In meiner Werkstatt ist es immer noch unangenehm kühl. Darum habe ich während der vergangenen Wochen in meinem Keller entscheidende Arbeiten für mein Projekt "Zeitzentrale" erledigt. Die Idee dazu habe ich bereits 2014 entwickelt und damals auch einige Maßzeichnungen für eine optimale Platzausnutzung angefertigt.
Heute erfolgte der Umzug der meisten Tisch- und Wanduhren aus meinem PC-Arbeitsraum/Musikstudio in einen anderen Raum des Kellers. Anders als man es erwarten würde, ist mein Keller absolut trocken und besitzt zu jeder Jahreszeit eine annähernd konstante Temperatur von 20°C. Die starken gemauerten Wände ermöglichen zudem eine solide Befestigung der Uhren.
Die Lücke zwischen den HU wird demnächst noch durch eine Pragotron HH100 gefüllt, die derzeit noch einige NU versorgt.
Zunächst sind alle Hauptuhren provisorisch mit Spannung versorgt. Später erhalten sie 230 oder 24 Volt aus dem Schaltkasten der Zeitzentrale, der an der Wand ganz rechts montiert wird.
Die Zeitzentrale wird diese Funktionseinheiten enthalten: - Spannungsversorgung 230 V AC für 7 Verbraucher - Batteriegepufferte Spannungsversorgung 24 V DC für 7 Verbraucher - Kontrolleinrichtung für Batteriestrom und -spannung, Lastprüfung - Potenzialtrennung und Umschaltung für 6 HU-Eingänge - Potenzialtrennung und Umschaltung für 5 Signaleingänge - Kontroll-Nebenuhr - manuelle Nachstelleinrichtung (Linien anhalten bzw. Minutenimpulse ergänzen) - automatische Nachstelleinrichtung
Schön wäre es gewesen, wenn man alle HU-Eingänge und alle Linienausgänge mittels separater Kontrollnebenuhren überwachen könnte. Leider ist es mir in den vergangenen zehn Jahren nicht gelungen, soviele kleine (45x45 mm) Nebenuhren für den Frontplatteneinbau aufzutreiben.
Die Funktion der automatischen Nachstelleinrichtung konnte ich mit einem Versuchsaufbau erproben. Noch beim Erstellen der Stromlaufpläne für die Dokumentation fielen mir Betriebszustände ein, die zu einer ungleichmäßigen Zeitanzeige in den NU-Linien führen könnten. Da war es noch einfach, Relais mit mehr Kontakten vorzusehen und die Stromlaufpläne zu ändern.
In den vergangenen Wochen habe ich mir etliche Bauelemente bestellt, mit denen sich das Bedienfeld übersichtlich gestalten lässt. Nach Bleistiftskizzen und Variantenvergleich mit Papp-Modellen der Bedien- und Anzeigeelemente erstellte ich die CAD-Zeichnung. Das schöne beim Zeichnen auf dem PC ist, dass man Hilfslinien, Beschriftung und Bohrmaske auf verschiedenen Ebenen anordnen kann, die man wahlweise ausdruckt.
Die Beschriftung habe ich auf Folien gedruckt und diese einlaminiert.
Mit der Bohrmaske konnte ich alle benötigten Bohrungen und Ausschnitte auf dem Aluminiumblech ankörnen.
Die Verdrahtung des Schaltkastens muss ich in der Werkstatt durchführen. Dazu warte ich nun auf den angekündigten Anstieg der Außentemperaturen.
WOW - auch ein schönes Projekt ;-) Welchen Zweck erfüllen die OSB-Platten? Schallentkoppelung und/oder gerade Wand? Ich bin im Moment nämlich auch am Überlegen, wie ich die schwereren HUs an einer alten Vollziegelwand mit mürbem Putz befestigen könnte. Die Wand ist max. 12 cm dick - also nur eine Ziegellage (und nicht mal Reichsformat) und auf der anderen Seite ist das Schlafzimmer :-(
Zitat von MarkusL im Beitrag #3WOW - auch ein schönes Projekt ;-) Welchen Zweck erfüllen die OSB-Platten? Schallentkoppelung und/oder gerade Wand?
1. OSB-Platten habe ich auch für die Wände meiner Uhrenwerkstatt anstatt Gipskarton verwendet, weil ich bei der Befestigung von Uhren, Werkzeughaltern, Bücherbords u.a. einfach Holzschrauben verwenden kann. Nicht mehr benutzte Schraubenlöcher fallen an den naturbelassenen Platten kaum auf.
2. Die mittlere, größte Platte meiner Uhrenwand ist Teil eines weiteren Projekts. Sie ist nicht fest mit der Wand verschraubt, sondern hängt an zwei Stahlseilen. Der Abstand zur Wand wird durch vorgespannte Schraubenfedern gehalten. Die Platte kann sich also in geringem Maße seitlich bewegen.
Mit dieser Anordnung möchte ich testen, ob eine Synchronisation der Pendel von vier Uhren gelingt. Vorläufig wird das nicht geleingen, denn nach dem Umzug müssen die Uhren erneut einreguliert werden.
Die Senkungen bzw. die Fase der Bohrlöcher in den OSB Platten zeigen eine interessante Oberfläche, welche Art Senkkopfbohrer verwendest du denn da, sieht geriffelt aus oder täuscht das nur.
das ist mal ein anderer Versuch der Synchronisierung. Herkömmliche Uhrenanlagen beidenen Die Uhren in Gleichlauf gehalten werden sollen sind Werkseitig mit einem elektromagnetischen Reguliersystem ausgestattet, welches das Pendel bremst oder beschleunigt.
Liebe Grüße Marvin
Grüße aus dem Telefonbau & Normalzeit Museum Erfurt
Zitat von Boxercup-2003 im Beitrag #7Die Senkungen bzw. die Fase der Bohrlöcher in den OSB Platten zeigen eine interessante Oberfläche, welche Art Senkkopfbohrer verwendest du denn da, sieht geriffelt aus oder täuscht das nur.
Inzwischen habe ich alle Arten von Kegelsenkern ausprobiert. Für Metalle verwende ich nun langsam drehende Einschneidensenker, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.
Holzwerkzeuge müssen immer hochtourig laufen. Bei kleinen Teilen ist die Tischbohrmaschine angesagt. Die schafft aber nur 2800 U/min. Das ist für Holz immer noch zu wenig. Egal ob 3- oder 8-schneidige Senker, es gibt fast immer Rattermarken. Meine neueste Anschaffung ist ein 20mm-VHM-Senker mit zahlreichen feinen Schneiden. Bei großer Drehzahl kann man die Handbohrmaschine beim Senken der Bohrlöcher nicht halten. Und bei kleiner Drehzahl erzeugt auch dieser Senker die im Foto sichtbaren Rattermarken. Das ist dann wohl so.
Zitat von Marvin# im Beitrag #8... das ist mal ein anderer Versuch der Synchronisierung. Herkömmliche Uhrenanlagen beidenen Die Uhren in Gleichlauf gehalten werden sollen sind Werkseitig mit einem elektromagnetischen Reguliersystem ausgestattet, welches das Pendel bremst oder beschleunigt.
Mich hat diese Thematik schon lange interessiert. Einige Links dazu:
Zitat von Enno im Beitrag #5 Mit dieser Anordnung möchte ich testen, ob eine Synchronisation der Pendel von vier Uhren gelingt. Vorläufig wird das nicht geleingen, denn nach dem Umzug müssen die Uhren erneut einreguliert werden.
Da hast Du mit den windigen, *auf Abstand* montierten OSB-Platten schon recht gute Chancen ! Jetzt benötigst Du nur noch Uhren mit möglichst schweren Pendeln, welche gut "rumrocken". Dann wird's schon! Diese "WackelDackelPlatte" braucht es IMHO nicht.
Danke für die Info! Ja, Gipskarton ist einlagig unbrauchbar nach meiner Erfahrung und auch doppellagig ein Untergrund für böse Überraschnugen, egal welche "Spezialdübel" (gern auch aus dem Fachhandel mit der Versicherung des Beraters: "klappt auf jeeeeden Fall") man verwendet. Für den Gipskarton gilt meiner Ansicht nach die alte Bauernregel: Je schwerer die Uhr, desto größer der Mist ... ;-)
Das eine Projekt ist die Voraussetzung für das andere Projekt. Man kann es noch so lange vor sich her schieben, ist irgendwann Handlungsbedarf.
Irgendwann muss ich ja für meine Eigenbau-PPU RGBH-1 ein Gehäuse bauen. Dazu benötigt man u.a. eine vernünftige Säge. Aus diesem Grund habe ich im vergangenen Jahr begonnen, meiner uralten Standkreissäge eine Verjüngungskur zu verpassen:
- Holzgestell überarbeiten - stärkerer Motor - Sanftanlauf und Relaissteuerung für automatische Anlaufsperre bei Netzwiederkehr - neuer Sägetisch mit einstellbarer Eintauchtiefe des Sägeblatts - Auffangkasten für Sägespäne
Kürzlich habe ich nun auch den Schiebetisch fertiggestellt. Damit lassen sich nun ohne weitere Hilfsmittel absolut gerade und senkrechte Schnitte ausführen. Ein einstellbarer Anschlag für Abschnitte sowie ein Stützwinkel für Längsschnitte kamen auch hinzu.
Für viele Holzarbeiten ist eine Oberfräse ein vielseitiges Werkzeug. Noch vielseitiger wird sie mit einem Frästisch. Aus Zeitgründen habe ich diesmal nicht nicht Selbstbau, sondern den Selbstkauf gewählt. Der Frästisch ist sehr billig gefertigt und benötigt einige kleine Nacharbeiten, aber er ist benutzbar.
Beide Maschinen haben mir gute Dienste beim Bau des Holzgehäuses für die Steuerung der Zeitzentrale geleistet. An der Oberfräse habe ich einen Industriesauger montiert. Damit gelingt eine fast vollständige Späneabsaugung. Für die Kreissäge werde ich auch noch eine Absaugung schaffen müssen, denn sie wirft sehr viele Späne nach oben aus.
Die Zarge ist zweiteilig. Das niedrige Unterteil erlaubt bequemes Arbeiten an den elektrischen Einbaugeräten. Ein Schnellverschluss ermöglicht das Öffnen ohne Hilfsmittel. Auf dem oberen Teil der Zarge wird die Frontplatte montiert. Sie ist noch in Arbeit.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
18.04.2021 21:05
Antworten
