Heute einmal habe ich ein Einpresslager gedreht, nur zur Übung, nicht als funktionales Teil (was es aber wäre )

Los ging es wie mit fast allem....einer technischen Zeichnung erster Güte




Spannzange 40



Und für ein sehr kleines Lager





Drehmeißel zum Bearbeiten des Lagers...





Nun noch der Edding...





Und los ging es damit, mit dem Edding eine Schicht zu erzeugen, die dann mit dem Drehmeißel angekratzt werden kann.
Somit sieht man dann, wo "0,00 mm" ist

Drehmeißel ausrichten...







Nun wird angekratzt und erstmal Mantelfläche / Stirnfläche bearbeiten, Länge kommt ja später










Bohrung mit "Hebelbohrerreitstock" und Bohrer Ø 1mm




Bohren...








So siehts nun aus...




Es fehlt die Fase und eine Ölsenkung...da gibt es einen Glaubenskrieg

Ich habe mal an 2 Lagern 2 verschiedene Möglichkeiten probiert:

1. Rollensenker

Dieser wird auch in das Bohrfutter des Hebelbohrerreitstock eingespannt und dann an das Lager herangeführt:






Auch einzusetzen in ein Stiftenklöbchen









Und so sieht es mit dem Rollensenker an:





Oder wie ich es selber besser finde mit einer Handstichelauflage und Handstichel:






Dann mit Handstichel die Ölsenkung drehen:




Sieht dann so aus:





Nun mit dem Fasendrehmeißel eine kleine Fase vorne:









Sieht dann so aus...




Und nun das Werkstück abstechen und von der anderen Seite auf Maß drehen:











Ich habe mal 2 Lager hergestellt, eines ist, wie man sieht, deutlich kleiner, aber alles drin, was ein Lager
ausmacht







Hier der 1 Cent-Münzen-Vergleich:





Das wars

Hallo Victor,

vielen Dank für den informativen Bericht und in den Einblick deiner Arbeitsweise. Man lernt sehr viel wenn man anderen bei der Arbeit zusehen kann und es mit der eigenen Arbeitsweise vergleicht und im Idealfall die guten Masßnahmen für sich kompiniert.

Gruß,
Dieter

Ob nun meine Arbeitsweise umbedingt die beste ist, weiß ich nicht, aber man gibt sich Mühe

Soweit ich weiß, hat mir der Meister auch gesagt, das die Rollensenker nicht
das Optimum sind, genauer gesagt "Sch***"

Ich persönlich arbeite aber auch mit dem Handstichel lieber

Es ist halt wichtig die Spitze des Handstichels zu verrunden. Nur so wird die Oberfläche deiner ölsenkung wirklich gut. Wenn du jedoch einen Rollensenker hast welcher noch scharf ist, (die in der schule sind nicht scharf) dann kannst du die zum senken durchaus gebrauchen.
Tipp: Nimm dir ein Putzholz und verrunde es vorne in ertwa mit dem durchmesser deiner ölsenkung. Trage etwas poliercreme etc. auf die pitze (nur wenig) und polier die Ölsenkung aus. (Das Lager sollte dabei noch in der Drehmaschine laufen.)
Die Oberfläche der Ölsenkung spielt eig. keine Rolle. (Rau oder Glatt) Öl muss an ihr nicht haften. Primär wir eine ölsenkung aus optischen gründen angebracht. und selbstverständlich, damit wir die ölmenge genau zwischen dem Zapfen und der lagerbohrung plazieren können. (der Zapfen muss in jeder Lage der Uhr noch etwas aus der ölsenkung stehen.
grüße

Tja, in 1,5 Wochen mache ich ja ein Mini-Praktikum bei der Uhrensteinschleiferin.
Die nimmt für ihre Ölsenkungen in den Steinen auch Hölzchen, allerdings mit Diamantstaub