Kirstens Kieninger ur.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Hej. Ich bin Jochen und wohne in Dänemark und bin neu hier im Forum. Da ich gerne viel auseinander nehme und zusammenbauen will,kam unsere alte Wanduhr endlich dran.Einfache Wanduhr mit einem Pendel und Gong.Auf dem Zifferblatt steht Kieninger drauf aber auf dem Uhrwerk -Platine steht -5/67 - 28 cm. vielleicht der Jahrgang,Uhr ist aus den siebziegern. Ich versuche Bilder mit anzuhängen.Es ist ein Rechenschlagwerk.Das Uhrwerk hat drei Hämmer für den Gong,2 sind fest zusammen und ein einzelner.Sie schlägt halbe Stunde und volle Stunde. Sie schlägt - DING / DONG . Das Uhrwerk habe ich total zerlegt gereingt und wieder zusammengebaut.Die Uhr funktioniert jetzt einwandfrei bis auf den kleinen Fehler vom Gong.So ist es ja wenn man Amatör ist.
Normal schlägt die Uhr -DING / DONG - halbe Stunde oder volle - Jetzt mein Fehler : 5 minuten vor halb (immer) schlägt sie -DING- und halb dann -DONG- (immer). 5 minuten vor voller Stunde schlägt sie wieder -DING- und volle Stunde dann ,sagen wir es ist um 4 dann - DONG -und 3 mal DING-DONG. Das heisst sie hat im grunde 4 mal geschlagen. Das ist eine halbe Stunde von 5 minuten vor halb bis 5 minuten vor helt. Da hört leider mein Amatörwissen auf. Die Zeiger kann ich ja nicht einfach verstellen ,sonst passt ja nichts. Ich hoffe ich habe das einiger massen geschildert trotz Schreibfehlern aus Dänemark.
Grüsse Jochen.
Jochen
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Kieninger Uhr- 5-67-28cm.
Kirstens Kieninger ur.jpg
Schlagwerk.jpg
Zeigerseite.jpg
Dein Problem ist einfach zu diagnostizieren: Das Schlagwerk ist falsch eingestellt. Normalerweise geht eine Uhr fünf Minuten vor dem eigentlichen Schlag in den Vorlauf. Dann erfolgt zur halben bzw. vollen Stunde der DingDong Schlag und das Schlagwerk wird gestoppt. Bei dir wird das Werk zu spät abgeschaltet. Es läuft weiter und hebt bereits den Hammer für den Ding-Schlag. Sobald sie dann zum nächsten Vorlauf um 5 Minuten vor dem Schaltpunkt kommt, löst bereits der Vorlauf den Ding-Schlag aus ... und zum eigentlichen Schaltpunkt erfolgt nur der Dong Schlag.
Das ist einfach zu beheben. Du müsstest den Schöpfer abziehen und neu setzen. Genauer gesagt: Den Schöpfer abziehen. Dann manuell das Räderwerk drehen bis der DingDong Schlag erfolgt ist. Das Räderwerk noch ein klein wenig weiter drehen bis der Pin auf dem Anlaufrad etwa bei bei einer Position zwischen ein und zwei Uhr steht. Dann den Schöpfer so aufsetzen, dass seine "Nase" am Stift des Einfallhebels anliegt. Passt alles, den Schöpfer anschließend mit einer Hohlpunze fest auf die Achse des Schöpfrads aufklopfen. Fertig. Bei deinem Kieninger Werk kannst du alternativ möglicherweise die beiden Sternräder, die die Hämmer auf der Hinterplatine betätigen von ihrer Welle lösen und neu postionieren. Dazu einfach das Schlagwerk in die Stop Position bringen, die Sterne lösen und so positionieren, dass die Dong Hämmer gerade von ihrem Schlagstern gefallen sind. Das wäre noch einfacher, funktioniert aber nur, wenn beim Stop des Schlagwerks, der Pin des Anlaufrads so einigermaßen in der oben beschriebenen Position steht. Ansonsten muss der Schöpfer definitiv nochmal neu gesetzt werden.
ABER: Auf deinen Fotos ist zu erkennen, dass einige Lager völlig verdreckt und wahrscheinlich defekt sind. Kann natürlich sein, dass diese Fotos vor der Revision entstanden. Ansonsten müsstest du nochmal ran.
Dein Problem ist einfach zu diagnostizieren: Das Schlagwerk ist falsch eingestellt. Normalerweise geht eine Uhr fünf Minuten vor dem eigentlichen Schlag in den Vorlauf. Dann erfolgt zur halben bzw. vollen Stunde der DingDong Schlag und das Schlagwerk wird gestoppt. Bei dir wird das Werk zu spät abgeschaltet. Es läuft weiter und hebt bereits den Hammer für den Ding-Schlag. Sobald sie dann zum nächsten Vorlauf um 5 Minuten vor dem Schaltpunkt kommt, löst bereits der Vorlauf den Ding-Schlag aus ... und zum eigentlichen Schaltpunkt erfolgt nur der Dong Schlag.
Das ist einfach zu beheben. Du müsstest den Schöpfer abziehen und neu setzen. Genauer gesagt: Den Schöpfer abziehen. Dann manuell das Räderwerk drehen bis der DingDong Schlag erfolgt ist. Das Räderwerk noch ein klein wenig weiter drehen bis der Pin auf dem Anlaufrad etwa bei bei einer Position zwischen ein und zwei Uhr steht. Dann den Schöpfer so aufsetzen, dass seine "Nase" am Stift des Einfallhebels anliegt. Passt alles, den Schöpfer anschließend mit einer Hohlpunze fest auf die Achse des Schöpfrads aufklopfen. Fertig. Bei deinem Kieninger Werk kannst du alternativ möglicherweise die beiden Sternräder, die die Hämmer auf der Hinterplatine betätigen von ihrer Welle lösen und neu postionieren. Dazu einfach das Schlagwerk in die Stop Position bringen, die Sterne lösen und so positionieren, dass die Dong Hämmer gerade von ihrem Schlagstern gefallen sind. Das wäre noch einfacher, funktioniert aber nur, wenn beim Stop des Schlagwerks, der Pin des Anlaufrads so einigermaßen in der oben beschriebenen Position steht. Ansonsten muss der Schöpfer definitiv nochmal neu gesetzt werden.
ABER: Auf deinen Fotos ist zu erkennen, dass einige Lager völlig verdreckt und wahrscheinlich defekt sind. Kann natürlich sein, dass diese Fotos vor der Revision entstanden. Ansonsten müsstest du nochmal ran.
Schönen Gruß! Markus
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Erst mal danke für die Hilfe,ich werde es probieren und zurück melden. Die Bilder sind alle vor dem zerlegen gemacht worden ( als sicherheit) ,deswegen die ganze verschmutzung.Nun sieht alles aus wie fast neu. Kann man normalerweise den Schöpfer von der Welle abziehen oder muss man die Uhr wieder zerlegen.
Zitat von Jochen im Beitrag #3Kann man normalerweise den Schöpfer von der Welle abziehen oder muss man die Uhr wieder zerlegen.
Es reicht normalerweise, den Rechen und den Einfallhebel zu entfernen um den Schöpfer abzuziehen. Allerdings musst du eventuell auf der Rückseite des Werks auch einiges abbauen um ihn wieder auf die Welle festzuklopfen. Das Werk muss dazu ja von hinten abgestützt werden. Mit allen Anbauteilen hinten ist das möglicherweise schwierig. Die Platinen musst du jedenfalls nicht wieder auseinander bauen.
Aber versuch erst mal, ob du das Schlagwerk durch lösen und neupositionieren des Schlagsterns auf der Rückseite korrekt zum Laufen bekommst. Vielleicht reicht das schon.
Vielen dank für eure schnellen und proffesionellen antworten. Ich habe jetzt erst mal den Schlagstern verdreht und hørt sich jetzt alles richtig an.Nun soll sie mal ein paar Tage laufen,wenn nicht genau, ist der Schöpfer dran. Jetzt weiss ich wo das Problem liegt,dank eurer Hilfen.
Hej. Noch mal eine letzte Frage. Das Uhrwerk ( siehe Bilder ) hat das eigentlich eine genaue Typenbezeichnung,da ich im Internet kein einziges Bild finden kann vom Uhrwerk.Ich gehe davon aus das es sich um ein einfaches und billiges Uhrwerk handelt das man tausende male hergestellt hat.
Zitat von Jochen im Beitrag #8Das Uhrwerk ( siehe Bilder ) hat das eigentlich eine genaue Typenbezeichnung
Bei dem Werk handelt es sich um eine frühe Variante der Kieninger "P" Baureihe. Genauer ein PF, wobei das "F" für Federzug steht. Das ist das Standard-Halbstundenwerk von Kieninger und wird bis heute gebaut. Inzwischen wird es mit massiven Platinen, ohne Durchbrüche gebaut und kostet ein Schweinegeld. Häufig siehst du es in moderneren Kieninger-Uhren mit Seilzugantrieb (PS). Du findest es aber auch in Wanduhren mit Kettenantrieb (PK).
So,die Uhr schlägt jetzt richtig -DING / DONG - dank eurer Hilfe. Jetzt bin ich mehr neugierig geworden und meine frage ist ,Was ist das für ein Material das auf den Hämmern sitzt?. Sind es dünne Lederstreifen oder Stoff, wo bekommt man so etwas , meine sind ja ca. 50 jahre alt und wechselt man sie überhaubt ?. Wird der Klang mehr klar und rein wenn man sie wechselt ?. Ich habe auch schon die 3 Klangstäbe mit Halter feinjustiert ,sie klingt eigentlich gut aber der Klang hört sich ein wenig hart an. Nach der reinigung der Uhr ist es ein Genuss sie aufzuziehen , sie geht weich und elegant.
Zitat von Jochen im Beitrag #10,Was ist das für ein Material das auf den Hämmern sitzt?.
Ich vermute mal bei deiner Uhr wurde noch Leder verbaut, wenn sie aus den 60er Jahren ist. Inzwischen nimmt man dafür Kunststoff.
Zitat von Jochen im Beitrag #10Wird der Klang mehr klar und rein wenn man sie wechselt ?.
Die einen meinen ja, die anderen meinen nein - je nach Gehör. Ich selbst höre eigentlich keinen Unterschied heraus.
Zitat von Jochen im Beitrag #10sie klingt eigentlich gut aber der Klang hört sich ein wenig hart an.
Ich selbst biege die Hämmer immer so weit wie möglich zurück, damit sie die Tonstäbe nur leicht anschlagen. Bei den BimBam-Uhren deaktiviere ich den zweiten Bam-Stab (bzw. den Hammer dafür), den längeren mit dem dunkleren Ton. Für mein Empfinden klingt es schöner, wenn jeweils nur ein Stab angeschlagen wird. Die Akkordklänge empfinde ich eher als unharmonisch. Manchmal hilft es auch den Gong vom Gehäuse besser zu isolieren, z.B. einen dünnen Pappestreifen zwischen Gongbasis und Gehäuse. Da kann man aber nur experimentieren.
Zitat von Nippon-Fan im Beitrag #11 Bei den BimBam-Uhren deaktiviere ich den zweiten Bam-Stab (bzw. den Hammer dafür), den längeren mit dem dunkleren Ton. Für mein Empfinden klingt es schöner, wenn jeweils nur ein Stab angeschlagen wird. Die Akkordklänge empfinde ich eher als unharmonisch.
Auch das ist Geschmacksache. Wenn die Gongstäbe nicht ganz aufeinander abgestimmt sind (100%ig ist sowieso praktisch unmöglich), hört man eine sog. Schwebung (Interferenz). Das klingt etwa wie "uauaua". Je genauer die Stimmung ist, umso geringer ist die Schwebungsfrequenz. Übrigens wird heutzutage von vielen Menschen der Reine Akkord als ungenau empfunden, weil wir die Temperierte Stimmung gewohnt sind, die aber nur ein Kompromiß ist. Ich höre diese Schwebung gerne, gerade im Halbschlaf. Da höre ich die eigentlichen Gongschläge oft nicht. Vielleicht weil ich schwerhörig bin.
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24.06.2022 22:53 (zuletzt bearbeitet: 24.06.2022 23:11)
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