Zitat von Augustiner im Beitrag #13[quote="Enno"|p134411] Da hast Du mit den windigen, *auf Abstand* montierten OSB-Platten schon recht gute Chancen !
Schauen wir doch mal, was der gute alte Harrison zu windigen, hölzernen Wandvertäfelungen schreibt:
Zuerst muss ein fester Punkt zur Pendelaufhängung, der nicht von der Uhr, dem Uhrgehäuse oder einer Wandtäfelung abhängig ist, sichergestellt werden, d.h. eine feste Wand. Ohne diesen wird die wahre Leistung einer Uhr nicht besser sein als der Zufall.
Die Pendelaufhängung (eine sehr wichtige Angelegenheit) muss an einer Ziegelmauer befestigt sein, ohne dass eine Verbindung mit der Uhr, ihrem Gehäuse oder einer Täfelung besteht oder von dieser abhängig ist. Andernfalls könnte der wahre Vorzug dessen, was ich erklärt habe, nicht erreicht werden.
Man muss bedenken, dass ich aufgrund einiger unangenehmer Experimente herausgefunden habe, dass, wenn Holz an der Pendelaufhängung beteiligt ist, d.h. an der Täfelung, am Uhrengehäuse (oder an gewöhnlichen Uhren der Tragstuhl, auf dem die Uhr steht), die Uhr bei feuchtem Wetter schneller laufen würde als bei trockenem. Die Steifigkeit der Befestigung der Pendelaufhängung muss aufgrund von Feuchtigkeit zugenommen haben. Einige Jahre, nachdem ich Herrn Graham davon erzählt hatte, bemerkte er, dass sich der tägliche Gang um sechs Sekunden änderte, als er eine seiner Uhren auf die gegenüberliegende Seite seines Zimmers stellte. Angesichts der Sorgfalt, die er bei dem Umzug angewendet hatte, konnte er die Änderung nur einer anderen Stärke der Täfelung zuschreiben. Da er sehr überrascht war (trotz allem, was ich ihm gesagt hatte), installierte er die Uhr erneut an ihrem ersten Ort, wobei er die ursprünglichen Befestigungen verwendete, und die Gangrate erholte sich mehr oder weniger. Er behielt die erste Stelle bei, fügte eine Holzstab zwischen der Rückseite des Uhrengehäuses und der Täfelung ein, schraubte die Rückseite der Uhr an diesen und sein anderes Ende an die Täfelung, und sie lief schneller und mit einer größeren Pendelamplitude. Herr Graham wurde dadurch in Bezug auf alles, was er getan hatte, sehr nachdenklich, denn nach ernsthafter Überlegung dachte er, dass ein solches Verhalten möglicherweise noch nicht alles gewesen sein könnte. In Kombination mit dem, was sich sonst noch auf sehr kleinen Pendelamplituden auswirken könnte, glaubte er, dass vorbeifahrende Kutschen und Karren, das Öffnen und Schließen von Türen usw. seine Pendel beeinträchtigen könnten, und dass es einen Einfluss haben könnte, sich an einer anderen Stelle im Raum zu befinden. Ich hatte ihm zuvor versichert, dass mit einem Pendel, das hinsichtlich der Stärke oder Stabilität dessen, woran es aufgehängt ist, korrekt an einer Uhr angebracht ist, keine Änderung seiner Bewegung durch solche Dinge entstehen kann, sondern nur durch das, was das Pendel selbst tut.
Nach dem Abschluss der Verdrahtung folgte ein Funktionstest auf dem Arbeitstisch.
1. Spannungsversorgung Um Sicherungen einzusparen, verwendete ich dabei als Spannungsversorgung ein Labornetzteil mit einstellbarer Strombegrenzung. Enttäuscht musste ich feststellen, dass nicht eine LED leuchtete. Ein Meter Leitung vom Netzteil zur Steuerung und keine Spannung? Selbst an der Eingangsklemme der Hauptsicherung war keine Spannung feststellbar.
Ursache: Die Industrie-Reihenklemmen bieten eine elektrische Verbindung, wenn die zu klemmenden Leiter mindestens 10 mm blank sind. Meine Anschlussleitung hatte 8-mm-Aderendhülsen, und die Klemmung erfolgte auf der Leiterisolierung! Nach Änderung der Anschlüsse funktionierte nun auch der Sicherungstest.
2. Linieneingänge, -ausgang An jedem der sechs Linieneingänge zeigt ein LED-Paar den Minutenimpuls der jeweiligen Hauptuhr an. Die Leuchtdioden sind entgegengesetzt parallel geschaltet und mit einem Vorwiderstand geschützt. Eine blau leuchtende LED signalisiert einen negativen Impuls, eine orange leuchtende LED einen positiven. Beim ersten Test hat das für jede LED einmal funktioniert - dann nicht mehr! Nur bei drei der sieben LED-Paare erfolgte eine normale Anzeige. Die anderen blieben fortan dunkel.
Ich untersuchte die LEDs und stellte fest, dass die defekten blauen Dioden nur 0,5 statt 2,8 V Durchlassspannung hatten. Sie waren "durchgeschossen". Ich hatte noch einige Ersatz-LED. Doch auch diese starben beim zweiten Test! Glücklicherweise hatte meine Frau in ihrem Fundus auch noch blaue LED, und mit denen funktionierte es.
Ursache: Leuchtdioden haben eine deutlich geringere Sperrspannung, als "normale" Dioden. Schaltdioden vertragen mindestens 30 Volt, Gleichrichterdioden je nach Typ 50 bis 1000 Volt. Die zulässige Sperrspannung liegt bei Leuchtdioden üblicherweise zwischen 5 und 10 Volt. Durch die Parallelschaltung mit orangefarbigen LED wurden meine bauen LED mit höchstens drei Volt in Sperrrichtung betrieben und starben trotzdem. Anscheinend hatte ich eine schlechte Charge erwischt.
3. Linienausgänge Nach einem versehentlichen Kurzschluss am Linienausgang brannte nicht die zugehörige Feinsicherung, sondern ein Widerstand durch, der eigentlich als Shunt zur Strommessung dienen sollte. (Das Messgerät hat zum Glück eine Schutzbeschaltung!) Inzwischen sind alle Shunts durch stärker belastbare Widerstände ersetzt.
4... Es gab ansonsten nur übliche Anfangsprobleme wie Messgerät verpolt, am Stufenschalter ein Draht am falschen Anschluss, am Zähler Schließ- statt Öffnerkontakt.
Die Zeitzentrale ist nun installiert und versorgt aktuell drei Nebenuhrlinien mit insgesamt 10 Nebenuhren.
Bei der Inbetriebnahme der NU-Linien wurde klar, dass meine Schaltung etwas unpraktisch ist. Mit ihr lassen sich zwar einzelne NU-Linien abschalten, aber die aktiven nur gemeinsam nachstellen. Als kleine Erleichterung plane ich nun eine Erweiterung mit drei Kontroll-Nebenuhren in einem externen Gehäuse.
Bis auf die NU mit Kalender sind die geplanten NU bereits vorhanden.
Gibt es hier noch "Telefoner", die diese Klemmkästen kennen?
Ich habe kürzlich in einer Ruine (wird in einem anderen Thread gezeigt) solche unbenutzten Klemmkästen gefunden. Sie eignen sich wunderbar für Signalkabel.
Ganz ehrlich? Ich hätte auch die Torx genommen: die hab ich da und man verwüstet nicht das Umfeld, wenn man abrutscht (was ja bei Torx auch schlecht geht).
Danke für den Link: sehr interessant für Spezialfälle. Ist mir neu, dass es sowas überhaupt gibt!
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28.04.2021 13:23 (zuletzt bearbeitet: 28.04.2021 14:45)
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