Hallo,
ich hab schon länger eine völlig zerschundene Siemens HU rumliegen, die habe ich nur wegen der Synchronuhr gekauft....
Endlich mal in die Blechkiste - in der es munter rappelte - reingesehen: Kleine Überraschung!
Diese Uhr hatte einige Platinen extra, leider alle rausgebrochen... Erstmal provisorisch geflickt und isoliert, Ohren angelegt und Netz-Stecker rein:
ES LEBT !!! Die Uhr läuft. Siemens Qualität... Die Uhr hatte Pufferakkus um bei Netzausfall weiterzulaufen.
Der Quarz (die Röhre..) hat eine Frequenz von 60khz, daraus werden dann 50HZ gemacht, die Halbleiter auf den Platinen sind allererste Generation. Ich vermute das Ding war damals richtig teuer.
Jetzt wird alles gereinigt und überholt und ich habe vor das Netzteil und die Platinen auf eine kleine Holzplatte zu bauen, das Uhrwerk vorne dran,
mit zwei Skalenlämpchen dezent beleuchten (kein LED!) und über alles eine Glashaube. Die alte Elektronik hat was.... Und lässt sich supergenau einstellen.

Beste Grüsse Karl

Falls jemand zufällig!... die kleine Kurbel hat um von vorn die Zeit einzustellen.... Ich wäre dankbar dafür.

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in der Bucht Art.No. 251812674305 ist grad so eine Uhr angeboten, ohne die Oszillator Schaltung, die sitzt unterhalb des Trafos. Da kann man das Kurbelchen neben dem Zifferblatt gut sehen.

Hallo,

das ist Technik vom Feinstem - hieß mal "Deutsche Wertarbeit".
Schade, dass es soetwas heute nicht mehr gibt.

Danke für´s Zeigen!

derTeichfloh

Die Elkos kannst du getrost ersetzen.
So wie die Isolierschläuche aussehen ist die Uhr mal etwas feucht gelegen.


Die Elkos haben entweder Kapazitätsverlust (Schaltungsablauf kann sich ändern) oder schlechte Isolationswerte (Kurzschluss bzw. Überlastung von Widerständen droht).
Habe Erfahrung vorallem mit dieser Bauart von Siemens-Elkos...
Hingegen die mit der beigen Ummantelung sind meistens noch okay.

Die Styroflex-Wickelkondensatoren kannst du hingegen drin lassen, die sind top in Ordung!

Im letzen Bild sieht man oben zwei Widerstände die mal "gedampft" haben. Die würde ich zumindest mal auf Werthaltigkeit überprüfen.

Hallo,
danke für die Info - werde ich auch machen.
Bevor ich mich an die Arbeit mache wollte ich halt wissen ob das überhaupt noch funzt...
Was ich vorher so noch nie gesehen habe sind die beiden Drosseln, letztes Bild, mit den roten Etiketten, diese haben diverse Abgriffe an den Seiten und sind wohl ganz genau gefertigt.
Und: Bei den Amateurfunkern war dieser Quarz als 100khz Version mal weit verbreitet und hatte einen passenden Thermostaten aussenrum!
Das hab ich auch vor, bin schon am suchen... Das wird dann wohl meine neue Referenzuhr werden.

LG Karl

Das sind keine Dorsseln sondern Styroflexkondensatoren mit 260.000 Pikofarat (0,26µF) und 125V Gleichspannungsfestigkeit.

Styroflexkondensatoren werden überall da eingesetzt wo es auf SEHR genauern Wert ankommt.
Vorallem eben in frequenzbestimmten Teilen wie Schwingkreisen in Uhren oder auch alten Radios und Fernsehgeräten.
Diese Kondensatoren halten ihre Werte über Jahrzehnte hinweg genau ein.

Hallo, ja, stimmt...
An den Seiten gehen diverse hauchdünne Drähtchen in die Wicklung, das sind wohl echte Präzisionsteile. Daher auch die roten Etiketten drauf...

Bin jetzt richtig motiviert da was gscheites draus zu machen, auf jeden Fall mit Quarzthermostat.

Beste Grüsse Karl

Diese Röhrenquarze waren damals das beste, was es gab. Damit habe ich meinen Frequenzzähler gebaut, auch mit 40°C-Thermostat. Aber diese Biegeschwinger-Quarze sind in dem Frequenzbereich so hochgenau, dass man eigentlich keinen Thermostat benötigt.

Das oben erwähnte Ibee-Angebot habe ich mir auch angesehen. Mir kam es nur komisch vor, dass eine Hauptuhr kein eigenes Zeitnormal besitzt. Die angebotene Uhr erzeugt anscheinend die Minutenimpulse ja nur mit dem Synchronwerk. Heute würde man so ein Teil wohl eher Nebenuhrsteuerung nennen.

Roland

Hallo,
heute habe ich die Platinen gereinigt, Elkos ersetzt, Leiterbahnen repariert etc,
bei einem Freund die Frequenz auf 6 Stellen hinterm Komma eingestellt, ging echt gut mit den 2 Trimmern, dann mal vorsichtig mit Föhn und Kaltluft den Quarz betütelt:
Minimale Abweichung, den Thermostaten spar ich mir erstmal solange bis ein günstiger auftaucht, bei den Funkern wollte jemand 120 € dafür

Der Sekundenzeiger hat am Werk hintenraus eine lange Achse, da gab es wohl noch eine Präzisionsauslösung für die Nebenuhren, das wird irgendwie rekonstruiert...
Jetzt gehts ans neue Gehäuse. Ich hätte grosse Lust gleich noch einen Frequenzzähler mit einzubauen, im Zweifel ist aber der Quarz der Uhr stabiler als das Messgerät....

Wenns fertig ist berichte ich wieder, meine neue Referenzuhr. Mein persönliches Industriedenkmal.

Ich hoffe dass ich so eine Uhr nochmal bekomme, wg der Ersatzteillage.

Grüsse, Karl

Respekt! Da kann man noch richtig sehen, wie die Zeit "gemacht " wird!

Ich würde zwecks Temperaturstabilisierung nicht so einen großen Hype machen!
Erstens "darf" so eine Uhr eine gewisse Abweichung haben, sonst kann man sich ja gleich überall Funkuhren hinhängen, zweitens bringt es auch schon was, wenn man den Quarz isoliert und das Gehäuse in einem wohltemperierten und zugfreien Raum hängt. Und drittens, es sind noch genügend andere Komponenten an der Uhr, die der absoluten Genauigkeit im Wege stehen. Das fängt schon bei der Spannungsversorgung an, Widerstände verändern auch ihren Wert bei Temperaturschwankungen usw.

Ich bin schon auf die fertige Uhr gespannt!

LG Thomas