Ich habe diese kleine, helle Kuckucksuhr vor der Schrottpresse gerettet. Leider ist die Kette für das Gehwerk vom Kettenrad gerutscht und ich bekomme es einfach nicht hin sie wieder ins Kettenrad zu friemeln. Nun aber zum größeren Problem. Wenn das Schlagwerk auslöst kommt der Kuckuck zwar heraus aber die Pfeifen werden überhaupt nicht betätigt. Der Spiralgong funktioniert aber. Leider sind auch einige Lager bereits schwarz, wahrscheinlich muss das Werk überholt werden... Anscheinend ist das Hebnägelrad, dass die beiden Lupfer der Pfeifen bewegt, blockiert... Ich bin gerade etwas ratlos. Mein Uhrmacher in meiner Stadt ist leider auf unbestimmte Zeit krank und kann keine Aufträge annehmen. Ich wollte mal fragen, ob jemand hier aus dem Forum mir helfen könnte, und sich der Uhr annehmen könnte (Gegen Bezahlung natürlich). Am besten wäre natürlich jemand in der Nähe von Hamburg, ich würde aber auch einige Kilometer fahren und die Uhr anliefern und wieder abholen.
Also ich würde mich wirklich riesig freuen, wenn mir jemand aushelfen könnte...
Zitat von Frank im Beitrag #2Na, da wird sich sicher jeder Uhrmacher darüber freuen...
Bei uns in Südbaden (Lörrach) heißt es nicht umsonst die Kuckucksuhr ist der Tod des Uhrmachers. Wenn Du die Uhr zum Uhrmacher zum überholen bringen musst wird es ganz sicher teurer als ein neues Werk von Selva, es sei denn Du kannst es selber machen. Ich habe diese Woche auch eine alte Antike Kuckucksuhr komplett überholen und reparieren müssen, wäre sie nicht von meinem Hausarzt gewesen hätte ich vermutlich die Finger davon gelassen. Hier war nahezu alles defekt, einige Lager und auch verschiedene Holtriebe mussten erneuert werden, und natürlich vorher alles mal richtig reinigen.
Gruß Hanspeter
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Augenwender
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Hallo Hanspeter, da hat sich die Überholung aber sehr gelohnt,sieht wieder sehr gut aus. Ps.Ich persönlich repariere die Kuckucksuhren gerne,habe schon zig alte und neue repariert. Gruß Bernd-Klaus
Auch ich habe vor kurzem eine KK-Uhr repariert. Für eine alte Dame, ihr verstorbener Mann hat die Uhr immer so gemocht, etc, etc.. Also quasi eine emotional Reparatur. Die Uhr hatte zum obligatorischen Kuckuck und Pfeifen noch weitere Komplikationen. Zur vollen Stunde setzte, oder besser gesagt sollte, sich eine Tanzgruppe in Bewegung setzen (nachdem der Kuckuck gekuckt hat) die zudem mit einem Musikwerk (wir sind die lustigen Holzhackerbuben) untermalt war...
Ich verstehe jetzt die Aussage > KK Uhren sind des Uhrmachers tot < seeeeeehr gut. Nun, wie man sich vorstellen kann sind Stunde um Stunde in diese Uhr geflossen, nach Werküberholung lief sie wieder super, die Tanzgruppe tanzte zur Musik und der Kuckuck kuckte. Aber im ernst, ich hätte bald n Fön gekriegt bei dem Ding...
Ganz im Ernst Dominic, es hatte seinen Grund warum die Uhr dort lag wo du sie gefunden hast und dorthin sollte sie auch wieder zurück. Man kann und soll nicht alles retten. Da geht so immens viel Arbeit rein, dass es nur mit masochistischer Liebhaberei gerechtfertigt werden kann.
Um es ganz brutal auszudrücken: Diese Art Kuckucksuhr ist reiner Trash für asiatische und amerikanische Schwarzwaldtouristen. Sozusagen Europas Rache an den Chinesen für die gefälschen Rolexe
Nun, für dich mag diese Uhr vielleicht "trashig" sein, mir gefällt sie gut, sie passt sehr gut in meine helle neue Wohnung. Wenn für dich dieses schlichte Modell "trash" ist, dann würde es mich sehr interessieren welche Art Kuckucksuhren du als nicht trashig empfindest. Etwa die mit Musikwerk und tanzenden Holzfiguren und in Gestalt eines übergroßen Chalets? Die empfinde ich als sehr viel trashiger als meine kleine helle. Aber es hat sich zum Glück jemand sehr nettes gefunden, der mir die Uhr wieder herrichtet
Hallo Doni, also mir gefällt Dein Ührlein! Die Uhr kommt ohne überladenen Schwarzwaldkitsch aus, wie z.B. tanzende Dirnen, Holzhacker, Bierglasstemmer usw. Und ich verstehe auch nicht, warum sich manche Uhrmacher damit so schwer haben. Mir geht es da eher wie Bernd-Klaus. Nur die russischen Majak-Kuckucksuhren habe ich gehaßt! Einmal hatte ich eine schöne K. von einer Freundin auf dem Tisch. Da waren die Blasebälge zerrissen. Als Laie kam man damals in der DDR nicht an sowas ran. Ein befreundeter Uhrmacher hatte dann meine kaputten Pfeifen irgendwo eingeschickt und konnte mir dann neue verkaufen. Leider waren die Pfeifen "andersrum". Also links und rechts vertauscht. Da wäre der Kuckuck von einem tiefen Ton auf einen hohen gekommen. Klingt blöd. Hab ich eben neue Hebedrähte gemacht und diese über Kreuz eingesetzt. Da rief er wieder richtig. Vielleicht schlagen da manche Uhrmache die Hände über den Kopf zusammen, "sowas gehört sich ja nicht". Aber bei unserer damaligen Ersatzteilsituation war das IMHO die beste Lösung. Und ich finde es auch viel schöner, ein Werk zu reparieren als es durch ein neues, billiges zu ersetzen. Leider ist das in unserer Wegwerfgesellschaft kaum noch üblich.
@Gnomus Danke, mir gefällt die Uhr auch sehr gut. Mittlerweile hängt die Uhr wieder bei mir und sie funktioniert wunderbar! Das einzige was ich schade finde ist, dass sie keinen Schlagabsteller für die Nacht hat
Also mir gefällt sie auch! Das ZB sieht halt leider in bisschen billig/80er Jahre aus. Aber das Gehäuse ist schick und schlicht!
Ich hab noch keine zerlegt (habs eher mit Armbanduhren), aber irgendwann zwitschert ein Kuckuck auf meinen Werktisch, dann werdet ihr vielleicht in einem Hilfe-gesucht-Faden davon erfahren :)
Zitat von NilsM. im Beitrag #12Wo ich gerade "Schlagabsteller" las... wozu ist der kleine Drehverschluß oben links vor dem Türchen ?
Probiere mal verschlossen und berichte frisch !
Gruß
Hallo Nils, ich wollte Dominic gerade raten, zur Nacht das Schlagwerksgewicht abzunehmen oder die Kette mit einem Stift zu blockieren. Den Drehverschluß vorm Türchen hab ich ganz übersehen. Und bei einem der Werkfotos (als das Werk noch verdreckt war) glaube ich, eine Stundenstaffel zu sehen. Damit wäre das manuelle Synchronisieren am Morgen auch nicht nötig.
Zitat von NilsM. im Beitrag #12Wo ich gerade "Schlagabsteller" las... wozu ist der kleine Drehverschluß oben links vor dem Türchen ?
Probiere mal verschlossen und berichte frisch !
Gruß
Hallo Nils, ich wollte Dominic gerade raten, zur Nacht das Schlagwerksgewicht abzunehmen oder die Kette mit einem Stift zu blockieren. Den Drehverschluß vorm Türchen hab ich ganz übersehen. Und bei einem der Werkfotos (als das Werk noch verdreckt war) glaube ich, eine Stundenstaffel zu sehen. Damit wäre das manuelle Synchronisieren am Morgen auch nicht nötig.
Er soll es einfach mal probieren, Gnomus. Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, ist die "Ausfahrstange" unterm Adler dann blockiert. Wenn ich so eine Uhr hätte, wäre mir beim Betrachten ehrlich gesagt sofort die Frage gekommen "wozu" ?
Dass man mit dem Hebel die Tür blockieren kann ist mir schon klar. Ich bin davon ausgegangen, dass es sich hier um eine Transportsicherung handelt. Allerdings wird der Schlag dadurch ja nicht ausgestellt sondern nur „blockiert“. Ich dachte immer, dass sollte man möglichst lassen. Aber ich stoppe die Uhr abends vor dem Zu Bett gehen einfach und starte sie am nächsten Tag zur gleichen Zeit einfach wieder.
@carondeb Mit den 80ern könntest du sogar Recht haben. Auf dem Uhrwerk steht noch West-Germany. Das Ziffernblatt ist aber tatsächlich gar nicht so billig gemacht. Es ist immerhin auch komplett aus Holz. Eigentlich sehen alle Ziffernblätter der Kuckucksuhren so aus. Nur meistens eben dunkel gebeizt.
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14.06.2019 18:21
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