Vermischt bitte nicht Handarbeit und Handwerk mit Industrie. Ich arbeite in der Industriellen Qualitätssicherung und da gilt Handarbeit als verpönt. Menschen machen nämlich Fehler, Maschinen aber nicht! Das was man in einem Handwerksbetrieb lernt ist eigentlich nicht das was man an Wissen und Fertigkeiten in einem Industriebetrieb braucht. Da nimmt in der Fertigung sicher niemand eine Handwerkzeug und macht sich über irgendwelche Werkstücke her. Das machen ausschließlich Maschinen. Daher hohe Stückzahlen, hohe Qualität, niedriger Preis, Massenware eben.

Natürlich steckt aber in jedem Konsumenten der Wunsch was besonderes zu erwerben und das verträgt sich natürlich nicht mit Massenwaren aus industrieller Fertigung. Da kommt dann wieder das Handwerk ins Spiel. Vorausgesetzt der Handwerker schafft es dem Kunden die gewünschte Exklusivität auch zu bieten (braucht ein gewieftes Marketing). Aber das wird dann natürlich teurer und bei weitem nicht so qualitativ hochwertig wie ein Industrieprodukt. Aber ich glaube nicht das es da eine neue Blüte des Handwerks geben wird sondern das es diese Exklusiven Handwerksprodukte im selben Maß geben wird wie es sie immer schon gab. Den Vorteil den Deutschland dabei hat ist der gute Ruf, qualitativ hochwertige Produkte zu fertigen (obwohl der ja eigentlich von den Industrieprodukten stammt )

Es gibt zwischen diesen beiden Möglichkeiten auch noch einen Mittelweg. So wie das IWC und andere Uhrenhersteller machen. Aber das funktioniert nur mit enormen Marketing und Werbebudgets und ist meiner Meinung nach eigentlich nur Bauernfängerei auf höchstem Niveau.

lg Christian

Ich denke die Trennung zwischen Handwerksbetrieb und Industriebetrieb ist fließend, oder man müßte z.B. den Begriff Industrie sehr genau definieren.
Man spricht ja z.B. von der "Autoindustrie" in der zigtausende Menschen alleine in Deutschland beschäftigt sind, die ja Hilfsmittel wie Preßluftschrauber oder CNC - Fräsmaschinen usw. einsetzen, Werkzeug im Prinzip, und letztendlich doch mit ihrer Hände Arbeit die Autos, welche man dann als Werkstücke bezeichen könnte, zusammen setzen.

Ich arbeite in der Autoindustrie.
Aber die Werker, die da am Band stehen sind reine Montagekräfte. Die bedienen zwar einen Pressluftschrauber aber sicher keine CNC-Fräse. Alle Arbeiten, bei denen Genauigkeit oder Verläßlichkeit gefragt sind werden von Automaten, Robotern oder Zulieferern erledigt. Wenn Du bei Audi oder VW durch die Fertigungshallen gehst siehst Du nur ein paar angelernte Kräfte an den Bändern. Das eigentliche Know How sind die Fertigungsspezialisten und Maschineneinsteller in Ihren Büros. Die Entwicklung der Einzelteile selbst ist zu externen Lieferanten Ausgelagert. So gesehen hat BMW und alle anderen kein Ahnung wie man ein Auto entwickelt. Die können nur ganz genau spezifizieren was Sie wollen und es anschließend Zusammenschrauben.

lg Christian

Zitat von steffl62

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Ich arbeite in der Autoindustrie.
Aber die Werker, die da am Band stehen sind reine Montagekräfte. Die bedienen zwar einen Pressluftschrauber aber sicher keine CNC-Fräse. Alle Arbeiten, bei denen Genauigkeit oder Verläßlichkeit gefragt sind werden von Automaten, Robotern oder Zulieferern erledigt. Wenn Du bei Audi oder VW durch die Fertigungshallen gehst siehst Du nur ein paar angelernte Kräfte an den Bändern. Das eigentliche Know How sind die Fertigungsspezialisten und Maschineneinsteller in Ihren Büros. Die Entwicklung der Einzelteile selbst ist zu externen Lieferanten Ausgelagert. So gesehen hat BMW und alle anderen kein Ahnung wie man ein Auto entwickelt. Die können nur ganz genau spezifizieren was Sie wollen und es anschließend Zusammenschrauben.

lg Christian

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Oh oh, laß das aber keinen von BMW hören.

Zitat von steffl62

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Vermischt bitte nicht Handarbeit und Handwerk mit Industrie. Ich arbeite in der Industriellen Qualitätssicherung und da gilt Handarbeit als verpönt. Menschen machen nämlich Fehler, Maschinen aber nicht! Das was man in einem Handwerksbetrieb lernt ist eigentlich nicht das was man an Wissen und Fertigkeiten in einem Industriebetrieb braucht. Da nimmt in der Fertigung sicher niemand eine Handwerkzeug und macht sich über irgendwelche Werkstücke her. Das machen ausschließlich Maschinen. Daher hohe Stückzahlen, hohe Qualität, niedriger Preis, Massenware eben.
[...]

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Ich widerspreche dir!
Maschinen machen zwar vll. keine Fehler, aber sie sind auch nicht vollkommen! PS: Ich habe im engsten Familienkreis jene, die in Industrie und im Handwerksbetrieben arbeiten!
Das was du da sagst, ist falsch! Ich kenne mich im Goldschmiedebereich sehr gut aus, deshalb nehme ich das als Beispiel:
Einer vom Handwerksbetrieb kann alles mit den Händen zusammensetzen. Er hat Ahnung was möglich ist und was nicht! Wo Grenzen gesetzt werden (Material, Funktion, Winkeln) und wo man noch etwas weiter gehen kann. Einer von der Industrie hat davon wenig Ahnung - da er nur einen Lösungsweg (vll. 2) kennt. Er hat seine wunderschönen Tabellen und Musterbeispiele, aber was de facto tatsächlich geht, das weiß er nicht.
Einen vom Handwerksbetrieb kann man ruck-zuck in die Industrie umschulen. Versuch mal einen von der Industrie in einen Handwerksbetrieb umzuschulen!
Das sehen die Chancen sehr gering aus! Man benötigt handwerkliches Geschick, Gelduld, Vorstellungsvermögen und und und...

Maschinen fertigen "hohe Stückzahlen" an. Korrekt!
Hohe Qualität? Nicht unbedingt! Beispiel: Guss: Das meiste wird ja heutzutage gegossen. Egal ob Gehäuse für Uhren oder Schmuck.
Außen sieht es recht schön aus - meistens zumindestens, aber habt Ihr mal das Material genauer betrachtet? Egal ob engste Fugen, oder das Material an sich.
Guss ist immer porös! Und an Fugen sieht man "körnchen". Handwerksarbeit ist nahezu 99,5 % (wenn gewünscht) perfekt! Das ist ja das interessante am Handwerk!
Wenn man möchte, kann man z.B. Schmuck, Gehäuse, etc. nahezu perfekt und sauber machen. Das kannste bei Industrie-Produkten (natürlich je nach Stück) ausschließen!
Niedriger Preis stimmt auch nur teilweise! Man bedenke die meist geringere Lebensdauer... Reperaturkosten... etc.

Ich ziehe das Handwerk, jederzeit der Industrie vor! Ich will die Industrie nicht schlecht reden!! Es kommt ja auch noch auf die Branche an!!
Und natürlich auch auf den Betrieb! Es gibt Goldschmiedefirmen (Industrie) da kriegt man das selbe Wissen und die selben handwerklichen Fähigkeiten vermittelt wie in einem Handwerksbetrieb.
Aber es gibt auch Firmen, da kriegt man nur gezeigt wie man Maschinen bedient, ohne einen Einblick in das know-how! Und das finde ich nicht erstrebenswert und würde mir keinen Spaß machen!
Aber jedem das seine....

Beste Grüße!!

Na ja, ich wollte das selber nicht so ausweiten, aber Goldsmith´s Antwort deckt sich ziemlich mit meinen Überlegungen.

Ich hab mir schon gedacht das das eine interessante Diskussion ergibt.
Also mal vorweg ich bin sicher niemanden Böse der anderer Meinung ist, im Gegenteil, andere Blickwinkel an die man selbst nicht denkt können einem ja nur etwas schlauer machen.

Zitat von Goldsmith

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Ich widerspreche dir!
Maschinen machen zwar vll. keine Fehler, aber sie sind auch nicht vollkommen! PS: Ich habe im engsten Familienkreis jene, die in Industrie und im Handwerksbetrieben arbeiten!
Das was du da sagst, ist falsch! Ich kenne mich im Goldschmiedebereich sehr gut aus, deshalb nehme ich das als Beispiel:
Einer vom Handwerksbetrieb kann alles mit den Händen zusammensetzen. Er hat Ahnung was möglich ist und was nicht! Wo Grenzen gesetzt werden (Material, Funktion, Winkeln) und wo man noch etwas weiter gehen kann. Einer von der Industrie hat davon wenig Ahnung - da er nur einen Lösungsweg (vll. 2) kennt. Er hat seine wunderschönen Tabellen und Musterbeispiele, aber was de facto tatsächlich geht, das weiß er nicht.

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Tja was soll ich da nun entgegnen? In meinem Bereich entwickeln wir Elektroniken bis zur Serienfertigungsreife. Also wenn wir kein Ahnung hätten was möglich ist gäbe es uns schon lange nicht mehr.

Zitat von Goldsmith

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Einen vom Handwerksbetrieb kann man ruck-zuck in die Industrie umschulen. Versuch mal einen von der Industrie in einen Handwerksbetrieb umzuschulen!
Das sehen die Chancen sehr gering aus! Man benötigt handwerkliches Geschick, Gelduld, Vorstellungsvermögen und und und...

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Dazu müssten wir mal eingrenzen wen wir denn jetzt aller zur Industrie zählen. Wenn Du da nur die angelernten Hilfskräfte in den Fertigungen meinst hast Du recht aber für meinen Job z.B. reicht eine ruck-zuck Umschulung wohl kaum. Sicher auch nicht für die Arbeit der diversen Prozesstechniker (falls Du die Entwicklungsabteilungen nicht zur Industrie zählen willst.) Das sind bestens ausgebildete Spezialisten (Studium) die immer am neuesten Stand sein müssen um konkurrenzfähig zu bleiben.
(Und um jetzt mal ein bisserl zu provozieren:) Zum Batteriewechseln, Bänderkürzen und Schmuckverkaufen kann man einen Industriearbeiter sicher auch ruck-zuck umschulen und viele sogenannte "Handwerker" machen in der täglichen Praxis auch nicht mehr.

Zitat von Goldsmith

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Maschinen fertigen "hohe Stückzahlen" an. Korrekt!
Hohe Qualität? Nicht unbedingt! Beispiel: Guss: Das meiste wird ja heutzutage gegossen. Egal ob Gehäuse für Uhren oder Schmuck.
Außen sieht es recht schön aus - meistens zumindestens, aber habt Ihr mal das Material genauer betrachtet? Egal ob engste Fugen, oder das Material an sich.
Guss ist immer porös! Und an Fugen sieht man "körnchen". Handwerksarbeit ist nahezu 99,5 % (wenn gewünscht) perfekt! Das ist ja das interessante am Handwerk!
Wenn man möchte, kann man z.B. Schmuck, Gehäuse, etc. nahezu perfekt und sauber machen. Das kannste bei Industrie-Produkten (natürlich je nach Stück) ausschließen!

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Nein das ist jetzt ganz falsch. Ich behaupte sogar das Du sowohl bei der Materialqualität als auch bei der Reinheit bei der Industrieellen Fertigung oft in Bereiche vorstoßen mußt in die kein Handwerker je vordringen kann. Nimm nur als Beispiel die Halbleiterproduktion. Da kann ein Handwerker schon alleine von den dafür erforderlichen Einrichtungen niemals mithalten.
Übrigends: Wir messen unsere Qualitätszahlen in ppm, das bedeutet fehler pro einer million Produkte. Wieviele Teile fertigst Du im Handwerk an ehe Dir ein Fehler passiert?

Zitat von Goldsmith

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Niedriger Preis stimmt auch nur teilweise! Man bedenke die meist geringere Lebensdauer... Reperaturkosten... etc.

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Tja, dass ist jetzt auch eine Besonderheit der Industrie, Lebensdauer und Reperaturkosten sind berechnet und kalkuliert. Das sind keine Zufallsergebnisse sondern sehr genau berechnete Produktparameter. Oder glaubst Du wirklich das irgend jemand ein Smartphone auf den Markt bringen möchte das länger als 5 Jahre funktioniert? Das wäre aber durchaus möglich. Der billige Preis den ich angesprochen habe bezieht sich auch rein auf die Fertigungskosten, da ist bei industrieller Fertigung die Stückzahl alles, es ist halt ein gewaltiger Unterschied ob Du Deine monatlichen Lohnkosten auf 10 oder aber auf 10.000 Stück aufteilen musst.

Zitat von Goldsmith

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Ich ziehe das Handwerk, jederzeit der Industrie vor! Ich will die Industrie nicht schlecht reden!! Es kommt ja auch noch auf die Branche an!!
Und natürlich auch auf den Betrieb! Es gibt Goldschmiedefirmen (Industrie) da kriegt man das selbe Wissen und die selben handwerklichen Fähigkeiten vermittelt wie in einem Handwerksbetrieb.
Aber es gibt auch Firmen, da kriegt man nur gezeigt wie man Maschinen bedient, ohne einen Einblick in das know-how! Und das finde ich nicht erstrebenswert und würde mir keinen Spaß machen!
Aber jedem das seine....

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Na da sind wir jetzt fast wieder da core. Der einzige Unterschied dabei ist das ich Uhren nicht Berufsmäßig reparieren möchte. Wenn ich damit Geld verdienen müsste könnte ich viele spannende handwerkliche Dinge gar nicht machen. Da bin ich lieber Hobbyist und Uhrenbastler, da kann ich mir auch aussuchen was ich machen will.

lg Christian

@Astrolab
Freut mich, dass ich mit der Meinung nicht alleine da stehe! :))

@Steffl62

Zitat von steffl62

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Ich hab mir schon gedacht das das eine interessante Diskussion ergibt.
Also mal vorweg ich bin sicher niemanden Böse der anderer Meinung ist, im Gegenteil, andere Blickwinkel an die man selbst nicht denkt können einem ja nur etwas schlauer machen.

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Schön, dass wir uns hier einig sind! :)

Zitat von Goldsmith

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Ich widerspreche dir!
Maschinen machen zwar vll. keine Fehler, aber sie sind auch nicht vollkommen! PS: Ich habe im engsten Familienkreis jene, die in Industrie und im Handwerksbetrieben arbeiten!
Das was du da sagst, ist falsch! Ich kenne mich im Goldschmiedebereich sehr gut aus, deshalb nehme ich das als Beispiel:
Einer vom Handwerksbetrieb kann alles mit den Händen zusammensetzen. Er hat Ahnung was möglich ist und was nicht! Wo Grenzen gesetzt werden (Material, Funktion, Winkeln) und wo man noch etwas weiter gehen kann. Einer von der Industrie hat davon wenig Ahnung - da er nur einen Lösungsweg (vll. 2) kennt. Er hat seine wunderschönen Tabellen und Musterbeispiele, aber was de facto tatsächlich geht, das weiß er nicht.

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Zitat von steffl62

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Tja was soll ich da nun entgegnen? In meinem Bereich entwickeln wir Elektroniken bis zur Serienfertigungsreife. Also wenn wir kein Ahnung hätten was möglich ist gäbe es uns schon lange nicht mehr.

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Es kommt auf die Branche an! Elektroniker ist wiederum was anderes! Meine Bsp. bezog sich auf den Goldschmied/Uhrmacher.
Elektroniker gibt es auch im Handwerk, aber das sind meiner Meinung nach 2 paar Schuhe und man kannes nicht mit den traditionellen Berufen wie Gold-, Messer,-Schmied, Uhrmacher, etc. vergleichen...

Zitat von Goldsmith

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Einen vom Handwerksbetrieb kann man ruck-zuck in die Industrie umschulen. Versuch mal einen von der Industrie in einen Handwerksbetrieb umzuschulen!
Das sehen die Chancen sehr gering aus! Man benötigt handwerkliches Geschick, Gelduld, Vorstellungsvermögen und und und...

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Zitat von steffl62

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Dazu müssten wir mal eingrenzen wen wir denn jetzt aller zur Industrie zählen. Wenn Du da nur die angelernten Hilfskräfte in den Fertigungen meinst hast Du recht aber für meinen Job z.B. reicht eine ruck-zuck Umschulung wohl kaum. Sicher auch nicht für die Arbeit der diversen Prozesstechniker (falls Du die Entwicklungsabteilungen nicht zur Industrie zählen willst.) Das sind bestens ausgebildete Spezialisten (Studium) die immer am neuesten Stand sein müssen um konkurrenzfähig zu bleiben.
(Und um jetzt mal ein bisserl zu provozieren:) Zum Batteriewechseln, Bänderkürzen und Schmuckverkaufen kann man einen Industriearbeiter sicher auch ruck-zuck umschulen und viele sogenannte "Handwerker" machen in der täglichen Praxis auch nicht mehr.

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Mit ruck-zuck Umschulung war gemeint, dass es ein Handwerker eher logisch die Verfahren nachvollziehen kann, als jmd. aus der Industrie (natürlich gibt es sowohl als auch Fälle!) der in das Handwerk erlernen möchte. Über die Schuldungsdauer sage ich nichts! Von mir aus reden wir hier von einer kompletten Ausbildung. Ich behaupte auch, dass jeder Handwerker der etwas mit Wörtern umgehen kann, auch jeden Bürohengst ersetzen kann (von mir aus mit Schulung). Aber umgekehrt nicht (unedingt)!

Ich bin zum glück kein Verkäufer und habe damit nichts an hut, wobei ich das auch könnte. Bänderkürzen, Batteriewechseln kriege ich auch hin und ich bin kein Uhrmacher.
Andere können das sicherlich auch. Aber eine Uhr zusammen zu bauen, Gehäuse abdrehen, (eigene Teile anfertigen) usw. usf. kann eben nicht jeder! Und perfekt schon gar nicht. Dazu gehört entweder viel Freizeit und somit Übung oder eine solide Ausbildung!! PS: Einen Prozessingenieuren habe ich in der Famlie... ist aber nur ein Großcousin. ;-)
Seinen Job kann ich natürlich nicht übernehmen - darum geht es ja auch nicht. Er arbeitet in der Industrie, ist aber kein Handwerker in dem Sinne sondern schon ein "Büroarbeiter" - diese würde ich aus der Diskussion raus nehmen.

Zitat von Goldsmith

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Maschinen fertigen "hohe Stückzahlen" an. Korrekt!
Hohe Qualität? Nicht unbedingt! Beispiel: Guss: Das meiste wird ja heutzutage gegossen. Egal ob Gehäuse für Uhren oder Schmuck.
Außen sieht es recht schön aus - meistens zumindestens, aber habt Ihr mal das Material genauer betrachtet? Egal ob engste Fugen, oder das Material an sich.
Guss ist immer porös! Und an Fugen sieht man "körnchen". Handwerksarbeit ist nahezu 99,5 % (wenn gewünscht) perfekt! Das ist ja das interessante am Handwerk!
Wenn man möchte, kann man z.B. Schmuck, Gehäuse, etc. nahezu perfekt und sauber machen. Das kannste bei Industrie-Produkten (natürlich je nach Stück) ausschließen!

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Zitat von steffl62

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Nein das ist jetzt ganz falsch. Ich behaupte sogar das Du sowohl bei der Materialqualität als auch bei der Reinheit bei der Industrieellen Fertigung oft in Bereiche vorstoßen mußt in die kein Handwerker je vordringen kann. Nimm nur als Beispiel die Halbleiterproduktion. Da kann ein Handwerker schon alleine von den dafür erforderlichen Einrichtungen niemals mithalten.
Übrigends: Wir messen unsere Qualitätszahlen in ppm, das bedeutet fehler pro einer million Produkte. Wieviele Teile fertigst Du im Handwerk an ehe Dir ein Fehler passiert?

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Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Ich rede ja nicht von der Produktivität, sondern von der Qualität! Natürlich kann man mit Maschinen bestimmte Teile auf einen Tausendstel genau abdrehen,
was aber ein Handwerker mit einer kleinen Maschine auch kann! Manche Teile kriegt man als Handwerker nicht mehr hin! Zum Beispiel 2mm im Durchmesser - Bajonettverschluss.
Maschinen können das! Aber ich kann ein Karmoisierung mit 5 Gardern bauen, in denen alles perfekt und sauber ist, was eine Maschine nicht kann! Wir kriegen alles von der Industrie an Material geliefert, da wir nicht so genau legieren können. Keine Frage - da gebe ich dir Recht! Alles hat Vor-und Nachteile. (Wie gesagt, mit Elektronik, etc. habe ich nichts an hut und kann da leider nicht auf deinen Beruf eingehen).

Zitat von Goldsmith

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Niedriger Preis stimmt auch nur teilweise! Man bedenke die meist geringere Lebensdauer... Reperaturkosten... etc.

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Zitat von steffl62

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Tja, dass ist jetzt auch eine Besonderheit der Industrie, Lebensdauer und Reperaturkosten sind berechnet und kalkuliert. Das sind keine Zufallsergebnisse sondern sehr genau berechnete Produktparameter. Oder glaubst Du wirklich das irgend jemand ein Smartphone auf den Markt bringen möchte das länger als 5 Jahre funktioniert? Das wäre aber durchaus möglich. Der billige Preis den ich angesprochen habe bezieht sich auch rein auf die Fertigungskosten, da ist bei industrieller Fertigung die Stückzahl alles, es ist halt ein gewaltiger Unterschied ob Du Deine monatlichen Lohnkosten auf 10 oder aber auf 10.000 Stück aufteilen musst.

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[
So ein großer Unterschied ist das aber auch nicht. :-D
Ob ich jetzt 10 Rolex-Uhren verkaufe, oder 10.000 China-Uhren ... am Ende kann das gleiche heraus kommen! Zumindestens für die Firma!
Derjenige der die China-Uhren verkäuft, der bringt die Ware von mir aus alle 5 Jahre an den selben Mann. Der Rolex-Verkäufer hat noch einen großen Kundenstamm und verkauft eben immer an andere Kunden (oder auch an die selben mal). Egal, ich weiß ja was du meinst. Ich bin einer, der lieber etwas spart und mir ein einzelnes 100 Euro Küchenmesser kauft, dass 5 Jahre hält, als 10 Messer, die insgesamt genauso lange halten.

Was auch ein interessantes Thema ist, Produkte aus dem Ausland kaufen? Ja, nein? Ich sage eindeutig - solange es geht, nein!^^
Egal das ist ein anderes Thema! Das meiste was ich besitze stammt aus der deutschen Industrie - aber es geht ja darum, dass das Handwerk in meinen Augen insgesamt besser abschneidet und sich somit durchsetzt und in Zukunft es dem Handwerk immer besser gehen wird - vorausgesetzt die Industrie wächst noch weiter!

Zitat von Goldsmith

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Ich ziehe das Handwerk, jederzeit der Industrie vor! Ich will die Industrie nicht schlecht reden!! Es kommt ja auch noch auf die Branche an!!
Und natürlich auch auf den Betrieb! Es gibt Goldschmiedefirmen (Industrie) da kriegt man das selbe Wissen und die selben handwerklichen Fähigkeiten vermittelt wie in einem Handwerksbetrieb.
Aber es gibt auch Firmen, da kriegt man nur gezeigt wie man Maschinen bedient, ohne einen Einblick in das know-how! Und das finde ich nicht erstrebenswert und würde mir keinen Spaß machen!
Aber jedem das seine....

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Zitat von steffl62

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Na da sind wir jetzt fast wieder da core. Der einzige Unterschied dabei ist das ich Uhren nicht Berufsmäßig reparieren möchte. Wenn ich damit Geld verdienen müsste könnte ich viele spannende handwerkliche Dinge gar nicht machen. Da bin ich lieber Hobbyist und Uhrenbastler, da kann ich mir auch aussuchen was ich machen will.

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Reperatur ist das eine, aber es gibt ja noch andere Sachen die man machen kann! ;-)
Zum Beispiel ein eigenes Uhrgehäuse konzipieren und evtl. noch eine Verschlussmechanik entwickeln und oder etwas vorhandenes von einer anderen Branche auf ein Uhrgehäuse übertragen... ;-)
(Siehe mein Vorhaben^^)

Mir reicht es aber auch aus, es als Hobby zu betreiben, wobei die Vielfalt natürlich auch hier da ist. Aber es kann eben nicht jeder Uhrmacher vom Beruf sein!

Beste Grüße!!

PS: Ich akzeptiere natürlich deine Meinung! Auch ich bin froh, dass es anders denkende gibt. So sind wenigstens hier in dieser Diskussion beide Ansichten vertreten....

Na, spannend ist diese Diskussion zwischen euch beiden allemal.

Aber ich bin da sicher das man für Pro und Contra noch hunderte Argumente beibringen kann ohne zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen, weil die Grenzen zwischen Industrie und Handwerk fließend sind - und eine detaillierte Definition ganz einfach fehlt, welche Tätigkeiten nun unter Industrietätigkeit fällt und welche nicht.

Genauso wie es Unternehmen in der Industrie gibt wo tatsächlich in menschenleeren Hallen Roboter vor sich hinwerkeln, gibt es auf der anderen Seite Industrieunternehmen wo der Mensch aus der Produktion nicht wegzudenken ist. Nur was sagt das aus? Nichts. Jede Form wird ihre spezifische Berechtigung haben.

Gefährlich wird es in meinen Augen allerdings wenn man versucht dem Thema beizukommen indem man die Fähigkeiten der Menschen der einen oder anderen Produktionsform anzweifelt um damit zu punkten, weil der eine ohne die Fähigkeiten des anderen in einem komplexen Wirtschaftssystem nichts ist - und nichts erreicht, weil er ins Leere läuft.

Um die Definition des Begriffs Industrie haben sich natürlich schon andere bemüht, ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen, wie der nachfolgende Auszug aus einer Arbeit der TU Berlin zeigt. Mehr ein hilfloses Aneinanderreihen verschiedener Definitionen.

Industrie

[lat. Industria >Fleiß<]

"Die gewerbliche Verarbeitung von Rohstoffen und Halbfabrikaten zu Produktions- und Verbrauchsgütern, soweit sie in Fabrikbetrieben oder im Verlagssystem vor sich geht. Die Grenzen zwischen Industrie und Handwerk sind fließend und statistisch schwer zu erfassen."

(dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden; 1988)

[frz. >lat. industria "Fleiß, Betriebsamkeit"]

1. "Herstellung großer Mengen gleichartiger Waren mit technischen Mitteln und auf Grund von Arbeitsteilung in Großbetrieben oder in Heimarbeit."

2. "Gesamtheit der Fabrikbetriebe"

(Wahrig Fremdwörterlexikon, Orbis Verlag für Publizistik GmbH; 1987)

"Herstellung von Gütern (Verarbeitung von Rohstoffen und Halbfabrikaten) in großen Mengen, meist in Großbetrieben. Merkmale der I. sind: hoher Einsatz von Geld, Einsatz von Maschinen, Arbeitsteilung (Aufgliederung des Bearbeitungsvorganges in mehrere oder zahlreiche Arbeitsvorgänge, die von verschiedenen Arbeitskräften bewältigt werden). Auch die Gesamtheit der Großbetriebe wird als I. bezeichnet. Führende Industrienationen sind die USA, die Sowjetunion, die BRD, Großbritannien, Frankreich, Japan und die Volksrepublik China."

(Duden-Schülerlexikon, Lexikonverlag; 1969)

@Astrolab

Es ist wirklich schwer über etwas zu diskutieren, wenn man verschiedene Definitionen eines Begriffes hat!
Eine zufriedenstellende Antwort wird wohl keiner so richtig geben können.
Die Zukunft wird aber zeigen, ob es eine neue "Blütezeit" geben wird und ob unsere Berufe der Vergangenheit angehören werden.
Auf die ein oder andere Frage werden wir, zumindestens in diesem Leben keine Antwort erhalten.... da kann man nur weiterhin spekulieren oder einfach sein Leben leben
und sich der (Hobby)-Arbeit widmen. ;-)

Beste Grüße!!

@Philclock
Du hast Post! ;-)

@all
Ich danke allen, die bei sich mal nachgeschaut haben!!
Desweiteren danke ich an dieser Stelle allen für ihre Beiträge und für die Unterstützung!

Die Suche sollte damit erledigt sein. :D
Ich werde euch auf dem Laufenden halten! Heute beschäftige ich mich mit dem "Glas" und wie ich es befestigen kann, sprich, heute wird das Buch gelesen! ^^
Vermutlich werde ich heute Abend "weitere" Fragen stellen... ^^

Hallo zusammen!

Das Buch habe ich noch nicht durchgelesen, aber die wichtigsten Kapitel für mich schon durchgearbeitet.
Nun habe ich ein paar Fragen:

Das Glas wird durch 2 Möglichkeiten befesetigt. Entweder a.) durch federndes Aufbiegen des Glasrandes oder b.) bei Kunststoff z.B. eingepresst.
Gibt es noch weitere Möglichkeiten? Mir würde jetzt das einfassen des Glases dazu einfallen. Also das Material vorsichtig "anklopfen". Was wäre noch möglich, außer jetzt kleben? ^^
Und wie kriegt man überhaupt einen federnden Glasrand hin? Normalerweise ist da ja sehr wenig Spiel, und da der Durchmesser des Glases genauso groß ist wie der Innendurchmesser des Glasrandes, passt das Glas ja perfekt rein, aber dann muss ja der Glasrand quasi zuschnellen (zugebogen werden). Das kann ich mir derzeit nicht vorstellen....

Kennt jmd. vll. ein YouTube-Video passend dazu (gerne auch auf Englisch)? Ich habe nichts gefunden... :(

Nächste Frage: Kann mir jmd. sagen, wo ich Werkzeug wie z.B. Kegelmatrizen und V-Form-Zieheisen herkriege? So ein V-Form-Zieheisen wäre eine ernome Erleichterung für mich, da ich dann den Glasrand nicht aus mehreren Teilen zusammen löten müsste.
Google spuckt mir nichts brauchbares raus. Oder ich such nach den falschen Begriffen. Am besten Ihr empfehlt mir ein paar Anbieter,
denen Ihr auch vertraut (sofern es Online-Verkäufer mit dieser Ware gibt).

Ich persönlich werde wohl kein Uhrgehäuse bauen, zumindest keins in Savonettform.
Vielleicht mal einen Versuch mit optischen Acryl wagen, weil ich immer gerne die Werke sehe, die ja ansonsten in den Gehäusen verschwinden.

Nur, ich kann mir keinen Gehäusebau ohne Drehmaschine vorstellen mit der man die erforderlichen Nute für Glas, Deckel und Werkhalterung ausdreht.