ich konnte vor einiger Zeit diese Wiener Uhr günstig erwerben. Wie Ihr auf den nachfolgenden 4 Bildern sehen könnt, besteht hier Restaurationsbedarf (Uhrwerk reinigen, Gehäuse instandsetzen usw.). Dies möchte ich in nächster Zeit in Angriff nehmen und werde dann auch berichten.
Bild 1 - Wiener Uhr bei Erhalt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Bild 2 - Wiener Uhr bei Erhalt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Bid 3 - Wiener Uhr bei Erhalt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Bild 4 - Wiener Uhr bei Erhalt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich hätte hierzu zwei Fragen an Euch:
1. Wie ist diese Uhr zeitlich einzuordnen? 2. Auf Bild 3 ist zu sehen, daß die Uhr mit einer Glocke ausgestattet ist, die an einem querliegenden Eisenteil befestigt ist. Meine Frage: ist die Befestigung der Glocke an diesem Eisenteil in dieser Form original oder im nachhinein eingebaut? Ich kenne bei den Wiener Uhren mit Viertelstundenschlag eigentlich nur die zwei Gongfedern mit Halterung, wie auf dem Bild hier zu sehen ist $_57.JPG16.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie schon gesagt, ich weiß es nicht und eventuell könnte mir Jemand im Forum hierzu mehr sagen.
Solche Wiener Hausherrenuhren waren meines Wissens eher für den einfachen Kunden gemacht und deshalb teilweise etwas überladen aufgebaut. Außerdem folgen sie im Aufbau weniger bis keinen festen Regeln wie Portaluhren. Deshalb ist eine zeitliche Einordnung schwierig. Du musst halt intensive im Netz forschen, dort finden sich einige ähnliche Typen. In deinem Fall gehe ich davon aus, das diese Uhr schon einige Reparaturen (und Umgestaltungen?) erlebt hat, nicht immer ganz professionell (Kreuzschlitzschrauben). Auch sehen nicht alle Applikationen massiv aus. Geprägte deuten eher auf neueres Datum. Der Einbau der Glocke wirkt sehr rustikal und nachträglich gemacht (fehlende Farbe, unnütze Löcher im Träger, schludrige Montage). Das Werk ist kaum erkennbar und deshalb kann ich gar nichts dazu sagen.
danke für Deine Antwort. Du hast vollkommen recht, daß an der Uhr schon einige Male herumgepfuscht wurde, wie z.B. von Dir erwähnt die Befestigung mit Kreuzschitzschrauben; auch wurde in der Türe auf der Rückseite ein rundes Loch herausgeschnitten und ein dünner Stoff davorgespannt, warum?; auch fehlen die typischen Füßchen an der Uhr usw. All diese Sachen werde ich bei der Restauration auch berücksichtigen.
Was mir und auch Dir aufgefallen ist, ist dieses potthäßliche Eisenteil, an dem die Glocke befestigt ist. Vor einer Restauration wäre es für mich daher schon wichtig zu wissen, ob solche Befestigungen damals wirklich schon verbaut wurden. Ich persönlich tendiere allerdings dazu, die typische Halterung mit zwei Gongfedern einzubauen (siehe Bild in meinem ersten Beitrag). Eventuell können mir hier die Freunde von Wiener Uhren noch mehr dazu sagen.
Servus Norbert, die Glocke ist ziemlich sicher falsch. Bei allen die ich bisher gesehen habe waren Gongfedern verbaut. Rein vom Gehäusestil her würde sie sehr gut in die Übergangszeit zwischen Empire und Biedermeier passen, so un 1800 rum aber dafür sind viel zu viele Messingverzierungen drauf. Das nächste was mir auffällt ist das runde Werk, die waren zu dieser Zeit meistens achteckig. Wie lange ist denn die Gangdauer? Die sollte eigentlich ein bisserl länger als ein Tag sein, keinesfalls eine ganze Woche. Aber um da genaueres sagen zu können müsste man das Werk auch genauer sehn (müsste z.B. feststehende Federhäuser haben). Könnte gut sein das das in Wirklichkeit eine stark verbastelte Mariage ist, schon alleine wegen der Kreuzschlitzschrauben, wer die da rein geschraubt hat hatte wirklich keine Ahnung.
vielen Dank für Deine ausführliche Einschätzung zu meiner Uhr. Ich weiß, daß Ihr im Bereich Wiener Uhren sehr viel Erfahrung habt. Wie Du schreibst, ist dieses Eisenteil mit Glocke dran, wie ich auch schon vermutet habe, nicht original und wird deshalb auch durch Gongfedern ersetzt. Manche Messingverzierungen wie z.B. die über den Säulen, wirken für mich irgendwie zu groß, die links und rechts daneben etwas zu klein. Was das Werk betrifft, kann ich Dir zur Gangdauer noch nichts sagen, weil ich es noch nicht probiert habe. Ich werde in den nächsten Tagen das Werk ausbauen und hier Fotos einstellen. Eventuell kann man dann das Alter der Uhr besser bestimmen.
Die Vorderansicht der Uhr ist eigentlich in recht gutem Zustand. Auch das Zifferblatt mit den Zeigern ist vermutlich original, bis auf die ausgebesserten Beschädigungen um die Aufzugslöcher. Bei der Rückseite sieht es etwas anders aus, denn wie schon geschrieben, hat so eine Pfeiffe ein rundes Loch an der Türe herausgesägt und einen dünnen Stoff davorgespannt (wie bei einem Lautsprecher).
Wenn ich Näheres weiß, melde ich mich hier wieder und vielen Dank für weitere Informationen.
ich habe heute das Uhrwerk ausgebaut und füge die Bilder dem Beitrag hinzu. Vielleicht kann Jemand anhand der Bilder eine genauere Aussage zum Alter der Uhr bzw. des Uhrwerkes machen. Aufgrund der starken Verschmutzung ist auf jeden Fall eine Generalreinigung fällig. Nun die Bilder von der Vorder- und Rückseite des Werkes DSCF3102.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCF3104.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Zwei Sachen sind mir hierbei aufgefallen: am Auslösehebel des Stundenschlagwerkes oben links befindet sich ein kleiner runder Haken, der den Hebel anhebt. Auch das lange Eisenstäbchen, das von oben rechts auf dem Stundenschlagrechen aufliegt, kenne ich bisher bei den Wiener Werken so auch nicht. Auf der Rückseite des Werkes befinden sich zwei dünne Blattfedern, die irgendwo aufliegen.
Auf der Lynette ist ein sehr stark gewölbtes Glas angebracht DSCF3109.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) und auf der Rückseite befindet sich ein Schlagwerksabstellhebel und rechts daneben ein zweiter Hebel. Kennt Ihr dessen Funktion? DSCF3110.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Hier auch noch ein Bild der zwei derzeit befestigten Glocken, die m.E. nachträglich eingebaut wurden, anstatt der typischen Gongfedern. DSCF3113.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie schon geschrieben, die Vorderseite des Gehäuses ist ganz ok. Bei der Rückseite entweder die Türe ersetzen oder den runden Ausschnitt zumachen. Auch fehlt in der Mitte des Gehäuses ein Spiegelteil, das durch eine Holzplatte mit Verzierung ersetzt wurde (siehe meinen ersten Beitrag). DSCF3119.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Auf jeden Fall steckt hier eine Menge Arbeit drinnen, aber letztendlich ist es mein Hobby und macht auch Spaß.
Hallo Norbert, Ein schönes altes Werk hast du da. Ich würde es auf um oder vor 1850 schätzen, da vieles sehr handgemacht wirkt. Vor dem Zerlegen solltest du die Abläufe genau studieren, sie dürften nicht ganz einfach sein. Nach meiner Einschätzung schlägt erst das 4/4 Werk, nachdem es vom Gehwerk ausgelöst wurde. Anstatt dem 4. Viertel wird das Stundenschlagwerk ausgelöst, das am Ende das 4/4 Schlagwerk zurücksetzt. Dazu dürfte der Hacken und der lange Hebel dienen. Also eine Art Kreisprozess.
Platz für die Montage von Wiener Doppeltonfedern kann ich nicht finden, die Glocke war ev. original, aber ev. anders montiert.
das Uhrwerk ist ein typisches Wiener Werk mit 4/4 Schlag um 1810-1820.??? Es schlägt zuerst die Viertel Stunden und danach die Vergangenen Stunden usw. Diese Werke sind nahezu fast alle baugleich, ob rund oder achteckig. (siehe mein früherer Beitrag von Johann Schiestl) Wiener Biedermeier Uhr mit 4/4 Schlag und Repetition sowie Datum komplett revidiert.
Der halbrunde Haken gibt den Rechen für den Stundenschlag frei, und der lange Draht ist nur für die Handauslösung mit einer Schnur gedacht. An der Rückseite der Uhr wo die Metallstange mit den Glocken sitzt war früher mal eine Holzlatte verbaut, das sieht man an den Schwalbenschwanz Öffnungen am Holz. Ich habe das schon selbst bei einer ähnlichen Uhr gesehen, daran waren dann 2 Tonfedern angebracht.
danke für Deine Antwort. Das Zerlegen, Reinigen und wieder Zusammensetzen dieser Wiener Viertelstundenschlagwerke ist für mich jedes Mal wieder eine Herausforderung und deshalb mache ich vor dem Zerlegen auch immer Fotos, denn dann geht es viel leichter. Trotzdem hatte ich auch schon auch die Situation, daß ich ein zusammengebautes Werk ein oder zweimal wieder zerlegen mußte, weil die Stellung der Zahnräder nicht gestimmt hat. Auch die Abstimmung des Viertelstundenrades und Stundenrades ist immer eine Fummelei. Auch wenn ich nur Hobbyschrauber bin, habe ich trotzdem all meine Werke gottseidank wieder zum einwandfreien Laufen gebracht; aber mit jedem Werk lernt man wieder Etwas dazu. Du hast recht, daß auf der Rückseite einmal solche Malteserkreuze verbaut waren, aber leider sind die nicht mehr vorhanden.
Hallo Hanspeter,
auch Dir herzlichen Dank für Deine Antwort. Obwohl das Werk aktuell noch sehr stark verschmutzt ist, läuft es noch recht gut und schägt die Viertelstunden und Stunden ganz korrekt, aber trotzdem muß es, um keinen Schaden zu nehmen, gereinigt werden.
Diesen halbrunden Haken zur Auslösung des Stundenschlages sowie den Metalldraht zur Handauslösung habe ich in der Form bei Wiener Werken noch nicht gesehen, sondern nur so:DSCF2256.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) vielleicht ein späteres Werk. In meinem Bild von Beitrag 6 sind auf der Werksrückseite zwei Blattfedern verbaut. Weiß Du, welche Funktion Diese haben? Im selben Beitrag ist auf der Rückseite der Lynette neben der Schlagwerksabstellung ein zweiter beweglicher Hebel zu sehen. Kennst Du eventuell Dessen Funktion?
Wenn ich Deine Ausührungen richtig deute, dann war anstatt der jetzigen Metallstange eine Holzlatte in derselben Form verbaut mit Gongfedern dran. Hast Du vielleicht hiervon ein Foto oder Skizze, damit ich es soweit als möglich dem Original gemäß ersetzen kann? Damit wäre mir sehr geholfen.
Zitat von nobby im Beitrag #9 In meinem Bild von Beitrag 6 sind auf der Werksrückseite zwei Blattfedern verbaut. Weiß Du, welche Funktion Diese haben?
Hallo Norbert, ich kann mich täuschen aber ich glaube ich hab das schon mal gesehen und das waren Federn die die beiden Schlaghämmer zusätzlich beschleunigen damit sie etwas härter zuschlagen als nur durch das Eigengewicht. Die beiden Hebel sind vermutlich die Schlagwerksabstellung und die Repetition.
Diese Uhr stammt vermutlich aus Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Außergewöhnlich sind die Hammerfedern, die normalerweise vertikal an der Innenseite der Platine angebracht sind. Bei diesem Werk sind sie außen an der Rückseite. So etwas habe ich selten gesehen. Leider fehlen die Stellungen, und man sieht das in der Vergangenheit schon stark herum gepfuscht worden ist. Die Kadratur ist auch ungewöhnlich. Ich vermute, das der lange Stift und der Haken etwas mit der Auslösung des Stundenschlagwerkes nach Ablauf der Viertel Stunde zu tun haben. Im meine, einen Stift am Stundenrechen zu sehen. Um die Funktion genau bestimmen zu können, müsste ich aber das Werk am Tisch haben. Bei diesem Werk ist einiges anders als man es gewohnt ist, da könnten die Glocken auch dazu passen.
Hallo Norbert, eine schöne Uhr, die Du da gefunden hast. Stilistisch wie auch vom Uhrwerk schätze ich sie auf 1830 ein, und es ist ganz sicher keine Wiener Uhr, sondern eine Pendeluhr, wie sie in Anlehnung an Wiener Uhren im deutschsprachigen Raum oft gebaut worden ist. Ich habe solche Uhren schon sehr oft gesehen und auch im Lauf der Jahre viele solcher Typen restauriert und gehandelt, deine ist ein absolut typischer Vertreter ihrer Gattung.
Ein paar Gedanken zu den Glocken: Ich bin eigentlich ganz sicher, dass diese Glocken in der Art original sind. Um für Einstellarbeiten ans Pendel von hinten heranzukommen, musste dieser Glockenträger leicht und schnell abnehmbar sein: die linke Schraube erfüllt genau diese Funktion: wenn man sie rausdreht, kann der gesamte Glockenträger mit einem Griff schnell herausgeschwenkt werden. Diese Lösung habe ich schon öfter bei ähnlichen Uhren gesehen. Das ist kein Loch für einen Schwalbenschwanz, sondern die Vertiefung zur Aufnahme des Trägers. Auch sieht der Träger selbst so aus wie er sollte, dickes geschmiedetes Eisen, zwei sehr schöne alte Glocken, und das Gewinde bzw. die Schraube sieht auch gut aus. Das Loch in der Tür ist sicher auch original, es ist einfach eine Schallöffnung, mit dünnem Stoff beklebt.
Sehr schön das stark gewölbte Glas in der Lünette. Auch dass die Lünette links angeschlagen ist, ist untypisch für Wiener Uhren, ich habe etliche deutsche Pendulen aus der Zeit, wo der Anschlag immer links ist, sowie 5 Wiener Uhren, wo der Anschlag rechts sitzt. Sicher nur ein Indiz, aber oft so beobachtet. Auch die Rändelung oder Ziselierung der Lünette ist viel gröber als typischerweise bei Wiener Modellen.
Die Front deiner Uhr zeigt die typischen gedrückten Messingblechappliken der Zeit, die mir so schon sehr oft begegnet sind, die sind original und stellen die billigere Variante von zigfach teureren gegossenen Bronzen dar. Sie wurden in großen Stückzahlen produziert, auch in Österreich, im MAK in Wien gibt es eine schöne Mustersammlung dieser Beschläge. Also alle Beschläge sind sicher original. Ich hab glaube ich sogar noch ein paar solcher identischer alter Appliken aus meiner aktiven Zeit.
Auch ist die gesamte Uhr ein wenig unproportioniert, das Uhrengehäuse oben zu groß im Verhältnis zum Unterbau, sowas war in der Donaumonarchie meist sehr viel eleganter und feiner proportioniert, da gibt es tausende Bilder von Portaluhren zu sehen im Netz.
Das Uhrwerk finde ich sehr fein, besonders die Kadratur ist wunderschön ausgeführt. Aber eben nicht typisch Österreichisch, sondern eher das Werk eines guten Uhrmachers, der irgendwo in der deutschen Provinz gearbeitet hat. Nach meiner Erfahrung waren Uhrwerke in Wien zu dieser Zeit sehr viel standardisierter, gerade die in Portaluhren verbauten quadratischen Werke dieser Zeit sind absolute Standardwerke, die von diesem Modell deiner Uhrwerks doch deutlich abweichen.
Insgesamt halte ich diese Uhr für eine in einer eher ländlichen Gegend entstandene Kommodenuhr, die kann beispielsweise aus Ostpreußen, aus Schlesien, aus Norddeutschland kommen, da waren solche Nachbauten nach modischen Vorbildern aus der Donaumonarchie häufiger zu finden.
So sehr ich die ganz feinen Wiener Uhren liebe, haben diese provinziellen Nachbauten doch ihren ganz besonderen Reiz und fast immer Werke von massiverer Qualität als ihre Wiener Vorbilder mit ihren dünnen Platinen....
vorab meinen ganz herzlichen an die Mitglieder, die auf meinen Beitrag geantwortet haben. Ich bin sehr froh über die zahlreichen Hinweise bezüglich Alter, Gehäuse, Herkunft und Uhrwerk - deshalb
Hallo Christian,
Mit Deiner Aussage hattest Du vollkommen recht, denn diese Federn drücken auf die Schlaghämmer und damit schlagen sie auch etwas stärker zu. Bei den Hebeln ist der obere zur Schlagwerkabstellung; beim zweiten Hebel bin ich mir über dessen Funktion noch nicht ganz sicher, da der untere Teil abgebrochen ist und fehlt. Vielleicht doch die Repetition, muß ich mir dann noch mal genauer ansehen.
Hallo Hermann,
was das Alter der Uhr anbelangt, sind wir uns vermutlich Alle darüber einig: Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts und somit doch auch schon recht alt. Das Anbringen der Hammerfedern auf der Rückseite kannte ich so bisher auch nicht. Eventuell liegt der Grund am runden Uhrwerk oder vielleicht auch eine Besonderheit des Uhrmachers? Die Stellungen hat bestimmt solch ein "Profi" einmal weggelassen, weil ihm wahrscheinlich das Einstellen der Spannung zuviel Arbeit war und sich dachte, die Uhr läuft so auch und leider gibt es bei solchen Werken auch immer wieder Pfuscher. Der lange Draht ist an der manuellen Schlagwerkauslösung für Viertelstunden und Stunden mit befestigt und hebt sich mit an, wenn Diese betätigt wird und kommt dann auf einem kleinen Stift am Stundenrechen wieder zum Liegen. Vielleicht hat "kioto" im Beitrag 7 mit seiner Vermutung recht. Im Prinzip greift der Draht eigentlich nirgends ein. Vielleicht hat man diesen Draht einmal gekappt und somit eine weitere Funktion unterbunden?? Eventuell kann noch Jemand was dazu sagen.
anhand der vielen von Dir beschriebenen Merkmale ist es durchaus möglich, daß es sich hierbei nicht um eine typische Wiener Uhr handelt. Mir fällt ein, im Netz habe ich einmal die Uhr eines Münchner Uhrmachers gesehen, die auf den ersten Blick wie eine Wiener aussah und in der Beschreibung wurde dann der Name des Uhrmachers genannt. Könnte durchaus sein, daß bei der Uhr derselbe Glockenaufbau und das Loch in der Rückseite vorhanden war. Habe darauf aber nichts gegeben, weil ich es selbst nicht wußte. Mich persönlich stört es gar nicht, ob es eine Wiener ist oder eine im deutschen Raum produzierte, den Wienern angelehnt, ist.
Du schreibst, Du hast viele solcher Uhren auch restauriert. Kannst Du vielleicht über eine Funktion dieses langen Drahtes, wie ich es in diesem Beitrag in meiner Antwort an "Hermann" oben beschrieben habe, etwas sagen? Wie schon gesagt, ich kann mir auch nicht vorstellen, daß dieser Draht keine Funktion haben soll, denn dann hätte man ihn auch weglassen können, wenn er nur zum Heben und Senken da ist.
Für Dich und die anderen Schreiber noch zwei Bilder von der Innenseite des Werkes: DSCF3121.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCF3123.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Norbert, ich kann so in zerlegtem Zustand nur vermuten, dass der lange Draht zur Abstellung des Viertelschlagwerks diente, und der längere an der Blindplatine des Zifferblatts angeschraubte Hebel auf diesen Draht einwirkte. An dem Hebel fehlt wahrscheinlich ein rechtwinklig abstehender Teil, der den Draht evtl. herunterhielt und so die Auslösung des Viertelschlags verhinderte.
Näheres könnte ich erkennen, wenn Zifferblatt und Werk wieder zusammenstecken und man die Funktion der beiden Hebel dann erkennen kann.
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16.02.2020 13:56
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und ein dünner Stoff davorgespannt, warum?; auch fehlen die typischen Füßchen an der Uhr usw. All diese Sachen werde ich bei der Restauration auch berücksichtigen. 
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. Der lange Draht ist an der manuellen Schlagwerkauslösung für Viertelstunden und Stunden mit befestigt und hebt sich mit an, wenn Diese betätigt wird und kommt dann auf einem kleinen Stift am Stundenrechen wieder zum Liegen. Vielleicht hat "kioto" im Beitrag 7 mit seiner Vermutung recht. Im Prinzip greift der Draht eigentlich nirgends ein. Vielleicht hat man diesen Draht einmal gekappt und somit eine weitere Funktion unterbunden?? Eventuell kann noch Jemand was dazu sagen.
