Das Problem ist halt, dass man extra einen linken Bohrer besorgen muss. Mühsam. Dafür ist aufbohren und ausdrehen eins. Elegant.
Ich finde, es ist auch noch zu berücksichtigen, warum die Schraube abgebrochen ist. Wenn das Gewinde zu streng ging oder die Schraube unten aufsaß oder die Schraube seitlich weggebogen wurde, dann ist es schlecht, weill das Gewinde unter Spannung steht.
Ist sie abgebrochen weil jemand zu fest angezogen hat, dann ist die Spannung sofort weg wenn der Kopf ab ist und sanftere Methoden des Ausdrehens haben ein Chance. Manchmal kann man solche Schrauben, so sie sauber sind, einfach mit der Reissnadel rausdrehen oder sie fallen im Ultraschall von selber raus.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Meine Versuche Stahlschrauben in Messing aufzulösen sind bislang immer gescheitert oder haben sogar das Bauteil beschädigt. Das wird aber daran liegen, dass ich etwas falsch mache oder nicht exakt die richtige Chemikalie verwendet habe. Ich würde das gerne nochmal probieren. Kann jemand, der das schon erfolgreich praktiziert hat, die genaue Bezeichnung der Chemikalie nennen, mit der ich in die Apotheke stiefeln kann? Vielleicht noch eine etwas detailliertere Beschreibung der Vorgehensweise? Konzentration, Temperatur, Einwirkdauer?
einem Gefäß mit Wasser so viel Kalialaun zugeben bis es sich nicht mehr löst. Das Messingteil mit dem defekten Stahlteil einfach hineinlegen und in Tagesabständen nachsehen. Es läuft alles auch bei Zimmertemperatur ab, dauert eben länger, aber das finde ich persönlich gar nicht so wichtig. Vergoldungen und Vernickelungen werden nicht angegriffen. Aufpassen bei anderen Beschichtungen wie Lack.
Am Anfang würde ich einen Test mit Stahl- und Messingschrott machen, dann kannst du dir gefahrlos selbst ein Bild machen.
Nun ja - nach den unendlich vielen Lobpreisungen der Alaunlösung im Netz und zudem bösem Tadel für meine bewährte Methode des Ausschlagens abgebrochener Schrauben in Werkplatinen - habe ich es auch mal probiert. Die Stahlschraube war dann auch weg, aber die vernickelte Platine sah danach übel aus. Glanz war weg, Aussehen stark unterschiedlich zu den anderen Kloben und Brücken. Ich mache das zukünftig höchstens noch da, wo es aufs Aussehen nicht ankommt.
Gruß, Frank ______________ Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service PCZW - PC Zeitwaage der Profis
gut, dass du das einwirfst. Mit Nickel hatte ich außerhalb der Uhren keine Probleme. Aber das waren Schichten ohne "Schönheitsansprüche". Vielleicht auch mit anderen Zusätzen im Elektrolyten für die Galvanisierung. Aus einem vergoldeten Unruhkloben einer Taschenuhr habe ich mit Kalialaun eine Halteschraube für das Spiralklötzchen herausgeätzt. Anders wohl kaum machbar.
Hast du ähnliche Ansichten bei reinem Messing oder Vergoldungen?
Asphaltlack ist ein klassischer Abdecklack und löst sich gut mitTerpentin wieder ab. Vielleicht wäre das eine Methode, um die Teile vor Farbveränderungen in der Ätze zu schützen.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Nächstes Wochenende probiere ich mal verschiedene Oberflächbeschichtungen in Kalialaunlösung aus, also Messing, Gold und Nickel. Bilder stelle ich dann ein.
Vor einigen Jahren hatte ich einen gebrochenen M5 Gewindeschneider aus einem Alu-Stück mit Kalialaunlösung "rausgekocht".
Der Teil musste ein Paar Tage (2-3) in der warmen Lösung baden. Es stank ein bisschen in der Küche...
Der Stahlteil kam zwar raus (ich musste ein bisschen grübeln), doch der am Anfang polierter Aluteil war ganz matt geworden. So rau-matt dass auch Nachpolieren die Unebenheiten nur schwer ausgleichen konnte.
Freundlicher Gruss von - Pierre L'Atelier de Madman - Horlogerie
Zitat von AtelierMadman im Beitrag #24Vor einigen Jahren hatte ich einen gebrochenen M5 Gewindeschneider aus einem Alu-Stück mit Kalialaunlösung "rausgekocht".
Der Teil musste ein Paar Tage (2-3) in der warmen Lösung baden. Es stank ein bisschen in der Küche...
Der Stahlteil kam zwar raus (ich musste ein bisschen grübeln), doch der am Anfang polierter Aluteil war ganz matt geworden. So rau-matt dass auch Nachpolieren die Unebenheiten nur schwer ausgleichen konnte.
Reines Aluminium ist nicht sehr edel. Der Korrosionsschutz entsteht durch die dichte Oxidschicht auf der Oberfläche. Wenn diese Schicht durch z.B. ein Beizmittel kontinuierlich aufgelöst wird, dann korrodiert auch das Aluminium.
Ein Blick in die elektrochemische Spannungsreihe hilft beim Abschätzen. Sie berücksichtigt keine Passivierungsschichten (Nickel, Alu...)! Bei den Metallen kann man sagen, dass das Unedlere immer ein niedrigeres Standardpotential hat. Eisen taucht beispielsweise mehrfach auf, da es verschiedene Oxidationsstufen gibt, aber das ist schon etwas komplizierter und ich bin da jetzt auch nicht so fit drin.
Rechts das vernickelte Teil. Hier noch ein Bild von den Teilen während der Behandlung. Das dunkle Teil ist ein Stück Stahl. Die Verfärbung zeigt, dass die Reaktion stattfindet. Das helle rechts außen ist ein Stück Alu.
DSCF1075.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Teile standen weder untereinander noch mit dem nichtgelösten Kalialaun in Kontakt. Der Überschuss des Salzes garantiert die Sättigung der Lösung. Nach der Wartezeit sahen die Teile wie folgt aus:
DSCF1076.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
An den messingfarbenen Teilen konnte ich keine Veränderung feststellen. Das Aluteil hatte tatsächlich gelitten, es wurde hellmatt. Das vernickelte Teil könnte einen Hauch dunkler geworden sein, aber das ist wirklich schwierig festzustellen. Bin mir da tatsächich nicht sicher. Die Erscheinung der Vernickelung ist beim zugehörigen Werk ohnehin etwas durchwachsen. Ich lasse es einfach noch den Rest der Woche in der Lösung.
Nein, der Stahl hat sich noch nicht aufgelöst. Bei Zimmertemperatur dauert so ein "Brocken" aber schon ziemlich lange. Im Moment liegt auch nur noch das vernickelte Teil in der Lösung. Mal abwarten.
Es gibt ein Ergebnis: Die Nickelbeschichtung hat sich teilweise verfärbt, was man gut an den Rändern erkennen kann. Warum diese Verrfärbungen nur lokal auffallen, kann ich nicht sagen. Andere Bereiche zeigen keine Veränderung. Zur Info: das rötliche um die Schraubenkopfsenkung ist Lack, der war voher schon dran. Hier noch ein Bild:
Danke an Alle für die vielen Anregungen ! ich habe zuerst mit einer Fräse die abgebrochene Schraube abgefräst, und dann mit einem Zentrierbohrer die Schraube angebohrt Danach habe ich mit einem 1 mm Bohrer die Schraube durchgebohrt Dann habe ich die Spitze einer kleinen Feile in das 1 mm Loch eingedrückt und und in ausschraubrichtung gedreht die Schraube hat sich dann gleich ausdrehen lassen Das Teil wurde lange im Voraus mit Rostlöser behandelt |addpics|rah-3-d33b.jpg,rah-4-0ca2.jpg|/addpics|
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18.10.2019 10:04
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