Zitat von Astrolabman könnte mikromeisters Idee umsetzen, wobei mir nicht ganz klar ist wie er das meint. Wenn ich den "Rahmen" des Gnomons ins Zifferblatt stelle, trifft die Sonne um Zwölf Uhr auf diesen Rahmen und wirft den Schatten. Wie dem auch sei, man hätte aber trotzdem eine Sonnenuhr die von der Zifferblattkonstruktion her schlichtweg falsch ist.
Im Anhang habe ich mal schnell meinen "Negativgnomon" gezeichnet. Abgelesen wird wie immer die Licht Schattengrenze der schrägen Kante. Damit springt die Anzeige im Zenitdurchgang um Gnomonstärke zurück statt vor, weil nicht wie bei einem normalen Gnomon die sonnenabgewandte Kante zählt sondern die sonnenzugewandte. Die 12 kann in diesem Fall wie auf Asurs Beispiel nicht explizit markiert werden, ist aber natürlich trotzdem am komplett fehlenden Schatten ablesbar. Dieser Gnomon passt etwa zum vorgestellten Zifferblatt.
Der Fehler ist allerdings nicht komplett weg sondern auf 6 und 18 Uhr verlagert, wo er aber nicht mehr so störend wirkt. Das ist bei einem üblichen Gnomon aber auch nicht anders.
Um Missverständnissen bei Asur vorzubeugen noch ein Hinweis: Egal wie der Gnomon aussieht, dieser Uhrtyp wird immer nur Wahre Ortszeit (WOZ) anzeigen, die je nach Standort in der Zeitzone und Datum schon mal deutlich mehr als eine halbe Stunde von unserer auf üblichen Uhren angezeigten Gemittelten Zonenzeit (MEZ) abweichen kann.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Ich habe jetzt verstanden wie Du das meinst. Gilt aber nur beim Sonnenstand vor oder nach dem Zenit. Im Zenit wird ja ein Schattenstreifen gleich der Materialstärke erzeugt, wie beim normalen Gnomon.
Vielleicht kannst Du deine Zeichnung zum besseren Verständnis dahingehend erneuern. Mir fehlt da im Moment etwas die Zeit.
Grins, ja dem Ingenieur ist nichts zu schwör. WZBW
Wenn der normale Gnomon richtig ausgeführt wird, nämlich bei stärkerem Material spitz zulaufend, treten bei sechs oder achtzehn Uhr keine Probleme auf.
Wäre tatsächlich für dieses fehlkonstruierte Zifferblatt eine Lösung - ich an Wolfgangs Stelle würde aber die Idee seiner Frau umsetzen und das Zifferblatt als Topfuntersetzer nutzen.
Zitat von AsurWie gesagt, so sind sie eben die besseren Hälften. Noch so ein Zitat zum schmunzeln, " Immer noch besser das Haus voller Uhren als ein Motorrad im Wohnzimmer ". Verstehe nicht was man gegen ein Motorrad im Wohnzimmer haben kann.
Ich kenne jemanden der im Wohnzuimmer im Kofferraum seines Vaters altem Benz sitzt
Zitat von AstrolabIch habe jetzt verstanden wie Du das meinst. Gilt aber nur beim Sonnenstand vor oder nach dem Zenit. Im Zenit wird ja ein Schattenstreifen gleich der Materialstärke erzeugt, wie beim normalen Gnomon.
Wie gesagt, 12 Uhr kann nicht als Zahl angetragen sein, weil die Skala da scheinbar eine Lücke hat. Aber 60 min nach 11 und 60 min vor 1 gibt es, was man beides ablesen kann und ja wohl exakt 12 Uhr entspricht.
Meine Zeichnung ist glaube ich korrekt. Wäre das Zifferblatt akkurat gezeichnet, würde die Uhr mit diesem Gnomon von 6 bis 18 Uhr fehlerfrei funktionieren. Dass sich die Stundenlinien nicht im Gnomonfuss schneiden ist nicht so schlimm, wenn man die Zeit nur auf dem Skalenring abliest. Der Fusspunkt muss nur wenigstens im Schnittpunkt von 6, 12 und 18 Uhr stehen und diese 6h Abschnitte jeweils 90° betragen.
Topfuntersetzer finde ich trotzdem eine gute Idee.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Puh.... Obwohl ich eigentlich jetzt keine Zeit habe nahm ich sie mir und wollte es genau wissen.
Ich habe dazu mikromeisters Zeichnung zugrunde gelegt und sie mit den Schattenwürfen die bei diesem Gnomon entstehen würden vervollständigt, wobei die Perspektiven natürlich überzogen sind und der hintere Schattenwurf des ausgefransten Gnomonmaterials der Einfachheit halber als Kreis dargestellt ist.
Was passiert also bei diesem "Negativgnomon" vor 12 Uhr und danach?
Vormittags wandert der an der sonnenzugewandten Kante des Gnomons auf der rechten Seite entstehende Schatten, grün dargestellt, langsam auf die 0=12 zu, bis er bei 7,5 vor 0=12, bei einer Materialstärke von 15 Minuten, zu dem schwarz dargestellten Streifen (Schatten) wird, wenn die Sonne genau im Zenit steht. Dieser Streifen (Schatten) reicht dann in der Nachmittagshälfte des Zifferblatts bis 7,5 nach 0=12. In diesem kurzen Augenblick des Zenitdurchgangs zeigt die Mitte dieses schwarzen Streifens(Schatten) Zwölf Uhr an, an der Stelle wo diese Markierung auf dem Zifferblatt fehlt. Die Sonne wandert weiter und es entsteht an der Sonne zugewandten Kante des Gnomons, diesmal auf der linken Seite, der blau dargestellte Schatten, der nun von 7,5 nach 0=12, weiter wandert.
Das ist es was sich von viertel vor Zwölf bis viertel nach Zwölf im Original abspielen würde, wenn man mal die restliche zeit, die ja klar ist, außer acht läßt.
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Gnomon-3.jpg
ich stehe auf dem Schlauch. Ist dein Bild nicht verkehrt herum gezeichnet? Vormittag und Nachmittag vertauscht? Der Betrachter steht im Norden oder? Der Schattenstab muss doch bei uns immer nach Norden zeigen.
Ich glaube unser Missverständnis beruht darauf, dass du von einer nicht vorhandenen 12 aus zählst. Wenn man diese Uhr verstehen will, muss man vormittags so lange wie möglich von der 11 aus weiterrechnen (bis 11 Uhr 60 ) und nachmittags sofort von der 1 aus zählen. (ab 60 min vor 1)f102t1276p9429n2_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der selbe Strich, der am Vormittag betrachtet 11.60 Uhr vulgo 12 ist, stellt einen Augenblick später 12.15 Uhr dar und 11.45 Uhr wird zur neuen 12. Ich habe die Vormittags und Nachmittagsstrahlen mal grob eingezeichnet. Der weisse Strich ist der Gnomon von oben mit seinen 15min Dicke.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Ja, ich habe in der Zeichnung tatsächlich Vormittag und Nachmittag vertauscht, ändert aber nichts an dem Schattengang bei diesem Gnomon. Die Sonne zeigt auf die um den Greitengrad geneigte Kante des Gnomons.
Der Schatten wandert, wenn Du so willst von elf Uhr bis 11 Uhr 52 Minuten 30 Sekunden. Ab da ist die Gnomonmaterialstärke von 15 Minuten zu sehen, die also als Schatten von 11 Uhr 52 Minuten 30 Sekunden bis 12 Uhr 7 Minuten 30 Sekunden reicht, für den kurzen Moment wo der Gnomon im Zenit steht. Und da ist dann auch 12 Uhr. Wenn man diesen 15 Minutenschatten halbiert, könnte man da auf dem Zifferblatt den fehlenden Strich bei 0=12 Uhr machen. Ab da ist dann die Schattenkante der anderen Gnomonkante zu erkennen die von 12 Uhr 7 Minuten 30 Sekunden aus weiterwandert.
Hallo Rolf und Mikromeister, ihr macht euch ja richtig Arbeit mit dem Zifferblatt. Da dieses Blatt nicht korrekt eingeteilt ist werde ich mir ein besseres suchen, diesmal hoffentlich mit passendem Gnomon. Wenn jetzt der Frühling kommt hätte ich doch gerne eine funktionsfähige Sonnenuhr auf der Terrasse und einen Topfuntersetzer in Form eines Sonnenuhrenzifferblattes hat auch nicht jeder.
Du denkst immer noch an ein ideales Zifferblatt das durch die Gnomondicke in der Mitte einen Fehler bekommt. Üblicherweise würde man wie du richtig sagst das Zifferblatt teilen und um Gnomondicke auseinanderziehen.
Hier ist das Zifferblatt dagegen geteilt und um Gnomondicke zusammengeschoben, dass sich ein Überlapp von 15min ergibt.
Dadurch dass das Licht nicht über den Gnomon drüberscheint sondern drunter durch kann doch die Licht Schattengrenze auch unter dem Gnomon durchwandern bevor sie auf die andere Seite springt und dann nochmal drunter durchwandert. Die Uhr hat keine Zeitlücke von 15 min um die Zwölf sondern die 15 min werden 2x durchlaufen weil mal die eine mal die andere Gnomonkante abgelesen wird.
Säge als Gedankenexperiment die halbe Uhr so ab dass der Gnomon noch komplett stehen bleibt. Jetzt lass die Sonne von der abgesägten Seite aus unter dem Gnomon durchscheinen und zum Zenit wandern. Du kannst die 12 jetzt sauber in 4 Strichen Abstand zu letzten Stunde antragen und ablesen. Z.B. rote Linie auf meinem Bild.
Genau das gleiche kannst du mit der anderen Seite veranstalten und 12 Uhr ablesen. Blaue Linie.
Voila. In Wirklichkeit ist es nicht anders, nur dass man geistig sägen sollte.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Zitat von AsurHallo Rolf und Mikromeister, ihr macht euch ja richtig Arbeit mit dem Zifferblatt. Da dieses Blatt nicht korrekt eingeteilt ist werde ich mir ein besseres suchen, diesmal hoffentlich mit passendem Gnomon. Wenn jetzt der Frühling kommt hätte ich doch gerne eine funktionsfähige Sonnenuhr auf der Terrasse und einen Topfuntersetzer in Form eines Sonneuhrenzifferblattes hat auch nicht jeder.
Gruß Wolfgang
Wolfgang nimm einfach eine kleine Äqutorialuhr in Armillarsphärenform. Die werden auch preiswert angeboten und sind in der Regel genauer, weil die mit einer 15° Teilung auskommen. Das ist die Zifferblattkonstruktion von der alle anderen abgeleitet sind.
Wir drehen uns im Kreis und kommen von Hölzchen auf Stöckchen.
Wenn Du es nicht glaubst das der Schattenlauf so ist wie ich es gerade vorher beschrieben habe bau dir das Teil und probiers aus. Natürlich bleibt der Schatten, der durch die Materialstärke im Zenit entsteht, nicht 15 Minuten stehen, sondern nur den Bruchteil einer Sekunde des Zenitdurchgangs - nur der Schatten ist nicht weg zu diskutieren. Der Sonnenstrahl kann nicht im Zenit stehend das hintere Material des Negativgnomons ignorieren, also da keinen Schatten werfen. Außer man würde das hintere Material, welches ja den Gnomon erst bildet wegnehmen. Nur dann wäre gar kein Gnomon mehr da.
Also lassen wir es dabei bewenden. Da hat wohl jeder eine andere Vorstellung von dem was physikalisch möglich ist. Ich beschäftige mich jetzt seit dem 20 Lebensjahr mit diesen Geräten und hab schon so ziemlich alles gesehen was machbar ist. Wenn Du mir an einem real exestierenden Instrument das Gegenteil beweisen kannst - lasse ich mich gerne bekehren.
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05.03.2012 21:05
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