An einer Pendule sind die Lager im Federhaus und in der Platine (Schlagwerk) ausgelaufen. Nun möchte ich die Lager aufbohren und Einpresslager einsetzen. Kann mir jemand die genaue vorgehensweise erklären? Muss die Bohrung mit einer konischen Reibahle aufgerieben werden und wie weit wird vorher aufgebohrt ? Oder geht das auch ohne Reibahle? Die Welle im Federhaus hat 5 mm und in der Platine 4 mm. Die passenden Lager gibt es ja zu kaufen. Gruß Peter
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
Als ich noch nicht die KWM Lager+Reibahlen nutzte, habe ich auch nicht gebohrt, sondern nur gerieben mit verschiedenen Fünfkantreibahlen bis zur richtigen Größe. Das letzte Stück eben vorsichtig, um nicht über das Ziel hinaus zu schießen. Dabei hat man die Chance, notfalls die Lage des Lochs etwas zu korrigieren. Oder in extremen Fällen ausgelaufener Lager kann man vor dem Reiben das Loch etwas in die richtige Richtung feilen.
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Allerdings Federhauslager mache ich komplett mit der Drehbank, mit Reibahlen könnte es schnell unrund laufen das Federhaus. Auch löte ich in diesem Fall die Buchse ein, auch wenn sonst "löten" ein Reizwort ist. Mit pressen werden sie bei der geringen Wandstärke des Federhauses nicht fest. Und es sind je nach Uhr ja teils so große Durchmesser, daß es die Reibahlen nicht so groß gibt.
Alles meine persönliche Amateurmeinung, nur der Vollständigkeit halber...
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Das Erneuern von Lagern in Großuhren ist grundsätzlich keine einfache Arbeit. Bei den oval ausgelaufenen Lagern mußt Du die ursprüngliche Mitte wieder treffen, sonst verschlimmerst Du die Situation: Dann klemmt das Rad, oder hat überhaupt keinen Eingriff mehr.
Profis haben dazu spezielle Vorrichtungen, in denen entweder nach dem Gegenlager, oder mit einem Kegel nach dem intakten Teil der Bohrung zentriert wird. Wie Thilo richtig geschrieben hat, muß beim Federhaus dieses in der Drehbank rundgerichtet werden, dann kannst Du die Bohrung ausdrehen.
Für die Lager in der Platine gibt es eine andere Methode: Das ausgelaufene Lager wird rundgefeilt, und zwar zentrisch zur Ölsenkung. Wenn das Lager Rund genug ist, kannst Du es mit einer Tischbohrmaschine auf ca. 0,2 mm unter Büchsendurchmesser aufbohren. Dann reibst Du mit konischen 5-kant Reibahlen von innen nach außen. Ich probiere dann immer wieder, bis die Büchse sich gerade in der Bohrung "festbeißt". Dann hast Du das Einpressmaß erreicht (i. d. R. 2/100 mm unter Büchsenmaß.) Anschließend kannst Du die Büchse von innen nach außen einpressen, und den Überstand mit dem Rollensenker entfernen.
So weit habe ich das verstanden. Nur mit dem Federhaus, (dazu eine Drehbank), das wird wohl nichts. Das wäre dann in etwa so, ich kaufe mir einen Porsche und fahre 2 x im Jahr um die Ecke. Nur die Reibahlen müsste ich mir wohl besorgen. Vielleicht würde ich da auch einlöten, einen kleinen Bunsenbrenner und Lötzinn habe ich ja, muss mal schauen, dauert sowieso noch etwas bis ich anfange.
Gruß Peter
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
schau Dir das Federhauslager einmal genau an: ist es wirklich oval ausgelaufen, oder ist es rund mit großzügügem Lagerspiel ?
Ich habe schon zahlreiche Pendulen (franz. Rundpendulenwerke) repariert, aber noch nie ein Federhaus bei diesen Werken gefüttert. Wenn das Lager noch rund ist, würde ich es so belassen.
Hallo, eine kleine Bemerkung am Rande! Das Federhaus dreht sich um den Federkern und kann nur bedingt oval auslaufen. Wenn die Lagerluft jedoch all zu groß wird dann sollte der Fehler auch behoben werden da sich der Eingriff verändert. Ohne Drehbank wird es aber schwierig.
Gibt so einige Möglichkeiten an Lager: DSC00516.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC00517.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Einpreß,Niet,Ansatz und sow.
Bei den Lagern im Federhaus hat eine Reibahle nichts verloren.Solche arbeiten wurden frühr bei Meisterprüfungen verlangt und wer eine Reibahle dafür verwendet hat ist auch schon gleich bei der Prüfung durchgefallen.Federhauslager darf man nur zylindrisch ausdrehen da sonst die Auflagefläche zu klein wird. LG Mario
schau Dir das Federhauslager einmal genau an: ist es wirklich oval ausgelaufen, oder ist es rund mit großzügügem Lagerspiel ?
Ich habe schon zahlreiche Pendulen (franz. Rundpendulenwerke) repariert, aber noch nie ein Federhaus bei diesen Werken gefüttert. Wenn das Lager noch rund ist, würde ich es so belassen.
Viele Grüße!
Matthias
Ich hatte auch schon einige Pendulen auseinander und das ist das erste Federhaus mit ovalem Lager, ich wundere mich selber. Beim Ablauf des Federhaus sieht man, der Zahnkranz hat je nach Stellung Eingriff und wandert dann immer weiter weg, bis die Zähne aufeinander schlagen.
Gruß Peter
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Zitat von Zeitspecht im Beitrag #9Bei den Lagern im Federhaus hat eine Reibahle nichts verloren.Solche arbeiten wurden frühr bei Meisterprüfungen verlangt und wer eine Reibahle dafür verwendet hat ist auch schon gleich bei der Prüfung durchgefallen.Federhauslager darf man nur zylindrisch ausdrehen da sonst die Auflagefläche zu klein wird. LG Mario
Das habe ich bei meinen Recherchen auch schon gesehen, nur ist eine Drehbank für mich als "Bastler", eine Nummer zu groß für mich .
Gruß Peter
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10.01.2019 13:32
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