Soll die Masse des Unruhreifs verringert werden, um fehlenden Druck aus dem Werk zu kompensieren?



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Das war die Idee dabei. So schlimm stelle ich mir das nicht vor, zumal man die bereits vorhandenen Löcher aufbohren kann. Wenn dann noch genau gegenüberliegender Löcher gebohrt werden sollte es mit der Unwucht auch nicht so dramatisch werden...hoffe ich.

Es kann sein, dass durch das Reinigen in Ultraschall oder mit dem Reinigungsmittel selbst die Spirale bzw. deren Elastizität "weicher" geworden ist (oder das Direktionsmoment schwächer). Dadurch geht die Uhr natürlich langsamer und der Regulator (Gewichte auf dem Reif) wirkt nicht mehr richtig.
Zugfedern und Spiralen gehören nicht ins Ultraschall. Diese Träger aus Metall vom schwebeanker kann man gut in Benzin legen über Nacht. Die aus Plastik lieber nicht. Dann gut auspusten und die Rubine im Führungs-Rohr oben/unten mit Kleinuhrenöl dünn! Ölen. Diese Vertiefungen im reif kann man ausschlagen um ihn leichter zu machen. Wäre eine Lösung in diesem Fall, aber wie gesagt, keine Garantie. Den Draht habe ich damals bei jeder Uhr getauscht, da gab es extra Draht für Schwebeanker.
Lg Junghans

Hallo Junghans,

also, Federn jeglicher Art haben bei mir noch nie ein US Bad gesehen, jedenfalls nicht von innen.

Ich habe mir den Reif nochmal angeschaut, konnte aber nicht nachvollziehen welche Vertiefungen im Reif du ausschlagen könntest??

Hallo,

wie wurde denn die Unruh gereinigt?

Auf manchen Reifen des Schwebeankers sind runde Vertiefungen angebracht, die man fräsen/rausschlagen/bohren kann, dann verändert man das Trägheitsmoment der Unruh und gleicht es der Spirale an. Bei manchen versionen geht das leider nicht.

Ist die Hemmung richtig eingestellt?

Mit freundlichen Grüßen Junghans

Hallo

ja, es wurde alles gemacht was man machen kann, habe ich auch zu Anfang des Fadens beschrieben.
Jetzt weiß ich auch was du meinst, halte ausschlagen allerdings für unpraktikabel, ich bevorzuge dann doch lieber bohren...
Zu deiner Anmerkung "ins Us Bad keine Federn rein" klar, das ich da nicht gemacht habe, aber (!) schließt das aus das es nicht jemand vor mir gemacht haben könnte?? Von daher zu deiner Theorie: Das die Federn evtl. etwas "weich" geworden sein könnten, gibt mir die Legitimation zum bohren. Alle anderen Fehlerquellen sind ausgeschlossen.
Ein "modifiziertes" Werk läuft seit 2h im Test, schauen wir mal was dabei rauskommt

Diese Werke habe ich auch schon öfters gemacht, hat der Führungsdraht eventuelle eingelaufene Stellen? Wichtig ist, diesen nicht zu Ölen oder nur mit einem sehr niedrigviskosem Öl (Z.B. Möbius 9030), dieses Öl funktioniert dort sehr gut, aber nur zusammen mit Epilam(Test habe ich gemacht).
Da sich aber in dem Rohr zwei Lochsteine befinden kannst du das Öl aber beruhigt weglassen.
Sollte der Draht Knicke, Biegungen oder sonstige Beschädigungen aufweisen ersetze ihn bitte, dann sollte sie sich auch wieder gut regulieren lassen.
Lg

Hallo, doch, der Draht ist auch o.k., sonst wäre ja auch die schön ausschwingende Amplitude von ca. 200 Grad schwer möglich.

Der modifizierte (gebohrte) Unruhreif läuft jetzt ca. 24h und hat auf Feinjustierung minus einen Nachgang von 2 Min. Das heißt: Die Uhr wird in Richtung Maximum nun justierbar sein
Allen vielen Dank für die konstruktiven Beiträge und ganz besonders hermanH für seine Idee des aufbohrens. FUNZT!

Hallo Henning,

wie bezeichnest du deine Arbeit? War das jetzt eine Reparatur oder eine Anpassung?

Ich habe schon so viele Schwebeunruhen gewartet, aber niemals musste ich Löcher bohren oder Zusatzgewichte anbringen.

Ein wenig ratlos grübelnd.

Hallo,
ich bezeichne es weder noch, sondern würde es eher nennen: Der Zweck heiligt die Mittel. Ich bin davon ausgegangen, das die Federn schwächer werden (geworden sind) und habe so durch einen gering leichteren Reif eine Uhr wieder in die richtige "Zeit" gebracht, also im Prinzip nix dramatisches.
Die Uhr läuft jetzt wieder auf den Punkt und ist in beide Richtungen justierbar. Was will das Herz mehr?

Ich fragte deshalb nach um eventuell eine Auskunft über diese Schwebeunruhen zu erhalten und ob es möglich wäre das es Unruhen mit unterschiedlichen "Schlagzahlen" gegeben hat in der Vergangenheit. Wenn ja, dann ist vielleicht eine falsche damals verbaut worden.

nee, glaube ich eher nicht das eine falsche verbaut wurde. Wie ich Eingangs schon beschrieben habe, haben alle Werke denselben Fehler > Nachgang. Ich glaube nicht das bei allen Werken nachträglich eine falsche Unruh verbaut wurde. Womit du recht hast ist, ja, die Reife sind unterschiedlich. Es gibt welche mit vielen Löchern und welche mit weniger Löchern, wo die Löcher nur "angestanzt" sind, aber eben nicht gelocht.
Ich vermute das die Reife über eine Waage liefen um dann das richtige Gewicht "hinzustanzen".

Zitat von clavicembalist im Beitrag #21

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Diese Werke habe ich auch schon öfters gemacht, hat der Führungsdraht eventuelle eingelaufene Stellen? Wichtig ist, diesen nicht zu Ölen oder nur mit einem sehr niedrigviskosem Öl (Z.B. Möbius 9030), dieses Öl funktioniert dort sehr gut, aber nur zusammen mit Epilam(Test habe ich gemacht).
Da sich aber in dem Rohr zwei Lochsteine befinden kannst du das Öl aber beruhigt weglassen.
Sollte der Draht Knicke, Biegungen oder sonstige Beschädigungen aufweisen ersetze ihn bitte, dann sollte sie sich auch wieder gut regulieren lassen.
Lg

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Nochmal ich

Also, diese Schwebeunruhen wurden, soweit ich weiß, in mindestens vier Varianten hergestellt (mit unterschiedlichen Schlagzahlen). Rein vom Augenschein her kann man das an der Länge der Doppelspirale erkennen. Von daher kann es schon sein, dass eine (1) verkehrt verbaut wurde. Bei Zweien scheint mir das allerdings unwahrscheinlich. Norduhr ist auf der richtigen Spur: Bei der Herstellung wurden diese Unruhen "abgeglichen" durch "Leichtern" oder Gewicht hinzufügen.

Am häufigsten stellt sich jedoch der Nachgang bei diesen Teilen ein, wenn falsch gereinigt und / oder Geölt wurde.
Die Schwingungsweite hat allerdings mit der Schlagzahl (nach Pendelgesetz) - soweit mechanisch keine anderen Fehler vorliegen - nichts zu tun. Höhere Schwingungsweite = höhere Geschwindigkeit = Zeit von Umkehrpunkt zu Umkehrpunkt = Gleich. Der Fehler, der sich hier einschleichen kann, liegt in der Konstruktion der Hemmung: Geht der Schwingungsbogen bis zum Anschlag, das heißt, die Unruhe wird schlagartig zum Stillstand gebracht (Prellen), so stimmt ja das ganz Schwingsystem nicht mehr, die Uhr wird unregulierbar zu schnell. Auch darauf muss bei der Einstellung geachtet werden.

@Herrmannh: Vollkommen richtig.

Ich habe das Röhrchen nach der Reinigung mit Wundbenzin immer mit Pressluft ausgeblasen aus der Dose gegen ein Blatt Papier bis es sauber blieb.