Na, auf der Südhalbkugel werden die Sonnenuhren nach Norden ausgerichtet. Der Schatten wandert da entgegengesetzt zu dem auf der nördlichen Halbkugel, was eine Vertauschung der Zahlen für Vormittags - und Nachmittagsstunden vorraussetzt. Die tägliche Bahn der Sonne mit ihren Höhenunterschieden ist aber identisch mit der auf der nördlichen Halbkugel. Also auch auf der südlichen Halbkugel müßte bei unserem Zifferblatt, obwohl da die Zahlen in der richtigen Reihenfolge für eine Vertikaluhr wären, der Gnomon oberhalb des Zifferblatts angebracht sein um bei 12 Uhr einen Schatten zu werfen, und bei den Vormittag - und Nachmittagstunden wäre der Schattenwurf außerhalb des Zifferblattes.(falsch) Bei dem Problem bei 12 Uhr stimme ich dir zu das es einfach Fehlkonstruktionen sind wenn die Stärke des Gnomons nicht berücksichtigt wird. Würde aber bedeuten das man 90% der vorhandenen Sonnenuhren wegschmeißen könnte, grins.
Hinweis: Obwohl ich es im nachfolgenden Kommentar richtig gestellt habe, will ich trotzdem hier die Textstelle rot markieren die Aufgrund eines gedanklichen Lapsus meinerseits schlicht falsch ist, damit der Leser beim schnellen Überfliegen des Textes nicht bei seiner Beschäftigung mit Sonnenuhren von falschen Vorrausetzungen ausgeht. Bei der jahrzehntelangen Beschäftigung mit den Astronomischen Instrumenten unserer Breitengrade blieben naturgemäß die Besonderheiten der Instrumente für die südlichen Breitengrade etwas außen vor.
Muß mich korrigieren. Da lag jetzt ein Denkfehler von mir vor weil ich kurz vorher die Konstruktion auf eine Horizontaluhr hin überprüft hatte. Gedanklich stand das Zifferblatt immer noch auf dem Kopf, grins.
Mikromeister hat vollkommen recht, als Vertikaluhr für die südliche Halbkugel würde das Zifferblatt funktionieren.
Auf dem nachfolgenden Bild ist die korrekte Zifferblattkonstruktion durch Teilung und Auseinanderziehen derselben um die Gnomonstärke zu sehen.
Copyright by René R. J. Rohr
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
richtige-Zifferbl.-Konstr
beeindruckend dieses geballte Fachwissen. Mir raucht schon der Kopf vom vielen Lesen über dieses überaus interessante Thema. Der Breitengrad ist 49.6167°. Ich werde mal einwenig mit unterschiedlichen Gnomon Formen experimentieren. Die Gnomonstärke kann ich aus den Maßen der Teilung des Zifferblattes ableiten, wenn ich alles richtig verstanden habe? Wenn ich gedanklich auf dem falschen Weg bin dann bitte ich euch um eine Berichtigung.
beeindruckend dieses geballte Fachwissen. Mir raucht schon der Kopf vom vielen Lesen über dieses überaus interessante Thema. Der Breitengrad ist 49.6167°. Ich werde mal einwenig mit unterschiedlichen Gnomon Formen experimentieren. Die Gnomonstärke kann ich aus den Maßen der Teilung des Zifferblattes ableiten, wenn ich alles richtig verstanden habe? Wenn ich gedanklich auf dem falschen Weg bin dann bitte ich euch um eine Berichtigung.
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Wie mikromeister richtig geschrieben hat ist die Zifferblattkonstruktion bei der 0 = 12 falsch. Die Gnomonstärke würde sich nur dann aus dem Zifferblatt ergeben wenn es korrekt konstruiert wäre, so wie auf dem letzten Bild der Messinguhr zu sehen, wo die Gnomonstärke berücksichtigt wurde. Mach den Fuß des Gnomons einfach so stark das er die Haltebohrungen verdeckt, achte aber auf den Winkel des Breitengrades. Ausrichten mußt Du das Zifferblatt allerdings waagerecht als Horizontaluhr, als Vertikaluhr würde sie tatsächlich nur auf der südlichen Halbkugel funktionieren, außer man ignoriert die Stundenzahlen.
Der Hintergrund für diese materialstarken Gnomone bei Gartenuhren ist die gewollte Robustheit gegen äußere Einflüsse. Spielt z.B. ein Kind im Garten mit dem Ball und dieser knallt dabei gegen einen zu dünn ausgelegten Gnomon, würde dieser schnell abbrechen.
Da hat mir dieser Gauner auf dem Trödel doch tatsächlich für zwei Euro eine Fehlkonstrucktion angedreht.
Ich werde morgen ein Gnomon anfertigen und testen, eventuell bau ich noch eins für die Urlaubszeit. In welche Himmelsrichtung muss die Uhr ausgerichtet werden?
Zitat von AsurDa hat mir dieser Gauner auf dem Trödel doch tatsächlich für zwei Euro eine Fehlkonstrucktion angedreht.
Ich werde morgen ein Gnomon anfertigen und testen, eventuell bau ich noch eins für die Urlaubszeit. In welche Himmelsrichtung muss die Uhr ausgerichtet werden?
Da bist Du doch schon alleine vom Materialwert auf der sicheren Seite.
Die Mittellinie von der 0 her über Gnomon genau 180° Süd. Also, die 0 zeigt nach Norden.
Je dicker der Gnomon wird, umso größer ist der Fehler auf dieser Uhr. Da sind wir uns ja einig. Das schlimme ist aber, dass selbst mit einem ideal dünnen Schattenwerfer die Uhr von 7,5 min vor Zwölf bis 7,5 min nach Zwölf einen Zeitsprung macht, weil einfach 15 min der Skala fehlen. Ist der Schattenwerfer so dick wie der Teilungsabstand der kleinen Striche (15 min.) springt sie sogar eine 1/2 h. Das fände ich auch für eine Gartensonnenuhr nicht akzeptabel.
Wie schon weiter oben gesagt, lässt sich das Problem beheben, wenn man einen "negativen" Gnomon von 15 Minuten Dicke baut. Also nicht den ausgesägten Gnomon auf die Uhr stellen, sondern das Blech aussenrum, das beim Sägen übrigbleibt. Da wird dann nicht die Schattenkante sondern die Lichtkante abgelesen, und die macht um 12 Uhr einen 15 min. Sprung in der Zeitanzeige zurück und kompensiert so die fehlenden 15 min auf dem Zifferblatt.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Es ist schade das Wolfgang beim Kauf seiner wahrscheinlich ersten "Sonnenuhr" an solch ein übles Machwerk geraten ist. Da besteht dann immer die Gefahr, wenn man die Unzulänglichkeiten und fehlerhaften Ausführungen bei solchen "Instrumenten" erkennt, das aus Frust ein Interessent für dieses Thema verloren geht.
Also Wolfgang, man könnte mikromeisters Idee umsetzen, wobei mir nicht ganz klar ist wie er das meint. Wenn ich den "Rahmen" des Gnomons ins Zifferblatt stelle, trifft die Sonne um Zwölf Uhr auf diesen Rahmen und wirft den Schatten. Wie dem auch sei, man hätte aber trotzdem eine Sonnenuhr die von der Zifferblattkonstruktion her schlichtweg falsch ist. Wenn man sich in den Gartencentern umschaut findet man solche Machwerke zu Hauf, die meißt nur dem Bedürfnis der Kunden nach einem dekorativen Gegenstand entsprechen, wo die genaue Zeitanzeige Nebensache ist.
Ich vermute das der Verkäufer dieses "Zifferblatts" auf dem Trödel dieses erkannt hatte und den Gnomon abgeschraubt hat um sich sein eigenes Zifferblatt herzustellen.
Ich an deiner Stelle würde keinen Gedanken mehr für dieses Machwerk verschwenden und es dahin bringen wo es hingehört, zum Altmetallhändler. Und dann im Net nachschauen. Es gibt da etliche Seiten wo man sich fertige Zifferblätter für Wand - und Horizontaluhren herunterladen kann, die man selber noch nach Bedarf ausschmücken und verschönern kann. Wobei es beim Gnomon für Horizontaluhren ankommt hast Du gesehen, bei Vertikaluhren besteht der Winkel in der Regel nur aus einem dünnen Stab.
Um was für einen Müll es sich bei diesem Zifferblatt handelt sieht man wenn man die Stundenmarkierungen verlängert.
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Asur-2.jpg
trotz allem sind die Sonnenuhren ein faszinierendes Thema. Meine bessere Hälfte liest ja sehr selten mit im Forum aber den letzten Beitrag von Rolf hat sie gelesen, ihr Kommentar dazu, "dann kann man deine Sonnenuhr doch als Topfuntersetzer benutzen". Ja so sind Sie, die besseren Hälften.
trotz allem sind die Sonnenuhren ein faszinierendes Thema. Meine bessere Hälfte liest ja sehr selten mit im Forum aber den letzten Beitrag von Rolf hat sie gelesen, ihr Kommentar dazu, "dann kann man deine Sonnenuhr doch als Topfuntersetzer benutzen". Ja so sind Sie, die besseren Hälften.
Ich bleibe aber dran, an den Sonnenuhren.
Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Finde ich schön das dich die Sache nicht so sehr tangiert und Du bei dem Thema bleibst.
Schöne Grüße an deine Frau: Verblüffende Alternative, aber genial.
Wie gesagt, so sind sie eben die besseren Hälften. Noch so ein Zitat zum schmunzeln, " Immer noch besser das Haus voller Uhren als ein Motorrad im Wohnzimmer ". Verstehe nicht was man gegen ein Motorrad im Wohnzimmer haben kann.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
04.03.2012 14:33 (zuletzt bearbeitet: 04.03.2012 16:27)
Antworten
Da bist Du doch schon alleine vom Materialwert auf der sicheren Seite.
Ja so sind Sie, die besseren Hälften.
.