3 mm reicht für eine 0,6 - 0, 8 Bohrung und die Hülse kannst du auch oval machen..wenn du nicht bohren möchtest, dann verlöte eine ovale Hülse...das hat genug Halt. LG Andreas
nochmal zum Löten: Du kannst Messing sehr gut weichlöten. Damit hast du den Vorteil, dass das Material von der molekularen Struktur her hart bleibt und sich nicht so schnell verbiegt. Darüber hinaus benötigst du auch kein Silberlot. Du kannst ganz normales Elektrolot nehmen. Wichtig ist es, die Lötstellen absolut sauber und fettfrei zu machen (Schmirgelpapier), und natürlich ein Flussmittel zu benutzen (z. B. Löthonig).
Mir persönlich gefällt aber die Idee mit der Vernietung am Besten.
Weichlöten mit Lötzinn ist speziell bei Uhren immer Pfusch! Gerade in diesem Fall ist eine dauerhafte und harte Verbindung erforderlich, das kann Lötzinn aber nicht bieten da es amorph und spröde ist eignet es sich für mechanisch beanspruchte Verbindungen überhaupt nicht. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund wird Weichlot von Uhrmachern immer wieder als eine Art Superkleber genutzt was aber auch immer schief geht. Bitte das Teil unbedingt hartlöten, eine Blechbeilage oder Hülse als Versteifung ist auch recht gut wobei sich ein einfacher Blechstreifen wahrscheinlich einfacher löten lässt.
Okay, das wusste ich nicht. Bin aber auch kein Uhrmacher Allerdings habe ich bereits einige Messingteile gelötet, die mechanisch beansprucht werden und die halten alle noch. Löten muss man allerdings auch können... Wurde ja auch jahrzehntelang im Heizungs- und Sanitärbereich eingesetzt. Dort herrschen Drücke von bis zu 10 Bar mit großen Temperaturdifferenzen. Zum Hartlöten von Messingteilen benötigt man allerdings auch nicht zwingend Silbelot. Dafür kann man einfaches Lot zum Hartlöten nehmen (Baumarkt). Da beim Hartlöten die Materialien leicht glühend gemacht werden müssen, wird das Messing nachher sehr weich ( man kann es mit der Hand biegen). Wieso das mechanischen Beanspruchungen gegenüber besser halten sollte weiß ich nicht, aber wenn sich das im Uhrmacherbereich bewährt haben sollte, dann ist das für mich auch in Ordnung. Nur mal so nebenbei, ich will hier nicht klugscheißen oder mich mit irgendjemanden streiten. Ich schreibe einfach von meinen Erfahrungswerten. Völlig neutral und ohne Wertung, in der Hoffnung, dass es jemandem weiterhelfen kann. Ich möchte auch niemanden von irgendetwas überzeugen. Jeder sollte für sich herausfinden, was das Beste ist. Wenn ich etwas nachvollziehen kann, lerne ich auch gerne dazu.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von steffl62 im Beitrag #18Weichlöten mit Lötzinn ist speziell bei Uhren immer Pfusch! Gerade in diesem Fall ist eine dauerhafte und harte Verbindung erforderlich, das kann Lötzinn aber nicht bieten da es amorph und spröde ist eignet es sich für mechanisch beanspruchte Verbindungen überhaupt nicht. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund wird Weichlot von Uhrmachern immer wieder als eine Art Superkleber genutzt was aber auch immer schief geht. Bitte das Teil unbedingt hartlöten, eine Blechbeilage oder Hülse als Versteifung ist auch recht gut wobei sich ein einfacher Blechstreifen wahrscheinlich einfacher löten lässt.
lg Christian
Weichlöten ist ein Verfahren, das der Elektronik vorbehalten bleiben sollte! Wie Christian hier geschrieben hat, ist es niemals ein Mittel, um mechanische Verbindungen zu schaffen.
Es ist vermutlich einfach nur bequem, den Lötkolben zu nehmen und ein bisschen Lötzinn fliessen zu lassen, wobei selbst das Weichlöten immer wieder angewendet und auch nicht beherrscht wird. Kalte Lötstellen zeugen auch in der Elektronik immer wieder von dem Unvermögen vieler "Lötkünstler".
Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
"wobei selbst das Weichlöten immer wieder angewendet und auch nicht beherrscht wird. Kalte Lötstellen zeugen auch in der Elektronik immer wieder von dem Unvermögen vieler "Lötkünstler"."
Zitat von steffl62 im Beitrag #18Weichlöten mit Lötzinn ist speziell bei Uhren immer Pfusch! lg Christian
Hallo Christian, so absolut ausgedrückt ist das nicht zutreffend. Es gibt durchaus Fälle, wo Weichlöten richtig und angebracht ist. Kannst Du selbst in der Fachliteratur nachsehen. Vorraussetzung ist aber immer formschlüssige Ausführung der zu verbindenden Teile.
Ich werde demnächst einen solchen Fall posten.
Gruß, Frank ______________ Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service PCZW - PC Zeitwaage der Profis
Zitat von steffl62 im Beitrag #18Weichlöten mit Lötzinn ist speziell bei Uhren immer Pfusch! lg Christian
Hallo Christian, so absolut ausgedrückt ist das nicht zutreffend. Es gibt durchaus Fälle, wo Weichlöten richtig und angebracht ist. Kannst Du selbst in der Fachliteratur nachsehen. Vorraussetzung ist aber immer formschlüssige Ausführung der zu verbindenden Teile.
Ich werde demnächst einen solchen Fall posten.
Na da bin ich aber schon gespannt! Mir ist bis heute keine Weichlötstelle in einer mechanischen Großuhr bekannt die original wäre.
Zitat von steffl62 im Beitrag #18Weichlöten mit Lötzinn ist speziell bei Uhren immer Pfusch! lg Christian
Hallo Christian, so absolut ausgedrückt ist das nicht zutreffend. Es gibt durchaus Fälle, wo Weichlöten richtig und angebracht ist. Kannst Du selbst in der Fachliteratur nachsehen. Vorraussetzung ist aber immer formschlüssige Ausführung der zu verbindenden Teile.
Ich werde demnächst einen solchen Fall posten.
Na da bin ich aber schon gespannt! Mir ist bis heute keine Weichlötstelle in einer mechanischen Großuhr bekannt die original wäre.
lg Christian
Hallo Christian!
Die Walzen bei Seilzugregulateure sind immer mit Zinn gelötet!
Zitat von steffl62 im Beitrag #25Hallo Mario, ja da hast Du recht, an die hab ich gar nicht gedacht. Also muss ich wohl zugeben das es Ausnahmen gibt, aber die sind sicher selten.
lg Christian
Und was sagst Du, wenn man Zahnsegmente bei einem Rad in einer Schwalbenschwanz formschlüssigen Verbindung weich lötet? Auch Pfusch?
Hallo Fritz, na ja wenn es tatsächlich ein schöner formschlüssiger Schwalbenschwanz ist, was ich bei Dir voraussetzte, geht das schon aber sobald die Lötstelle mechanisch belastet wird ist es Pfusch. Sieht dann zwar momentan gut aus das Zinn wird aber über kurz oder lang Ermüdungsrisse bekommen und aufbrechen, vor allem wenn viel Kraft darauf wirkt.
Zitat von Boxercup-2003 im Beitrag #15Bei dieser Arbeit kam mir eine Frage in den Sinn:
Wer oder was bestimmt eigentlich die Länge der Ankergabel, hier in meinem Fall handelt es sich um eine Sekundenpendeluhr, der Abstand von Ankerwelle bis Ende Ankergabel beträgt 16,5cm, bei anderen Uhren vom selben Format ist das kürzer oder länger?
Unter den vereinfachenden Annahmen, dass - sich die Pendelfehler wie ein fixer Drehpunkt verhielte - die Drehachsen von Pendel und Gabel genau zusammenfielen - die Gabel spielfrei wäre würden sich Gabel und Pendel wie ein gemeinsamer Starrkörper bewegen, so dass die Länge der Gabel egal wäre.
In der Realität allerdings bewirkt eine längere Gabel: (+) weniger Auswirkung von Spiel zwischen Gabel und Pendel (+) geringere Kräfte und damit ggf. weniger Reibung und Verschleiß zwischen Gabel und Pendel (+) geringere seitliche Kräfte auf die Pendelfeder und damit weniger Störung deren Kinematik (-) höheres Gewicht der Gabel und somit mehr Reibung und Verschleiß der Ankerlager
Außerdem sollte man bei vglw. elastischen, schwach gedämpften Pendelstangen (z.B. Draht-Langpendel) nicht gerade an einem Schwingungsbauch einer relevanten Biege-Eigenform des Pendels anregen.
G. Feinstein schreibt in "Impulsing the Pendulum" (siehe Link) zwar von einem "sweet spot" an der Pendelstange, so dass man, wenn man dort anregt, seitliche Kräfte auf die Pendelfeder komplett vermeiden könne, aber die Position dieses sog. Stoßmittelpunkts entspricht der Länge des mathematischen Ersatzpendels, so dass man beim Einhalten dieser Bedingung beim Sekundenpendel eine 1 Meter lange Gabel bräuchte . Aber das ist m.E. nicht der einzige praxisferne Schnitzer im Feinstein-Artikel.
Fazit des Ganzen: In der Praxis wirst Du bei Sekundenpendeln mit Gabeln zwischen etwa 140 mm (oder auch ein Siebtel der Pendellänge) und 180 mm Länge nicht ganz verkehrt fahren.
Das ist für die Kinematik weitgehend egal. Der einseitig anliegende Stift hat jedoch, sofern gewärleistet ist, dass er niemals abhebt (mehr dazu hier in Post #24 bis #28: Link), ggü. dem symmetrischn Schlitz den Vorteil der Spielfreiheit. Allerdings muss dafür die Gabel durch ein asymmetrisches Gewicht vorgespannt werden, was diese u.U. wieder etwas schwerer macht und sowohl die Reibung in den Ankerlagern als auch zwischen Pin und Pendelstange leicht erhöht.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
10.03.2019 15:31
Antworten
Allerdings habe ich bereits einige Messingteile gelötet, die mechanisch beansprucht werden und die halten alle noch. Löten muss man allerdings auch können...
. Aber das ist m.E. nicht der einzige praxisferne Schnitzer im Feinstein-Artikel. 