Eine meiner Schwarzwalduhren( älteres Thema: "Kastenuhr mit Hyalophanie- Technik"), hat ein kleines Problem. Sie läuft mittlerweile, aber sie schlägt nicht richtig, z. b. wird die volle Stunde geschlagen, aber die halbe Stunde dann sofort mit, meistens auch die nächste Stunde. Ich weiß im Moment nicht weiter. Hier gibts einen Link zu einem Video dazu bei youtube.
Immer wieder dasselbe. da wird eine Schlagwerksuhr auseinander genommen, natürlich ohne sich die Stellung der Zahnräder zueinander zu merken. Dann ist der Jammer groß, weil das Schlagwerk auf einmal nicht mehr geht, wie es sollte. Ich gebe zu, daß meine erste "Reparatur" eines Regulators mit Schlagwerk auch daneben ging. Mit etwas technischen Einfühlungsvermögen fand ich den Fehler aber schnell. Ich will jetzt aber keine Diskussion breittreten, ob heute mehr elektronisch gedacht wird als mechanisch. Im Gegenteil, ich finde es sehr lobenswert, daß Jörg sich an der Reparatur der Uhr versucht. Es ist wohl eher ein persönliches Problem von mir, daß ich einfach nicht mehr in der Lage bin, ständig zu erklären, wie es geht. Aber da hätte ich einen Vorschlag: Vielleicht könnte man einen Thread einrichten(so 'ne Art FAQ), wie man beim Zusammenbau von Schlagwerken vorgehen soll. Denn dieses Problem taucht sehr häufig auf. Aber wer würde sich dazu bereit erklären? Natürlich möchte ich niemanden dazu "bestimmen", das kann ich sowieso nicht. Aber ich fände es ganz toll, wenn Wolfri vielleicht mal eine kleine Anleitung dazu geben könnte. Er kann die Abläufe sehr gut erklären und auch graphisch sehr gut darstellen. Falls Wolfri das liest: @Wolfri, ich will dich hier zu nichts verpflichten, (kann ich sowieso nicht) aber ich bin sicher nicht der einzige im Forum, der der Meinung ist, daß Du da ein besonderes Talent dazu hast.
Hallo Jörg, ich hab mir das Video noch mal in Ruhe angeguckt, oder vielmehr angehört. Bei den überzähligen Schlägen ist ein Geräusch zu hören, als wenn Teile aufeinander schlagen, was sie nicht sollen. Ich nehme an, daß das Fallenrad gegen den Einfallhebel schlägt, ohne von ihm angehalten zu werden. Erst ein paar Schläge später klappt das gerade so. Das deutet darauf hin, daß einige Zahnräder nicht die richtige Stellung zueinander haben. Beim Schlagwerk ist es wichtig, welche Zähne des einen Zahnrads in welche Zähne des benachbarten Triebs ("Ritzel") eingreifen. Das betrifft alle Zahnräder, an denen irgendwelche Sperrstifte, Nockenscheiben, Hebnägel oder Hebestern (zum Betätigen der Hämmer), Schloßscheibe oder ähnliche Sachen befestigt sind. Suche am besten jemanden, der sich mit Schlagwerken auskennt und dieses wieder richtig zusammen bauen kann. Es soll aber auch Uhrmachrer geben, die das nicht bringen.
Hallo Jörg, mir kommt dieses Verhalten sehr bekannt vor. Ich nehme an es handelt sich um ein Halbstunden-Rechenschlagwerk dieser Bauart 2016-06-19_10.58.48.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) (Quelle: Lehotzky, 2. Band)
Der Fehler bei meiner Uhr war ein Tropfen Öl auf der Drehachse vom Einfallhebel der dadurch nicht schnell genug einfallen konnte und so den letzten (kürzeren) Rechenzahn nicht erreichen konnte. Dieser Vorgang wiederholte sich einige Male, dabei war eben auch dieses Geräusch zu hören. Wichtig ist, dass die Hebel die nur durch die Schwerkraft bewegt werden sauber und nicht geölt auf ihrer Drehachse sitzen.
Hallo Jörg! Der Einfallshebel welcher in die Nocke und in die Schlossscheibe einfällt muss Schlossscheibenseitig so gebogen sein dass er genau zum Befestigungspungt der Schlossscheibe zeigt.Weiters muss nach dem erfolgten Schlag die Nocke so zum Hebstiftenrad stehen dass der Hebel sofort nach dem Schlag in die Nocke einfallen kann.Und wenn der Hebel in die Nocke eingefallen ist soll der Stift des Warnungsrades gleich danach auf den Hebel aufschlagen.Wenn dieser Abstand zum Nockeneinfallshebel zu groß ist kann es zu einer neuerlichen und unerwünschten Hebung des Einfallshebels kommen und deshalb schlägt das Schlagwerk dann oft falsch. Beste Grüße Mario
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16.06.2016 18:59
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