ich habe heute bei einem Trödelmarktbesuch ein Zifferblatt von einer Sonnenuhr erstanden. Material Messing oder Bronce und recht schwer. Durchmesser 20cm und 5mm Materialstärke. Es befinden sich drei Bohrungen in dem Blatt im Zentrum und oben mit 4mm und eine unten mit 6mm Durchmesser, da war wohl das fehlende Teil befestigt. Jetzt meine Frage, wie hat das Teil ausgesehen und wie groß müsste es werden um die Zeit auch richtig anzuzeigen?
Es dürfte sich um eine Horizontaluhr handeln. Der fehlende Gnomon richtet sich nach der örtlichen Breite wo die Uhr aufgestellt war, die man anhand der Stundenmarkierung mittels eines Sonnenuhren - Konstruktionsprogramms herausfinden kann.
So müßte das aussehen.
Gast
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Horizontaluhr.jpg
wenn ich so ein Teil auf dem Trödelmarkt finde dann baue ich in Gedanken schon mal die fehlenden Teile dran, beize die alte Farbe ab und poliere das Matall auf Hochglanz. Für das wichtige Teil das da fehlt, also mal ehrlich Rolf, dafür haben wir doch dich als führende Autorität in dieser Sparte..
Ich vermute mal als Sonnenuhrennixwisser das die beiden 4mm Löcher zum befestigen des Gnomons sind und das 6mm Loch zur Befestigung der Sonnenuhr an der Wand gedacht ist, lasse mich aber gerne belehren.
Das Teil wird nicht an die Wand genagelt sondern horizontal aufgestellt. Ich will kurz erläutern warum. Die Sonne wandert von Osten nach Westen wo sie dann untergeht. Mittags steht sie an der höchsten Stelle, wirft da also den Schatten eines gedachten Gnomons einer Vertikaluhr senkrecht nach unten. Wenn man dein Zifferblatt um 180° dreht sieht das folgendermaßen aus:
Jetzt könnte bei der 0, welche 12 Uhr darstellen soll, bei darüber angebrachtem Gnomon tatsächlich ein Schatten entstehen.
Die Sache hat nur einen kleinen Schönheitsfehler, grins. Die Zahlen stehen spiegelbildlich verkehrt für eine Vertikaluhr. Wenn Du dir das von mir gedrehte Zifferblatt anschaust kommt die morgendliche Sonne von rechts. Folglich muß die zweite Zahl von oben auf der linken Seite des Zifferblatts die VII sein, die nächste dann die VIII und so weiter bis 0. Nachmittags kommt dann die Sonne von der linken Seite, sodaß rechts nach der I die II folgt usw.
Also fällt dieses Zifferblatt als Vertikaluhr aus und ist folglich eine Horizontaluhr. Wenn Du nun den Gang der Sonne auf das Zifferblat überträgst, immer natürlich mit der gedachten Schattenwerfung des fehlenden Gnomons, wirst Du feststellen das dann die Zahlen auf dem Zifferblatt stimmig sind und einen Sinn machen.
Also muß man nun anhand der Stundenmarkierungen auf die örtliche Breite schließen um den Winkel des Gnomons berechnen zu können.
Gast
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Zifferblatt.jpg
Meine Überlegung war, wenn das Blatt so an der Wand hängen würde wie dargestellt also 180° gedreht dann kommt die Sonne von oben genau in die Mitte auf die 12. Aber stimmt dann noch Osten und Westen?
Wie gesagt, keine Ahnung von Sonnenuhren desshalb meine Anfrage.
Werde mich übers Wochenende etwas schlau machen, der oder das Gnomon gibt es ja auch in tausend Variationen, ansonsten vertraue ich deiner Aussage.
Habs gerade getestet, der Hinweis erscheint bei mir nicht. Das Foto habe ich heut Nachmittag mit meiner Digicam geschossen und es liegt auf meinem Rechner als Datei Zwischenablage044.jpg.
Zitat von AsurMeine Überlegung war, wenn das Blatt so an der Wand hängen würde wie dargestellt also 180° gedreht dann kommt die Sonne von oben genau in die Mitte auf die 12. Aber stimmt dann noch Osten und Westen?
Wie gesagt, keine Ahnung von Sonnenuhren desshalb meine Anfrage.
Werde mich übers Wochenende etwas schlau machen, der oder das Gnomon gibt es ja auch in tausend Variationen, ansonsten vertraue ich deiner Aussage.
Wolfgang, dann müßte der Gnomon ja über dem Zifferblatt angebracht werden, und wohin fällt dann der Schatten morgens oder abends? Er würde garnicht im Zifferblatt erscheinen.
Ich stimme Rolf in seiner Einschätzung zu, dass es eine Horizontaluhr ist. Der Fußpunkt des Gnomons liegt im Schnittpunkt der verlängerten Stundenlinien. Die Uhr zeigt wahrscheinlich Wahre Ortszeit an und war genau nach Süden ausgerichtet.
Über einen Punkt stolpere ich allerdings noch. Wenn der Gnomon wie von Rolf vorgeschlagen aussieht, dann müsste die "12" auf der Skala 2x im Abstand der Gnomondicke vorkommen, weil der Schatten um 12 von beiden Gnomonkanten gleichzeitig geworfen wird.
Auf dem vorliegenden Zifferblatt fehlt aber um 12 eine 1/4 Stunde. Also genau das Gegenteil. Da kann ich mir nur den Reim drauf machen, dass es sich um einen "negativen" Gnomon handelte. Also dass der dreieckige Gnomon aus Rolfs Foto als Lücke aus einer größeren Platte ausgeschnitten war. Sehr ungewöhnlich, oder eine granaten Fehlkonstruktion.
Noch eine Idee die mir gerade ungefiltert durch den Sinn geht. Vertikaluhr für die Südhalbkugel? Löst aber das 12 Uhr Problem auch nicht.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Grins, das war jetzt keine Einschätzung sondern das vorliegende Zifferblatt gehört mit Sicherheit zu einer Horizontaluhr. Diese Uhren sind immer genau in den Meridian nach Süden ausgerichtet.
Mit der Ungenauigkeit bei 12 Uhr hast Du recht. Diese Feinheit wird bei den meißten Sonnenuhren nicht berücksichtigt die mit diesen aufgesetzten Gnomonen aus stärkerem Material konstruiert sind. Richtig ist eine Teilung des Zifferblattes um diese Materialstärke. Allerdings sind diese Sonnenuhrenarten ja keine Minutenuhren weshalb man dieses eigentlich richtigere Konstruktionsprinzip der Zifferblattteilung vernachlässigt. Ich selber habe nur wenige Uhren dieses Typs gesehen die korrekt konstruiert und gebaut wurden. Bei Klappsonnenuhren mit dünnem Faden als Gnomon, oder bei Äquatorialuhren taucht dieses Problem garnicht auf.
Das von mir eingestellte Foto zeigt eine zweihundert Jahre alte englische Gartensonnenuhr aus einer beendeten Ebay - Auktion.
Damit Du dich nicht groß suchen und dich mit oft kompliziert dargestellten Rechnereien herumschlagen mußt zeig ich dir wie Du den fehlenden Gnomon einfach selbst herstellen kannst. Wichtig ist der Winkel a für den Breitengrad deines Standortes. Der muß eingehalten werden. Wie Du dann die restliche Form gestaltest ist dir überlassen. Den Breitengrad kannst Du ganz einfach herausfinden wenn Du bei Google Earth Straße und Stadt eingibst und dann mit der Maus auf dein Haus zeigst. Unten am Rand wird dann Breiten - und Längengrad angegeben.
Für Interessierte hier mal ein Beispiel einer präzisen Horizontal - Minutensonnenuhr mit selbstspannender Fadeneinrichtung.
Gast
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Asur-Zifferblatt.jpg
Minuten---Horizontaluhr.j
ich bin nach einigem nachdenken trotzdem der Meinung, es könnte genau so gut eine Vertikaluhr für die Südhalbkugel sein.
Das Problem bei der 12 besteht aber immer noch und lässt sich meines Erachtens nicht durch eine vereinfachte Konstruktion erklären. Es fehlt nämlich definitiv eine 1/4 Stunde auf dem Ziffelblatt und das passt nicht mal zu einem Fadengnomon. Der negativ ausgeschnitte Gnomon mit 1/4h Dicke würde hier funktionieren, aber dafür wieder bei 6 und bei 18 Uhr versagen.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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03.03.2012 16:37
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das die beiden 4mm Löcher zum befestigen des Gnomons sind und das 6mm Loch zur Befestigung der Sonnenuhr an der Wand gedacht ist, lasse mich aber gerne belehren.
