Hallo miteinander,

ich hoffe ich bin hier richtig mit meiner Frage, selber komme ich nicht aus der Uhrmacherbranche sondern bin Goldschmiedin .

So nun zu Thema . Ich soll für einen Kunden Uhrgehäuse in CAD erstellen, näheres weiss ich noch nicht . Normalerweise arbeite ich mit 3design hat da aus dem Uhrenbereich irgendwer Erfahrung ob es mit diesem Programm möglich ist? ich habe in diesem Forum gelesen CATIA würde sich für diesen Zweck gut eignen ? Ich muss eh erst noch rausfinden inwieweit ich als Goldschmied dem Kunden da weiterhelfen kann

Ich bedanke mich schon einmal im Vorraus,

Gruss Edda

Hallo Edda,
wenn Du keine Ahnung von professionellem 3D CAD für den Maschinenbau hast, würde ich die Sache ohne jeden Zweifel an einen Profi übergeben.
Erstens lernt man das nicht so schnell mal und zweitens wirst Du z.B. bei CATIA unter 10'000 EUR kaum wegkommen.

Beschränk dich auf das Design und lass die Zeichenerbeit und technische Konstruktion jemand anders machen.

Hallo Edda,

ich stimme da mikromeister völlig zu.
Ich muss auch öfters Sachen in CAD zeichnen, jedoch nur 2D. Dem Glas sei Dank.
Aber ich musste das auch schon in 3D machen für einen Innenausbauteil und das habe ich dann an eine Firma hier gegeben die Damit zwar nix am Hut hat und hatte, aber technische Zeichner welche mit diversen 3D Programmen dort arbeiten und diese haben es mir für einen recht schmalen Taler gemacht.
Schau einfach mal rum ob Du evtl. eine Laserbude oder gar Technische Firma (Schwingungstechnik, Aparatebau o.ä.) findest.

LG Nico

PS: Mein Cousin ist technischer Zeichner und arbeitet nebrn A-CAD mit Pro Engineer und CATIA und brauchte knapp 2 Jahre um den Befehlssatz zu kennen. Zu können braucht dann auch noch etwas Zeit ...

Hallo Danke erstmal für die schnellen Antworten.
Ich glaube ich habe mein Anliegen etwas falsch formuliert ich hab grosse Erfahrung mit 3design das ist ein Programm hauptsächlich für Schmuckkonstruktion preislich liegt das mit Schulung und allem ziemlich nah an CATIA und die Beschaffungskosten sind nicht das Problem ich versuche eher herauszufinden
ob das CATIA Programm soviel besser für diese Zwecke geeignet ist . Wir arbeiten mit Firmen die für uns die CNC Arbeiten erledigen 3D Druck machen wir selber. Der Kunde arbeitet mit einer Schweizer Firma die die Uhrwerke liefert und wir sollen nun die Gehäuse in verschiedenen Edelmetallen liefern .

Hallo Edda,
Von was ich über 3design gesehen habe sollte es sehr gut für Uhrengehäusedesign eignen, womöglich besser als CATIA was einer der am wenigsten benützerfreundliche Progrmme die ich jemals benützt habe ist. Wenn eine neue CAD, dann Inventor, Solidworks oder Geomagic, bestimmt nicht CATIA.

Ihr Problem ist aber nicht das Program aber das Wissen wie Uhrengehäusen dicht gemacht werden, wie die Gläser eingesetzt werden, welche Dimensionen wichtig sind und welche nicht, welche Normteile es gibt, etc. Es gibt nicht viel Literature über sowas aber wenn meine Errinnerungsvermögen mich nicht täuscht gibt es ein Kapital über Gehäuse in: Traité de construction horlogère, von Michel Vermot, Philippe Bovay, Damien Prongué, Sébastien Dordor, Vincent Beux, 2011. Ich kenne nichts auf Deutsch.
Und es gibt unendlich viele Gehäusehersteller CH und DE die womöglich helfen könnten. Gerade lauft der EPHJ in Genf wo sie alle ausstellen. Die Ausstellerliste könnte eine Hilfe sein: http://ephj-catalogue.palexpo.ch/glossary-exhibitors

Don

Hallo Don,
vielen Dank genau nach dieser Info habe ich gesucht. Für die technischen Fragen über Dimensionen Normteile usw haben wir einen Uhrmacher gesucht das ist ganz schnell klar geworden dass uns da nur ein Profi weiterhelfen kann.

Gruss Edda

CATiA ist ein super Programm für Freiformflächen und für sehr große Baugruppen in riesigen Kontruktionsumgebungen wie Autos oder Flugzeuge.

Für euer Projekt ist im Prinzip wohl jedes der genannten Mittelklasseprogramme geeignet, wobei es aber bei Gussrohlingen mit der Freiformmodellierung klarkommen muss.

Ein Uhrmacher ist nicht unbedingt qualifiziert um so ein Gehäuse zu konstruieren, vor allem nicht, wenn es um Stückzahlen und industrielle Produktion geht.
Das ist viel eher klassische Feinwerktechnik und Ingenieursarbeit.

Hallo Edda!

Am einfachsten findest Du zu Deinem CAD wenn Du rausfindest was für Schnittstellen Du zum Kunden brauchst und wie das Ganze im übergreifenden Ablauf funktionieren soll:

Es gibt generell verschiedene Ansätze bei CAD Programmen ...

Solid Modeller - wie der name schon sagt stark auf dem Gebiet der Arbeiten mit Grundkörpern - und damit auch nahe an der spanenden Herstellungsweise
Was Du da rausbekommst hat fast immer einen stark technischen Charakter!

Surface Modeller - Du modellierst NURBS Surfaces und arbeitest viel auf der Flächeneebene diese tools sind mächtig aber wollen auch bedient werden können.
Was Du rausbekommst kann durchaus organischen Charakter haben.

Clay modeller- Du deformierst ( knetest) einen Grundkörper und erhälst daraus Grundweg nicht bemaßbare sehr organische Hüllenflächen, die Du dann in einem Flächenmodeller wieder in einen technischen Bereich andocken kannst.

Solange Du keine technischen CAD Daten zurückgeben musst führen alle 3 Wege zum Wachsdrucker . Aber falls zum Abgleich / der technischen Freigabe ein
entsprechendes technisches CAD File zurück zum Hersteller muss ist Verfahren 3 nur bedingt geeignet!

Ich selber verwende seit nunmehr 12 Jahren Rhinoceros - einen recht intuitiven Flächenmodeller der zwar nicht intuitiv parametrisch funktioniert aber durchaus recht mächtige Funktionen hat, die auch viel im Schmuckbereich Einsatz finden und mit etwas über 1200 Euro ist er im Vergleich zu Catia ein echtes Schnäppchen!

Für alle 3 Cad Arten gibt es günstige bzw. für Tests freie Versionen ( non Commercial)

-Rhinoceros hat eine 25 Saves Trial Lizenz

-Als Claymodeller kann ich Skulptris empfehlen als kleiner Bruder von Z Brush zeigt er schon ganz gut was gehen kann

Solid modeller - Schwierig was freies zu finden - aber mit dem Solid Bereich von Rhino ( der intern aber als Flächenmodeller funktionert) kann man auch ganz gut leben!

Hallo,
also ich denke unser Konstruktionsprogramm ist völlig ausreichend für die Konstruktion und von CATIA sind wir wieder weg. Der Uhrmacher hat uns auch gesagt dass er uns mit den Gehäusen nur bedingt weiterhelfen kann aber er kann uns mit einem Gehäusebauer zusammenbringen . Ich denke wir werden den Auftrag gut erledigen können. Ich finde es toll dass ihr hier so ein lebendiges Forum habt und mir weitergeholfen habt.
Dankeschön dafür . vll darf ich ja mal ein Foto von einer unserer Uhren hier bei euch reinstellen , kann aber noch dauern bis die Patentanmeldungen durch sind
Grüsse Edda

Patentanmeldungen - Etwas revolutionär Neues... oder eher Geschmacksmuster/ Designschutz

Hey ja wir kennen den Unterschied von Patent gleich neu Und Geschmacksmuster für den Schutz eines Designs das meiner Ansicht nach nicht viel bringt :-)

@ Edda - da war keineswegs ein Angriff... Dass Ihr den Unterschied kennt habe ich vorausgesetzt ... Nur habt Ihr hier mein Interesse / Neugier geweckt ... : ) Wenn man von erfinderischer Höhe und Novum spricht kommt ich immer gleich ins spekulieren ... Gyrotourbillon .... neues Material... neue Hemmung etc bei "normalen" Uhren ist der Ablauf ja eigentlich immer der Gleiche nur das Arrangement ändert sich somit die erfinderische Höhe das Thema.....

@Optimist na ich habs eher als Spass aufgefasst. Ok also revolutionär neu ist es nicht, aber neu sonst würde es ja auch nicht als Patent angemeldet werden. Ich kann und darf natürlich nichts sagen ist ja auch alles nicht meine Idee sondern die des Kunden ich bin selber gespannt wie sich das ganze Projekt entwickelt.

Spass ist ok - ich habe es jetzt mal unter " ernsthaft angegriffen gefühlt" abgelegt gehabt !

Wenn es nicht revolutionär neu ist und irgend jemand anders das schonmal in der Weise getan hat und das öffentlich ( Schaufenster Messe Presse ) geworden ist wird es vermutlich mit dem Patent Essig aber s.w. weisst Du das !

Der Optimist sieht das sehr realistisch ... der Kunde hat sich schon mehrere Verfahren und Erfindungen patentieren lassen immer gleich weltweit mithilfe von Patentanwälten usw daher gehe ich davon aus dass die wissen was sie tun. ... und ich halte einfach die Klappe konstruiere brav meine Gehäuse und freue mich wenn hinterher so viele Brillanten untergebracht sind dass der Käufer vor lauter bling bling die Uhrzeit nicht mehr ablesen kann