Zitat von Mahlekolben im Beitrag #23Seit 2010 gibt es auch das "ß" als Großbuchstaben im deutschen Alphabet.
Und das ist gut so, denn sonst müsste man "BIER IN MASSEN GENIESSEN" - was natürlich niemand wollen würde, nicht wahr?
Die Vergewaltigung des ß wäre (wie die Schlechtschreibreform) gar nicht nötig gewesen. In Zweifelsfällen schreibt man "sz", um Verwechslungen zu vermeiden.
Wer auf die Idee kommt, ein großes ß zu entwerfen, hat nicht verstanden, wie es als Ligatur aus langem s und z entstanden ist. Das lange s gab es auch nicht als Großbuchstabe. Viele wissen heute gar nicht mehr, was ein langes s ist und wie man es eingesetzt hat. So braucht man sich nicht zu wundern, wenn bei heutigen "Frakturschriftsatzversuchen" das lange s entweder gar nicht oder ausschließlich verwendet wird, was natürlich falsch ist. Letztens sah ich eine Kneipe, da stand ganz groß an der Fassade in Fraktur "Gaſthauſ". Es hätte natürlich "Gaſthaus" oder - um dem Problem aus dem Wege zu gehen - "Wirtshaus" heißen müssen (langes s nicht am Wortende und nicht als Bindungs-s).
Was das große "ß" betrifft, bin ich nicht Deiner Meinung, sondern teile eher die von Mahlekolben. Vor allem wenn ich daran denke, wie 1988 das Standesamt zwecks meiner Trauung meinen Nachnamen verhunzt hat. Ich werde mich später dazu äußern, denn heute hab ich schon ein Bier zuviel getrunken. Aber was das "lange" und "runde" s betrifft, da sprichst Du mir voll aus der Seele. Egal ob "Dingſlebener Bier" oder zwei runde s nebeneinander. Die alte Rechtschreibregel "Trenne nie st, denn es tut den beiden weh", bekommt erst Sinn, wenn man sich bewußt ist, daß nur "ſt" gemeint ist. Ein "st" darf man trennen, wie z.B. bei Dienstag, Donnerstag, Samstag, Geburtstag, Mustopf usw. Nur das "ſt" darf (durfte) nicht getrennt werden. Z.B. Fenster, erster. Jahrelang hatte ich gerätselt, wird die Stadt Großräschen "Großrä-schen" oder Großräs-chen" ausgesprochen? Hab im Brockhaus aus den 30ern nachgeguckt, der noch in Fraktur gedruckt wurde. Langes s, also Großrä-schen, nix mit einem kleinen Rasen ("Räs-chen"). Unsere Altvorderen hatten schon gewußt warum es die beiden verschiedenen s gab. Aber für die heutige WhatsApp-Generation ist das sowieso viel zu kompliziert.
Die Rechtschreibung verliert immer mehr an Bedeutung, das ist mein Eindruck. Die Schrift hat bei vielen Menschen nur noch den Zweck, Informationen zu übermitteln. Rechtschreibung egal: "...man wisse doch, was gemeint ist." Außerdem gibt es doch die Autokorrektur. Das Denken wird einem immer mehr abgenommen, Konrad Duden wälzt sich im Grab. A propos Alkohol: Faszinierend finde ich seinen Satz, mit dem er eine Wette gewann. Er bewies, daß es möglich ist, einen vollkommen richtigen Satz zu bilden, der mit 6x hintereinander "die" beginnt: "Die, die die, die die Dietriche erfunden haben, verdammen, tun unrecht." 50 Flaschen Wein gab es dafür, zum Wohle!
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #35Und welche "das" müssen jetzt groß geschrieben werden?
Ich tippe auf:
Dass das, das das Dass zum Dass macht nicht leicht ist, ist klar.
Deutschlehrer anwesend? Würde ich wirklich gerne wissen!
Bin kein Deutschlehrer, aber das sollte so passen. Vor "nicht" würde ich noch ein Komma einfügen, das ist eine nachgestelle Erläuterung als Einschub und muß hier von Kommas eingeschlossen werden. So jedenfalls meine Vermutung. :)
Zitat von Prof. Bienlein im Beitrag #33So ähnlich wie: Dass das, das das dass zum dass macht nicht leicht ist ,ist klar.
Und welche "das" müssen jetzt groß geschrieben werden?
Ich tippe auf:
Dass das, das das Dass (Hier wird "Dass" zum Subjekt und Substantiv) zum Dass (Hier wieder Substantiv weil zum (zu dem)- Präposition+Artikel) macht nicht leicht ist, ist klar.
Dazu müssen wir allerdings akzeptieren das wir die Konjunktion "dass" zum absolut unsinnigen Objekt erklären, sollte "dass" den Status einer Konjunktion beibehalten müsste meiner Meinung nach alles klein geschrieben werden da eine Konjunktion so viel ich weiss nicht Substantiviert werden kann.
Den Status einer Konjunktion hat es in diesem Fall nicht, da wir es ja in den Mittelpunkt stellen. Demnach würde ich auch zur Großschreibung tendieren. Bin aber auch kein Deutschlehrer.
Es ist definitiv eine Substantivierung, also Großschreibung: "Es kommt nicht nur auf das Dass an, sondern auch auf das Wie." Quelle: http://www.canoo.net/services/GermanSpel...n/pgf57-58.html (Konjunktionen dürfen auch substantiviert werden.)
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23.04.2018 23:33
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