Hallo zusammen, mein erster Post und dann brauch ich auch noch Hilfe. Beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Zerlegen, Reinigen und wieder Zusammensetzen von Großuhrwerken und hatte auch schon einige Erfolge. Momentan hänge ich bei einem kleinen Hermle Werk an der Minutenwelle, die will nicht aus der Platine raus, s. Bild. Wie geht es weiter? |addpics|pi3-1-5fb2.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
Zuerst der gut gemeinte Rat: Lass die Welle in der Platine.
Du musst rohe Gewalt anwenden um sie raus zu bekommen und das Risiko dabei etwas zu beschädigen ist ungleich höher als eine nicht ganz perfekte Reinigung dieses Lagers.
Falls du es trotzdem unbedingt versuchen möchtest: Vorne eine Mutter / (alte) Zeigermutter aufschrauben um den Vierkant nicht zu beschädigen. Die Platine gut abstützen mit viel Auflagefläche. Dann mit einem ordentlichen Hammer die Welle aus aus der Auslösenocke herausschlagen. Beim Zusammenbau läuft das Spiel umgekehrt. Du musst das zusammengebaute Werk an der Hinterplatine gut abstützen, insbesondere am Bereich der Minutenwelle. Das ist bei manchen Varianten dieses Werkes gar nicht einfach wegen herausragender Teile auf der Rückplatine. Dann die Auslösenocke aufstecken und mittels einer langen Hohlpunze mit dem Hammer drauf dängeln. Schwierig wird es zum Ende hin. Haust du einmal zuviel drauf sitzt die Welle bombenfest und lässt sich nicht mehr leicht drehen. Dann darfst du das ganze Werk wieder demontieren und mit Schritt eins beginnen.
vielen Dank für die Bestärkung meiner Vermutung. Nach einigen zarten Versuchen bin ich jetzt auch zu dieser Erkenntnis gelangt. Der Zusammenbau gestalltet sich allerdings jetzt interessant, die besten Resultate habe ich bis jetzt wenn ich alle Räder auf die vordere Platine aufsetze und dann zum Schluss die hintere Platine aufsetze, bisher habe ich das immer umgekehrt gehandhabt. Nun treiben mich aber noch die Gong Klöppel in den Wahnsinn.
Wenn Du das Viertelrohr wirklich runtermachen willst will ich Dir einen Trick verraten. Ich spanne die Welle in meine kleine Handdrehbank und feile die Welle vor dem Viertelrohr um ca. 0,1mm dünner. Dann brauchst Du nur noch das Viertelrohr wie schon zuvor beschrieben lösen und mußt nicht den ganzen Weg bis zur Zeigermutter Gewalt anwenden. Auch die Montage geht sehr viel leichter. Hermle Uhrwerke sind einfach nicht zum reparieren konzipiert. Wobei sie sich sehr gut als Übungsobjekte eignen. Frohes schaffen Gerhard
Zitat von der Uhrentod im Beitrag #4Ich spanne die Welle in meine kleine Handdrehbank und feile die Welle vor dem Viertelrohr um ca. 0,1mm dünner.
Das ist eine prima Idee Gerhard Darauf bin ich noch nicht gekommen. Werde ich mir merken!
Zitat von superfly66 im Beitrag #3Der Zusammenbau gestalltet sich allerdings jetzt interessant, die besten Resultate habe ich bis jetzt wenn ich alle Räder auf die vordere Platine aufsetze und dann zum Schluss die hintere Platine aufsetze
Genauso mache ich das auch. Gerade wenn die Werkpfeiler auf der hinteren Platine vernietet sind funktioniert das besser als anders herum. Die gehen meist mit etwas Spannung in die Bohrungen auf der Vorderplatine und fallen nicht einfach rein. Die Zahnradachsen sind unterschiedlich lang. Ich kümmere mich zuerst um die längeren und wenn die stecken, dann erst um die kürzeren.
Zitat von superfly66 im Beitrag #3Nun treiben mich aber noch die Gong Klöppel in den Wahnsinn.
Das Uhrwerk ist nun wieder zusammengesetzt. Geholfen hat letztlich die Muttern an den Pfosten gleich aufzusetzen und die Platinen ein wenig unter Spannung zu bringen, dann die Achsen von einer Seite beginnend in die Lager zu schubsen, dabei die Mutttern immer mit den Fingern etwas nachziehen um die Spannung aufrecht zu erhalten. Gibt es da eigentlich gute Videos zu? Ich hab noch nix gefunden. Mein Bastelbuch "Instandhaltung von Pendeluhren mit Federantrieb" von Hans Hager ist mit Tipps zum Zusammenbau auch recht zurückhaltend. VG Frank
Oh, das halte ich nicht für einen bahnbrechenden Tipp. Etwas Druck durch die Finger sollte reichen. Die Schrauben anziehen, so die Platinen unter Druck setzen und dann die Achsen einfädeln kann zu Schäden an den Zapfen führen - vor allem an den dünnen. Aber es scheint zum Glück nichts passiert zu sein.
Mit den Muttern habe ich auch nur die Position der Platinen fixiert, die ich zuvor mit Fingerdruck erreicht hatte, anders bin ich einfach nicht voran gekommen. Ich stehe nach wie vor ziemlich am Anfang und bin für alle Hinweise dankbar. Als nächstes ist dann wieder eine der Standuhren dran, da sind die Werke für die dicken Finger besser geeignet. Ebenfalls schöne Grüße und einen guten Start in die Woche! Frank
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31.05.2019 16:23
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Darauf bin ich noch nicht gekommen. Werde ich mir merken!