Hallo, folgendes Problem, der Lagerstein für den Zapfen der Unruh einer französischen Tischuhr ist gebrochen, steckt aber noch in der Fassung. Wer kann mir den Stein ersetzen und einpressen?

Hier einige Fotos:
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Gruß

Hubert

Hallo

Herzlich willkommen in diesem Forum, schön das du es her geschafft hast!

Gruß hermann

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Hier muss man nicht einpressen, sondern muss die Fassung geöffnet werden, stein ersetzen und Fassung wieder schliessen.
Muss mann auch eine alte steinsortiment haben, einpresssteine und alte “fassung“ steine sind nicht gleich.

Klar im notfall kann mann auch den loch ausreiben und dann die steine einpressen, sieht aber nicht so gut aus.

Lg
Christian

Wenn man es sorgfältig macht, sieht das auch anständig aus. Man muss hier wohl die Verhältnismäßigkeit sehen.
Das Lager ist im fertig montierten Zustand absolut unsichtbar.
Der Unruh ist es vollkommen egal, ob Stein gefasst oder gepresst. Hier zählt die präzise Führung des Unruhzapfens.
Selbst Hans Jendritzki ("Die Reparatur der Armbanduhr") hat die Methode schon 1948 legalisiert.
LG Thomas

PS: Die Symbolik von Ralf mit der Tür, mit der man ins Haus fällt, finde ich Klasse (den Knigge auch)!

Trotzdem Hubert!

Wäre es meine Uhr so würde ich den Stein auf jeden Fall wieder fassen. Glücklicherweise habe ich noch einen kleinen Bestand. Einpressen würde ich nur dann, wenn die Fassung schon zerstört ist.

Jendritzki reibt die komplette Fassung weg! das erfordert dann riesige Steine und sieht unmöglich aus. Damals evtl. gangbar, da es um Funktion, nicht Sammlertum ging. Heute nicht mehr zeitgemäß - m.M.

Mein Gott, da hab ich ja was gesagt bzw. geschrieben...
Wenn man alte Steine hat, ok. Und ich habe bisher nie riesige Press-Steine gebraucht. Ich hab ja auch geschrieben, wenn man es sorgfältig macht....
Fragt unseren "Uhrgewichtheber", dem habe ich schon geholfen. Ich glaub, er war zufrieden.
Die gezeigte Uhr ist natürlich ein kulturhistorischer Schatz, da verbietet es sich selbstverständlich!

Hallo,
das war überhaupt kein Angriff auf Dich, sorry falls es so klang!
Ich hatte seinen Tip vor langer Zeit in jugendlicher Ahnungslosigkeit 1x befolgt, Ergebnis war wie oben beschrieben.
Auch nur das Ausreiben der Fassung innerhalb des Kragens war bei mir selten erfolgreich, da der Rand zu dünn ist.

Ok, bin heute eh etwas gereitzt...
Wenn der alte Stein schon recht groß war, hat man natürlich schlechte Karten, auch die Platinenstärke bzw. Höhe der Fassung spielt eine Rolle.
Also, alles gut!

LG Thomas

Natürlich Thomas, bin ich mit deiner Reparatur mehr als zufrieden. Nur nicht mit mir, weil ich es ja verbockt habe. Deshalb werde ich mit der Uhr immer ein Problem haben, weil sie mich ständig an eigene, naja, Unzulänglichkeit erinnert.

Aber das Thema an sich sorgt bei mir immer wieder für Kopfzerbrechen. Jeder hat andere Voraussetzungen, der eine hat den passenden Stein, der andere, evtl. sogar die Mehrheit, nicht.
Und wo ist die Grenze zur historisch wertvollen Uhr... bestimmt auch bei jedem anders...
In Anbetracht dessen, daß ich jetzt auch ein Steinpressmaschine habe, und vorausgesetzt ich könnte einen passenden Pressstein bekommen , würde ich bei o.g. Uhr einpressen (versuchen evtl.an Probeobjekt, da ich es ja noch nicht gemacht habe).
Es ist ja auch so, selbst wenn ich im meinen wenigen Röhrchen nachschaue und einen passenden Fassstein finden würde, stimmt garantiert die Farbe nicht und ein Kenner sieht eh, daß der dann ersetzt wurde. Den genauen Originalzustand bekommt man nie mehr hin. Es ist dann einfach die Geschichte der Uhr und leider ärgert man sich um so mehr, je mehr materieller Wert dahintersteht.
Vielleicht sollte man den Perfektionissmus, den ja die meisten haben, die sich mit dieser Materie beschäftigen, etwas versuchen abzulegen, es fällt natürlich schwer. Und wie oben genannt, etwas Kopfzerbrechen wird bleiben, was ist richtig, was ist falsch...

Ich denke, selbst der eine Profi wird mal so und der Andere mal so entscheiden, und beide haben recht, ich sag mal, je nach Steinvorrat
Das ist so ein Ding, wo es keine eindeutige Antwort gibt. Würden die Ersatzfassungssteine auf der Straße rumliegen, gäbe es keine Frage, aber leider...

Mit meiner o.g. Uhr hat ja auch ein Profi entschieden, und ich bin froh, daß ich nicht die Entscheidung treffen musste, ich war eh geplättet und zu nichts mehr fähig in diesem Fall... Ihr hättet mal die Staubwolke unter der Lupe sehen sollen, die ein berstender Stein erzeugen kann, unglaublich... Alptraum...

Übrigens hat sich Transponder von oben nicht mehr gemeldet. Zufall?

Und zur Geschwindigkeit von Uhrwerksreparaturen: Das zugegeben einfache Automaticwerk von Seiko aus der Serie 7000 mit Doppeldatum habe ich in meiner Hochgeschwindigkeitszeit in einer 1/4 Stunde auseinandergenommen, repariert und zusammengesetzt bis zur Zeitwaage. Aber: 1.: hat das keinen Spaß gemacht und 2. hatte ich am Tag so gegen 10 Stück davon auf dem Tisch. Und das jeden Tag, im Wechsel mit dem Automatic-Chrono von Seiko. Der Chrono brauchte auch nur unter 1 Stunde. Klar, dass das nur ein Job für kurze Zeit war, aber so ist das mit Hobby und Job. Und wenn man den ganzen Tag nur den gleichen Kram macht.
Wenn ich von meinen Reparaturen alter Uhren leben müsste, würde ich verhungern. Dafür macht das Spaß, und den Kopf muss man auch noch dabei anstrengen - was den Spaß ausmacht.

Frank