelt.

das hört sich nach nicht-originalen Basteleien an!

Zitat von monozelle im Beitrag #3

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Danke für die wertvolle Info!
Und wenn der Abstand 0 ist? Bei manchen Uhren war der Deckstein nicht ins Plättchen eingepresst/eingefasst, sondern lag direkt auf dem Lagerstein auf und wurde vom Plättchen nur in Position gehalten. Teilweise war auch ein kleiner Ring aus Metallfolie (?) als eine Art Futter zwischen Deckstein und Plättchen gelegt, damit der Deckstein nicht wackelt.

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Genau das sind sie. Danke, Matthias!