Guten Morgen,
ich habe eine Koma Uhr mit dem identischen Werk, welches Du hier vorstellst.
Leider bringt mich diese Uhr fast zur Raserei:
Als sie zu mir kam, war die originale Pendelfer gebrochen und der untere Beschlag fehlte. Zunächst versuchte ich eine Komplettfeder, die ich noch hatte und die Uhr lief wunderbar nur viel zu schnell. Also bestellte ich mir einen neuen unteren Beschlag, damit dieser auch durch das Schutzrohr passt und baute ihn mit der angeblich richtigen Horolovar Feder 0,076 mm-0,0030'' ein. Die Uhr lief an, aber wieder viel zu schnell. Also die Gewichte maximal nach Langsam gedreht: Es zeigt sich dass die Pendelfeder mit den von Joao und Selva angegebenen 111 mm dann zu lang ist, da dann das Pendel, welches Gewichte wie große Ananas hat auf der Bodenplatte schleift. Also Pendelfeder vorsichtig gekürzt.
Wieder eingebaut. Nun dreht zwar das Pendel frei, aber die Uhr pendelt immer aus.
In der Annahme, dass die angeblich korrekte Feder für die Uhr vielleicht doch nicht korrekt ist, habe ich nun die ursprüngliche Pendelfeder wieder mit dem neuen unteren Beschlag versehen und wieder eingebaut. Trotz wirklich korrekt eingestelltem Abfall pendelt die Uhr nach wenigen Minuten aus. Nun ist mir aufgefallen, dass auf Deinen Bildern der Mitnehmer wesentlich tiefer sitzt als bei mir. Ich habe mich nach der Selva Angabe gerichtet, dass der Abstand von der Bohrung des oberen Beschlages bis zur Mitnehmermitte 9 mm betragen soll. Welchen Abstand des Mitnehmers hast Du eingestellt und warum und läuft Deine Uhr damit korrekt und welche Pendelfeder hast Du eingebaut?
Zwischenzeitlich habe ich natürlich auch schon das Werk komplett zerlegt und gereinigt und auch wieder zusammenbekomen und vorschriftsmäßig geölt. Aber langsam bin ich mit meinem Latein am Ende.
Vielleicht weißt Du ja Rat, oder die anderen Jahresuhr Profis des Forums.

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Das sind zu viele Fragen auf einmal.

1. Das Drehpendel ohne Uhrwerk hat wie viele Schwingungen in der Minute? Du kannst Zeitmessungen durchführen für z.B. 40 volle Schwingungen. Welche Zeit wird dafür benötigt?

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Eine Koma Elinco brachte mich ebenfalls zur Weißglut.
Habe dabei erfahren, das das Pendelfederstärke nicht so sehr für die Amplitude verantwortlich ist, nur für den Gang (langsamer-schneller).

Eher schon die genannten 9mm. Will damit sagen: habe schon nach dem bekannten Terwillinger -Buch den Abstand eingestellt und trotzdem ging das überhaupt nicht, bedeutet also, du mußt durchaus mal verschiedene Maße (statt der 9mm, bei mir war es ein längeres Maß als angegeben, bis die uhr ging) probieren, auch wenn offiziell ein Maß genannt wird. Leider kann man sich warscheinlich nicht auf diese Angaben verlassen...nur meine Erfahrung (in einem einzigen Fall wohlgemerkt)...danach ist mir an Jahresuhren etwas die Lust vergangen.... Habe die Uhr auf 4 Monate Laufzeit gebracht, weit von einem Jahr weg aber so geht sie nun schon länger (wenn auch mit schlechten Gangergebnissen, je nach Aufzugszustand der Feder).

Wohlgemerkt, alles Amateurwissen, hier gibts Profis, die sich bestimmt melden werden, viel Glück mit der Uhr!

Siehe: Schatz Drehpendeluhr

und:Drehpendeluhr-- Kundo

Gestern machte die Uhr 8 Halbschwingungen in der Minute. Mein Problem ist im Moment mehr, dass die Uhr nach 5 Minuten auspendelt, wenn ich sie nur leicht anstoße und das Pendel kurz von tick zu tack pendelt. Es kommt nicht zu einer Zunahme der Amplitude, sondern nur zum Auspendeln, als wenn beim Tick oder Tack nicht genug Energie übertragen wird. Das passiert leider auch bei voller Gangfederpannung. Wenn ich das Pendel zum Start auf die gewünschten ca. 270° auslenke, läuft die Uhr ca. 10-15 Minuten.
Daher bin ich jetzt langsam mit meinem Latein am Ende.
Es ist die erste Jahresuhr, die sich so heftig gegen eine Wiederinbetriebnahme wehrt. Alle anderen Jahresuhren, ob Kaiser Universe, Kern, Kundo, Schatz haben keine derartigen Sperenzchen gemacht. Ich habe auch schon tiefere Einstellungen der Gabel versucht, leider auch bislang ohne Erfolg.
Das merkwürdigste ist, dass die Uhr mit einer stärkeren Pendelfeder über Wochen lief und nun mit "ihrer" Pendelfeder, die bei der Lieferung dabei war ( wie gesagt ohne unteren Beschlag) immer stehen bleibt.

Der Ankerstift, welcher in die Gabel greift wäre meine letzte Idee. Dieser war bei mir etwas gebogen Richtung vordere Platine, ich hatte experimentiert und ihn letztendlich genau senkrecht (also unverbogen) gelassen. Nur habe ich da bei mir keinen Erfolg/ Änderung der Amplitude gehabt, wie gesagt eher mit der Höhe der Gabel. Originalmaß lt. Buch wie oben gesagt genau der Effekt wie bei dir...auspendeln und Ruhe war... Jetzt müsste man dem Pendel zwar "zum Durchalten immernoch was zu Essen mitgeben", aber auf 4 Monate hats gereicht...
Koma scheint mir ein weniger guter Hersteller gewesen zu sein...ich schließe natürlich nicht komplett eigene Fehler aus.


Das Spiel zwischen Gabel und Stift muß auch so gering wie möglich sein, aber unbedingt ohne zu klemmen natürlich.

P.S. Ich musste hier unbedigt was dazu schreiben, weil genau das habe ich auch so erlebt, eben mit Koma...

Hallo

Bei Drehpendeluhren muss wirklich alles stimmen, die verzeihen keine kleinen Fehler.
Ich würde nochmal von vorne anfangen. Komplett zerlegen, Eingriffe, Höhenluft, Sitz der Räder, Feder, Lager, Zapfen, usw. überprüfen.
Danach in der Literatur über die Einstellung der Hemmung nachlesen, die weicht nämlich vom Normal etwas ab.
Wenn die Uhr stehenbleibt, liegt es meist nicht an der PF
Nur wenn sie aus der Norm ungenau geht.

Gruß hermann

Hi.
FÜR diese Platte 1392 gibt es 2 PF
0032 081 \ oder 003 076
Günni

welche Gabeleinstellung ist denn Deiner Meinung nach die richtige?
Ich habe leider keine Literatur in der ich nachchlagen könnte.

Hallo Goldelse, leider ist die Beantwortung Deiner Frage so nicht möglich.Ich könnte aus meinem Buch 2 Seiten kopieren und Dir zusenden. Wenn Du mir Deine Anschrift gibst, sende ich Dir dann eine Kopie der Schemazeichnung zu.
Gruß Günni

Zitat von Goldelse im Beitrag #10

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welche Gabeleinstellung ist denn Deiner Meinung nach die richtige?
Ich habe leider keine Literatur in der ich nachchlagen könnte.

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Vielen Dank für den Tip.
Ich habe also tatsächlich das Werk nochmals auseinandergenommen, alle Lager überprüft, keine Fehler oder Verschmutzungen gefunden, alle Zapfen poliert, alles zusammengebaut, geölt, den Gang eingestellt und egal welche Höhe der Gabel ich einstelle, die Uhr pendelt aus.
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass die die Energie des Klapses, die das Pendel beim Abfallen des Ankerrades bekommt zu gering erscheint.
Die Antriebsfeder ist auch frisch geölt und aufgezogen. Wo kann denn die mangelnde Kraftübertragung herrühren?

Zitat von Goldelse im Beitrag #13

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Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass die die Energie des Klapses, die das Pendel beim Abfallen des Ankerrades bekommt zu gering erscheint.
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Konntest du denn mit der Gabelhöhe- Veränderung etwas experimentiern? Gibt es keine Stellung wo es besser wird? Ich weiß es ist sehr langwierig und nervig immer die Gabelhöhe zu verändern...hat auch bei mir entsprechend lang gedauert eine Höhe zu finden, die wenigstens halbwegs ging.


Aber evtl. ist auch eine neue Zugfeder notwendig um alles auszuschließen und die größte Kraft herauszuholen. Damit schaffte ich aber auch nur unter 180° Schwingungsweite/ unter 90° Halbschwingung, bei besagter schlechter Laufzeit.
Das Überschwingen, d.h. nach dem Klack der Schwung wo das Pendel noch etwas weiter schwingt ist auch nur 1-2 cm höchstens. Also zum Stillstand fehlt nicht viel.

hier mal ein Bild meiner Elinco von der Gabel und Ankerstift, welcher etwas nach hinten gebogen ist. Mehr biegen geht ja nicht: P1140630 (923x1280).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Den Gang habe ich sehr genau eingestellt, auf beiden Seiten gleicher Abfall, nichts desto trotze: Auspendeln!
Wo soll der gedankliche Fehler sein?

Zitat von Goldelse im Beitrag #16

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Den Gang habe ich sehr genau eingestellt, auf beiden Seiten gleicher Abfall, nichts desto trotze: Auspendeln!
Wo soll der gedankliche Fehler sein?

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