Aber ich dachte, dass Wecker damals auch eine gewisse Investition waren, die sich auch lohnen sollte. Ich dachte so ein Wecker konnte man sich damals auch nicht mal eben so kaufen, mal abgesehen von Wohlhabenden Leuten. Für den normalen Arbeiter war so ein Wecker doch bestimmt etwas teures oder?
Zitat von doni1294 im Beitrag #17Tja das ist mal eine gute Frage Für den normalen Arbeiter war so ein Wecker doch bestimmt etwas teures oder?
Auch wenn es seltsam klingt, selbst ein Radium-Zifferblatt zeigt eine herausgehobene Wertstellung durch den Hersteller an.
Das Dein Wecker nicht(mehr) leuchtet, bedeutet nicht das die Hintergrundfarbe des Zifferblattes nicht strahlt. Auch die Radiumzifferblaetter leuchten nur 5-10 Jahre. Trift ein Alpha-Teilchen auf ein koernchen Ziksulfid, dann funkelt es gruen auf und ist dann verbrannt. Das Radiumbromid straht auch in 1000Jahren noch ausreichend (Halbwertszeit1602Jahre) aber nach 5 Jahren ist je nach feinheit der Leuchtkristalle und der Schichtdicke schon an die Haelfte der Helligkeit dahin.
Angst must Du keine haben, die Strahlung durchdringt Uhrgenglas und Metallgehaeuse kaum, und auch in der Luft ist nach wenigen Zentimetern Schluss. Die Bindemittel im Radiumir, so heist die Leuchtfarbe wittern und reiben einmal abgebunden kaum ab. Solange Du nicht daran herumschmirgelst, und das Zeugs einatmest, oder verschluckst, wie seinerzeit die "Radium-Girls" die nicht nur die Zifferblaetter sondern auch gern die Naegel und Lippen damit bemalten, kann da kaum etwas pasieren.
Ein schoenes Teil, und war auch zu seiner Zeit alles andere als "Billig".
Hallo Matthias, Kann es wirklich sein, dass das Zifferblatt von meinem Wecker mal geleuchtet hat? Das wäre recht ungewöhnlich für einen Wecker dieser Bauart.
Wie lange musste ein Arbeiter eigentlich für einen Wecker dieser Art arbeiten? Kenne mich mit den damaligen Währungen und Werten nicht so aus. War das wirklich so eine "Anschaffung fürs Leben", auf die ewig gespart wurde, und die dann gepflegt und tunlichst sanft behandelt wurde? Oder romantisiere ich das etwas zu sehr?
Zitat von doni1294 im Beitrag #19 Kann es wirklich sein, dass das Zifferblatt von meinem Wecker mal geleuchtet hat?
Ja, auch heute haben die 10Euro-Wecker oft Leuchtzeiger und Punkte. Zifferblaetter mit leuchtendem Hintergrund waren damals sehr beliebt ...
Zitat von doni Das wäre recht ungewöhnlich für einen Wecker dieser Bauart.
Nein, nicht wirklich ... besonders Bayard war fuer seine Leuchtzifferblaetter beruehmt ...
Zitat von doni Wie lange musste ein Arbeiter eigentlich für einen Wecker dieser Art arbeiten? Kenne mich mit den damaligen Währungen und Werten nicht so aus. War das wirklich so eine "Anschaffung fürs Leben", auf die ewig gespart wurde, und die dann gepflegt und tunlichst sanft behandelt wurde? Oder romantisiere ich das etwas zu sehr?
Mehrere Faktoren ... Noch Ende der 50ger als ich Kind war, war Pruegelstrafe fuer verdorbene oder weggeworfene Lebensmittel, alltaegliche Realitaet, auch als die nicht mehr ganz so knapp waren.
Jedem Christenmenschen war klar, das man mit der Schoepfung, also auch dem eingesetzten Material, bestmoeglich umzugehen hatte. Ein Fahrrad war ein Ding fuers Leben, und ein Fahrradreifen, wurde selbstverstaendlich so lange geflickt bis er auseinanderfiehl. Mein Grossvater trug seine Trachtenjoppe von der Hochzeit bis zur Bahre. Darum waren die verwendeten Materialien viel hochwertiger als heute allgemein. Seine Taschenuhr geht heute noch, und wird auch noch getragen, wenn es Anlass gibt Tracht zu tragen.
Neben dem Wert den Preis zu verorten ist schwierig, den "McDonalds-Index" gabs damals noch nicht, und der Bier-Index ist fuer die Frankophonen nicht allgemeingueltig .... aber mal eine Vorstellung 5Monate das Feierabendbier gespart? Oder ein Wochenlohn fuer einen Langjaehrig Angestellten, oder einen im Dienst ergrauten Beamten ... einen Monatslohn fuer einen Arbeiter(Helfer) oder einen Berufsanfaenger 1/4 Fahrrad .... wie eine preisguenstige Taschenuhr, 50 Dreipfundbrote oder 3Zentner Kartoffeln ... Wer sich gerade ausgelernt, den Wecker vom Munde abgespahrt hatte, weil Joberhaltend ... der hat ihn ganz anders wertgeschaetzt, auch wenn er sich spaeter haette jedes Jahr einen neuen kaufen koennen.
Also ich habe mal den Verkäufer gefragt, und er meint er habe keinerlei leuchtende Ziffern, Zeiger u.s.w. Feststellen können. Aber ich werde es selber zuhause testen
Dann lag ich ja mit meiner Einschätzung in etwa richtig, dass so ein Wecker damals nix war was man mal so eben gekauft hat. Danke dir für deine Ausführungen Matthias
Zitat von doni1294 im Beitrag #21Also ich habe mal den Verkäufer gefragt, und er meint er habe keinerlei leuchtende Ziffern, Zeiger u.s.w. Feststellen können. Aber ich werde es selber zuhause testen
nach wenigen Jahren leuchten diese Zifferblaetter auch nicht mehr, aber der Geigerzaehler zeigt es.
Hm ich habe leider keinen Geigerzähler... Eventuell hat mein Uhrmacher ja einen, dann werde ich dort mal fragen, ob man mal kurz nachschauen kann.
Wie ist das eigentlich mit dem Abstellhebel für den Klöppel? Laut der Museumsbeschreibung aus Frankreich, war wohl ein Abstellhebel vorhanden, aber bei zwei Exemplaren die ich gesehen habe, war keiner vorhanden... Wenn das Programm denn das französische richtig übersetzt hat. Aber eigentlich haben doch alle Glockenwecker einen Abstellhebel oder?
Habe noch mal im Netz geschaut nach weiteren Bildern oder ähnlichem zu meinem Wecker bezüglich des Abstellhebels, aber leider habe ich nichts gefunden... Leider weiß ich auch nicht unter welchem Namen der Wecker von Bayard verkauft wurde. Anscheinend hatten alle Bayard Wecker auch Namen unter dem sie verkauft wurden.
Hallo Dominic, also, ich finde auch dass das ein sehr schöner Wecker ist, mal abgesehen vom Preis, aber was gönnt man sich so hin und wieder?? Nun was eine mögliche Strahlung von diesem Wecker ausgehend betrifft, ich hatte viel mit solchen Weckern zu tun und teilweise hatten diese Leuchtzeiger verbaut welche ich (durch das Glas gemessen) noch in etwa 1m Abstand nachweisen konnte.... Mein Großvater, welcher mir ein großes Sortiment von (Leucht)Weckerzeiger und ebenso ein sehr großes Kleinuhrenzeigersortiment überlassen hatte brachte mich in Zweifel ob ich mich nicht aus gesundheitlichen Gründen besser von diesen trennen sollte? Es ergab sich für mich die Möglichkeit ein professionelles Strahlenmessgerät und einen Geigerzähler zu erwerben und siehe da, die beiden Geräte spielten wie verrückt als ich mich nur schon den Zeigern näherte. Auch bekannte alte Wecker, der Marken wie Mauthe, Junghans, Looping oder Cyma, um nur wenige zu nennen, strahlten auch nicht weniger. Ich habe meine Zeigersortimente sofort "bereinigt", und alle strahlenden Zeiger aussortiert obwohl es mir schwer fiel, war doch so viele schöne Formen dabei! Die Leuchtmasse auszukratzen und neu zu füllen kamen für mich nicht in Frage, stattdessen wurden die Dinger fachgerecht entsorgt. Nochmals zu ihrem erworbenen guten Stück zu kommen, ich kann mir nicht vorstellen dass davon eine radioaktive Strahlung ausgeht! Lg Rudi|addpics|7qk-5-46c3.jpg|/addpics|
Moin Rudi, ich danke dir für deine Einschätzung Jetzt bleibt nur die Frage mit dem Abstellhebel für den Klöppel. War da mal einer dran oder nicht Eigentlich müssten doch alle Glockenwecker einen Abstellhebel haben oder?
Hallo Dominic, also ich bin mir fast sicher dass dein Wecker ebenso die "traditionelle" Abstellvorrichtung hatte wie ihn auch die meisten Babywecker hatten. Weil irgendwo musste ja das Weckerwerk abzustellen sein, wenn schon nicht hinten, so dann zwischen Gehäuse und Glocke. Betrachtet man deine (guten) Bilder, so könnte man noch einen Nietkragen erkennen (oder auch nur eingeklemmt) wo der Hebel sich einmal befunden hätte können? Lg Rudi |addpics|7qk-6-4fa8.jpg|/addpics|
Moin Rudi, Ja du hast Recht! Auf den Bildern kann man noch ein rundes Stück erkennen, dass sich unter der Glocke auf der Oberseite des Gehäuses befindet. Da ist bestimmt der Hebel mal abgebrochen. Tja den muss ich dann wohl ersetzen... Gibt es da verschiedene Durchmesser was die Bohrung angeht? Der muss ja auf die Welle der Glocke passen. Ich werde dann mal das ganze messen und mich dann mal auf die Suche nach einem Abstellhebel machen.
Wie mache ich das denn dann? Die Glocke ist ja mit der Ringmutter befestigt. Also einfach Ringmutter abschrauben und Glocke abnehmen? Dann den Hebel auf die Welle stecken und die Glocke wieder drauf Schrauben und mit der Ringmutter befestigen?
Hallo Wolfgang, das wäre ja klasse von dir, vielen Dank! Ich bin bis Mitte August im Urlaub, also komme ich erstmal nicht dazu, das ganze auszumessen, aber sobald ich wieder zurück bin, komme ich gerne auf dich zurück
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11.07.2017 16:27
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Eigentlich müssten doch alle Glockenwecker einen Abstellhebel haben oder?
